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Samstag, 12. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 tionaler Bedeutung. Ein Wintersport- Neuhardt: Seelsorgegeschichte Kitzbü- den in sieben Gruppen eingeteilt und platz von Weltruf, der seine Berge den hel; Grete Mecenseffy: Täufertum in jeweils von einer Musikkapelle ange- Freunden des weißen Rausches schenkt. Kitzbühel; Dietmar Assmann: Kapel- führt. Eine Tiroler Stadt, altehrwürdig und len in und um Kitzbühel; Eduard Wid- jung, geschichtsbeladen und zukunfts- moser: Blick in das Leben der Stadt; Musikkapelle Jochberg froh. Das ist Kitzbühel in den Augen Otto Kostenzer: Gesundheitswesen in Trachtengruppe Altburg, Schwarzw. dessen, der stolz und glücklich ist, daß Kitzbühel; Manfred Rupert: Apothe- Trachtenver. Wildschützen Trofaiach er seiner Heimatstadt als „Baumei- ker, Botaniker und Politiker Joseph Trachtengruppe die „Starkenberger" ster" ein literarisches Denkmal zur Eh- Traunsteiner; Klaus Kogler: Kitzbü- re der Bürger von heute und morgen heler Familien des 16. und 17. Jahr- setzen durfte. hunderts; Othmar Krüpl: Simon Be- Im 700. Geburtsjahr der Stadt Kitz- nedikt Faistenberger; Hermann Ku- bühel Eduard Widmoser prian: Kitzbühel, Stadt bekannter Inhalt Band IV Schriftsteller; Hugo Bonatti: Die Korn- ponistin Maria Hofer; Heinz Macko- Von der Vergangenheit bis zur Gegen- witz: Maler und Bildhauer der Gegen- wart wart; Martin Wörgötter: Kitzbüheler Karl Finsterwalder: Namenskunde Skigeschichte - Skiweltgeschichte; - des Kitzbüheler Raumes; Johannes Beilage: Kitzbühel-Atlas. Das Unterinntaler Verbandstrachtenfest in Kitzbühel - ein Höhepunkt im Rahmen der 700-Jahrfeier Schätzungsweise an die 16.000 Per- die sich sehr diszipliniert benahmen sonen säumten den Festzug des Unter- und trachtenmäßig historisch getreu inntaler Verbandstrachtenfestes am kostümiert waren. Sonntag, 6. Juni in den Straßen der Der Festzug wurde pünktlich um 14 Stadt Kitzbühel. An diesem Festzug Uhr begonnen und ohne Unterbrechung nahmen 43 Musikkapellen, Trachten- zu Ende geführt. Die Organisation vereine und Schützenkompanien teil, war vorbildlich. Die Verbände wur- Tarrenz Trachtengruppe „Die Goldenen Dach- 1er" Innsbruck. Musikkapelle Brixlegg Trachtenverein „Südtiroler" Ibk. Trachtenverein „Alt Rosenheim", Rosenheim Landsturmgruppe Unterinntal, Hart im Zillertal Trachtenverein „Wipptaler Heimat- bühne", Matrei. Schützenabordnung aus Marling, Südtirol Musikkapelle Westendorf Trachtenverein Westendorf Trachten-Erhaltungs-Verein „Geigl- stoana" Sachrang Trachtenverein „Die Pölfner" Bad Häring Trachtenverein und Landsturm 1809 Kössen Trachtenverein „Gamsgebirgler Schleching" Musikkapelle Aurach Trachtenverein „Almrausch und Edel- W gas?Festliche Eindrüc ke Geputzt und geschniegelt, in seinem schönsten Festtagsgewande präsentier- te sich am letzten Wochenende das Ge- burtstagskind Kitzbühel den Bewoh- nern und Gästen. Wenn man durch die Vorder- und Hinterstadt bummelte, konnte einem wirklich das Herz im Leibe lachen: So schön war unsere Stadt wohl noch nie! Doch wollen wir zuerst über die un- angenehmen Dinge sprechen. Wie schon so oft bei Kitzbüheler Veranstaltungen (Hahnenkamm-Rennen, Tennisturnier, Jahrmarkt, Seefest usw.) machte auch diesmal das Wetter den Organisatoren der 700-Jahr-Feier der Stadt Kitzbühel einen dicken Strich durch die Rech- nung. Der Festakt und eigentliche Hö- hepunkt fiel buchstäblich ins Wasser. Die Dekoration, die Bühne, die Be- leuchtung, die Lautsprecheranlage, die aufgestellten Stühle, - all die Planung und viele Arbeit war umsonst. Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung öffnete der Himmel unbarmherzig sei- ne Schleusen. Zwar gab man die Hoff- nung auf Besserung anfänglich nicht auf und der Herr Bundespräsident ge- währte eine Verschiebung um eine hal- be Stunde. Allein, - es nützte nichts! Binnen zwanzig Minuten mußte der Festakt wegen Regens in die Tenne verlegt werden. Was man auf alle Fälle vermeiden wollte, traf prompt ein: die Bevölkerung konnte nicht mitfeiern: Sogar die vorgesehene Lautsprecher- übertragung auf die Straße funktio- nierte wegen des nassen Wetters nicht. Für Kitzbühel machte sich einmal mehr das Fehlen eines geeigneten Stadtsaa- les drastisch und unangenehm bemerk- bar. Die große Versöhnung brachte der Sonntag. Hauptorganisator Vbgm. H. Brettauer atmete erleichert auf. Bei angenehm warmem Sommerwetter er- folgte nach dem Kirchgang die Inbe- triebnahme und Einweihung des neu- en Stadtbrunnens. Das Werk des akad. Bildhauers Sepp DANGL, ein Geschenk der Sparkasse an die Stadt Kitzbühel, fand ungeteiltes Lob und Anerkennung. Trotzdem gibt es zahlreiche Stimmen, die der Grünfläche vor dem Gasthaus Sonne nachtrauern und lieber eine Kombination aus Brunnen und Grün. Fläche gesehen hätten! Durstige Wanderer sollten sich am neuen Stadtbrunnen allerdings nicht laben. Der Brunnen ist nur ein schö- nes Schaustück! Das Wasser, das an sechs Stellen entströmt, ist immer das gleiche und wird durch eine Umwälz- pulpe in Bewegung gehalten. Nach dem „Warum kein Trinkwasser" befragt, gab Betriebsleiter Hans Hechenberger von den Stadtwerken eine einleuchten- de Antwort: „Leider ist Wasser auch bei uns schon Mangelware und teuer. Durch den Brunnen würden an einem Tag über 100 Kubikmeter Wasser flie- ßen. Eine Wasserverschwendung, die wir uns heute einfach nicht mehr lei- sten können!" Der Durstige wird sich wohl oder übel in einem der benachbarten Gasthäuser stärken müssen. Bei der Brunnenübernahme durch Bgm. Hermann Reisch waren die Kitz- büheler Bäuerinnen und Bürgersfrau- en im Röcklgwand der krönende Tup- fen auf dem i. Landesbäuerin Anna Hechenberger und Dir. Peter Brand stätter ist es zu verdanken, daß wir im Zeitalter der Pop-Mode und Heißen Höschen in Kitzbühel 70 Kasettifrauen zu sehen bekamen. Bravo, daß die al- te Tradition hochgehalten wird und sich auch viele junge Frauen wieder die schmucke Tracht zulegten. Oder wer möchte behaupten, daß eine Frau im „Kasettl" nicht fesch und anmutig aussieht? Anschließend an die Brunnenein- weihung hatten auch höchste Persön- lichkeiten und ganz gegen das Proto- koll einen kräftigen Durst. So suchten bei bester Stimmung Bayerns Minister- präsident Dr. Alfons Goppel mit Frau, Erzbischof Dr. Macheiner, die Ober- bürgermeister von Landshut und In- golstadt Deimer und Dr. Stingiwagner, Bgm. Hermann Reisch, LA Christian Huber, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. v. Trentinaglia und LA Vbgm. Hans Brettauer den Biergarten des Restau- rants Glockenspiel auf. Max Werner jun. ließ es sich nicht nehmen, die Gä- ste selbst zu bewirten. Prangte doch schon über dem Eingang ein Vers von Carl Planer:
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