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Samstag, 12. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Ja, wir wissen dies, hochmächtiger Fürst, denn die Zeugen dafür umste- hen uns und sprechen die Sprache, die wir verstehen müssen. Es sind die siebenhundert Jahre der Geschichte dieser Stadt, in denen das Pflänzchen Kitzbühel heranwuchs zu einem Stämm- lein und dann zu einem Stamm, der Zeiten gehärteten Baum wurde. Es sind die Jahrhunderte des Weges, auf dem das Kitzbüheler Kind seine er- sten Gehversuche machte, als Jüngling die Höhen und Tiefen durchstürmte und als Mann selbstbewußt und zu- kunftsfroh in die Gegenwart schritt. Und auf diesem Wege wurde das Kind, der Jüngling und der Mann behütet, gepflegt und gehegt von Tirol, Bayern und Oesterreich. Im selben Augenblick vernehme ich Rufe. Sie kommen von den Bergen ringsum und aus dem Lande um uns. Berge und Land rufen mir zu: Hast du uns vergessen? Weißt du nicht, daß wir das Schicksal dieses Städt- chens sind, zu dessen Ehre heute auf unseren Gipfeln die Flammen lodern? Ihr Berge seid das Schicksal? Ja, wir sind es. Wir waren es vor dreitau- send Jahren, als wir denen, die sich an unseren milden Hängen und auf unseren sonnigen Höhen die erste Hei- mat schufen, mit unseren Schätzen aus gleißendem Metall Brot und Leben gaben. Wir waren es, die fünfhundert Jahre der Segen dieser Stadt waren. Wir sind es, die auch heute den Men- schen dieser Stadt die Gaben schenken, mit denen sie die unzähligen Gäste, aus nah und fern beglücken können - in der Pracht des Winters und in der Würze des Sommers. Dies alles bedachte ich in meinem Innern. Die herrlichen Urnen aus der Zeit vor dreitausend Jahren zwangen mich, in die Geschichte zu schauen; das fleißige Hämmern und Pochen der Bergleute höre ich, den Segen des Berges spüre ich, der Dreiklang von Sonne, Luft und Pulverschnee dringt an mein Ohr. Und da kommt das Wort „Danke" von meinen Lippen - an euch, ihr stillen Berge, und an dich, du mein Land. Im selben Atem weht mir der Geist der Ahnen zu. Er steigt auf aus den Gräbern der Generationen, die vor uns lachten und weinten, kämpften und litten. Sie sagen nichts - sie rufen nicht - sie gemahnen. Ich werde still, um ihre stumme Mahnung an mein Ohr, das vom Lärm meiner Zeit taub für die Vergangen- heit geworden ist, dringen zu lassen. Bedenke: So mahnen die Ahnen, daß dieses Land, dieser Boden einmal Oed und Wildnis war! Wisse: Wieviel Schweiß diesen Boden benetzte, damit er fruchtbar wurde! Wisse: Wie die Schwielen der Hände sind, welche die Stadt erbauten und die Höfe rings- um! Bedenke: Wieviel Denken, Han- deln und Wollen es brauchte, um das zu schaffen, was du heute bewunderst und von dem du lebst: Deine Heimat! Und als ich dies bedachte, da setzt sich der lange Zug in Bewegung und zieht an uns vorbei. Die Bürger und Bauern, die Handwerker und Kauf- leute, die Werkleute und Künstler, die Bürgermeister und Räte, die Bergleu- te und Knappen, die Priester und die Schaffenden des Geistes, die Pio- niere der Frühzeit und die der Gegen- wart, Soldaten und Krieger, Frauen und Mütter. Und sie alle tragen Kitz- bühel - das Kitzbühel von gestern und von heute - in ihren Händen. Der Zug der Ahnen kehrt wieder zu- rück - in die Gräber auf ihrem und unserem Friedhof. Unsere Gedanken folgten ihnen und verweilen bei den vielen Kreuzen und Grabsteinen, die am langen Weg der Kitzbüheler Ge- schichte stehen. Und in diese Gedanken verwebt sich wiederum das Wort „Danke", das an den Schöpfer allen Seins erklingt, den Beweger alles Tuns, den Ursprung un- seres Lebens, dessen Bewahrer wir sind, die heute das feiern, was vor uns wurde. Der Hymnus des Dankens an den Stadtgründer, an die Heimat und die GOLDMEDAILLE KI ZBU EL 700 JAHRE 1271 STADT 1971 Prägung: Österreichisches Hauptmünzamt. 900/1000 Ich bestelle frei Haus per Nachnahme folgende GOLDMEDAILLEN „700 Jahre Stadt Kitzbühel": Größe: Feingewicht: Auflage: Preis p. Stk. Stück 20 mm 3,15 g -- S 225.— Stück 25 mm 8155 g -- 5 615.— Stück 32 mm 15,75g 2000 St. S 1100.— Stück 50 mm 45,00 g 400 St. 5 3095.— Stück 60 mm 94,50 g 100 St. 5 6590.— Sonderprägung: Auflage nur 25 Stück! Auf Vorausbestellung lieferbar: Durchmesser 75 mm, Feingewicht 180g - S 13.400.— Etuis für jede Medaillengröße sind zum Selbstkostenpreis von S 12.-.- (20 mm) bis S 33.— (60 mm) lieferbar. Erhältlich beim Herausgeber: GESELLSCHAFT FUR MUNZEN UND MEDAILLEN 1010 WIEN, Schottenring 17, Tel. (0 222) 34 35 70 und 34 25 28 sowie in Banken, Sparkassen und Geldinstituten
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