Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 12. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 mer derer zu gedenken, die unsere Aus der Festschrift: 700 Jahre Stadt K itzböhel Stadt in den verflossenen sieben Jahr- hunderten geschaffen haben, aber auch Hermann Reisch - 191. Bürgermeister zur Aufgabe gemacht, Verstand und In diesen Tagen erschien vom Stesa- Presse-Verlag Iso]de Sauerwein OHG, Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 2, ei- ne Festschrift unter dem Titel „700 Jahre Stadt Kitzbühel". Für die 32 Sei- ten starke Festschrift - im Europa- format - hatte Landesoberarchivar Dr. Eduard Widmoser die Redaktion inne. Der Druck erfolgte von „Aich- horn-Druck", Inhaber Druckhaus Teifs GmbH in Teifs. Das Titelbild der Fest- schrift zeigt in Farbe das Fähnlein Kitzbühel aus dem Maximilianischen Triumphzug. Für die Schrift lieferte Dr. Widnioser zahlreiche interessante Beiträge aus Kitzbühels Vergangen- heit. Die Bilder wurden dem „Stadt- buch Kitzbühel" entnommen. Die Grußworte der Festschrift: Der Landeshauptmann von Tirol Fast alle Städte Tirols können auf ein hohes Alter zurückblicken. Die Bi- schofsstadt Brixen führt den Reigen der Tiroler Städte an, die Landeshaupt- stadt Innsbruck folgt. Aber dann kommt schon Kitzbühel in der Liste des Alters der Stadtrechte. Als Kitzbühel im Jahre 1271 das Stadtrecht verliehen erhielt, gehörte es zum Herzogtum Bayern, aus dem sich zwei Jahrhunderte vorher das Land an der Etsch und im Gebirge losgelöst hatte. Doch nicht einmal 100 Jahre nach der Stadterhebung gehörte auch Kitzbühel zu Tirol, als der Markgraf der Brandenburger seiner Gemahlin, der Landesfürstin Margarete Maultasch die Herrschaften Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg 1356 als Wittumgut schenkte. 1369 allerdings kamen die ge- nannten Herrschaften durch den Schär- dinger Frieden wieder an Bayern. Erst dem großen Freund und Mehrer Tirols Kaiser Maximilian I. glückte es, sie endgültig 1505 mit Tirol zu vereinigen. Seitdem ist Kitzbühel eine Tiroler Stadt. Es ist mir daher ein besonderes An- liegen, der 700jährigen Stadt Kitzbühel meine herzlichsten Glück- und Segens- wünsche zu ihrem großen Jubiläum zu entbieten. Möge der Herrgott die Stadt und ih- re Bürger auch in der Zukunft in Schutz nehmen, wie er es in den ver- gangenen Jahrhunderten in reichlichem Maße getan hat. LH. Oek.-Rat Eduard Wailnöfer Der Bürgermeister der Stadt Kitzbühel Seit 1446 besitzt Kitzbühel einen Bür- germeister. In dieser langen Reihe der Stadtoberhäupter ist es im Jubeljahr Kitzbühels eine hohe Pflicht, als der 191. Bürgermeister dieser Stadt allen meinen Vorgängern für ihr Wirken und ihren Einsatz im Dienste der Bür- gerschaft zu danken. Mit diesem Dank verbinde ich die Hoffnung, daß Kitz- bühel auch in den kommenden Jahr- zehnten und Jahrhunderten immer sol- che Bürgermeister erhält, die das An- sehen der Stadt mehren und das Wohl der Bürger fördern. Der 700jährigen Stadt Kitzbühel wünsche ich, daß sie trotz ihres ehr- würdigen geschichtlichen Alters jung bleibt, blüht und gedeiht. Bürgermeister Hermann Reisch Der 1. Vizebürgermeister Vom Beginn des geschichtlichen Le- bens Kitzbühels waren es die schaffen- den Hände, die das Bild dieser Stadt gestalteten. Der Fleiß und Schweiß all der Generationen vor uns sind das fruchtbare Erdreich, das wir Gegen- wärtige bebauen können. Was in den vergangenen Jahrhunderten gesät wur- de, gibt noch heute tausendfältige Frucht, von der wir leben und zehren. So ist uns Heutigen aufgetragen, im- Der Kitzbüheler Bergsegen war ver- ebbt. Die Kitzbüheler Kunst war nicht mehr lebendig. Das Kitzbüheler Spiel war gestorben. Es hatte den Anschein, daß Kitzbühel in einen Dornröschen- schlaf zu versinken drohte. Da stieg zu Ende des vorigen Jahrhunderts ein neuer Stern über den Kitzbüheler Him- mel auf: der Skisport. Bürgermeister Franz Reisch (1863- 1920) übte im Winter 1892/93 mit aus Norwegen bezogenen Skiern auf der Hinterbräuleiten und bestieg im März 1893 das Kitzbüheler Horn. Dies war die erste Seite der Kitzbü- heler Skigeschichte, die zur Ski-Welt- geschichte werden sollte. Schon 1894 kamen die ersten englischen „Schnee- schuhläufer" nach Kitzbühel. Im Win- ter 1894/95 wurde bereits das erste in- terne Skirennen in Kitzbühel veran- staltet. Seit dieser Zeit rissen die Ski- konkurrenzen nicht mehr ab. 1902 wur- de die „Wintersportvereinigung Kitz- bühel" gegründet, die sich zum welt- bekannten Kitzbüheler Skiklub, 1931 gegründet, entwickelte. 1905 fand der erste Militär-Skiwettlauf statt. Der Sie- ger war ein Kitzbüheler. In Kitzbühel entstand Bilgeris „Alpi- ner Skilauf", ebenso wurde der Stemm- christiana in Kitzbühel geboren. Die „Arlbergtechnik" wurde nicht am Arl- berg allein erfunden, sondern zum größten Teil in Kitzbühel, so daß man richtigerweise auch „Kitzbüheler Ski- lauftechnik" sagen könnte. i zu euitueiieii, Uni.) sie wei- ter aufbauend wirken zum Segen die- ser Stadt. Gebhart Härting Der 2. Vizebürgermeister und Kultur- referent Kitzbühel hat immer eine kultur- beflissene und kunstsinnige Bürger- schaft besessen. Dafür zeugen die herr- lichen Kirchen unserer Stadt. Davon sprechen die Werke der Bildhauerei. Darüber künden die Schöpfungen der Malerei, die Bürgerhäuser selbst und ihre gediegene Ausstattung sind der Ausdruck dieser Gesinnung. Durch zwei Jahrhunderte, im 17. und 18. Jahrhundert, war die Stadt gerade- zu ein Kunstzentrum, so daß man mit Recht von einer „Kunst in Kitzbühel" reden kann. Zur selben Zeit bildete Kitzbühel auch einen Hauptort der ti- rolischen Passion. Die Stadt Kitzbühel hat daher die Verpflichtung, der Kul- tur und Kunst eine Heimstatt zu sein. Dies ist mein Wunsch an die 700jähri- ge Stadt. Landtagsabgeordneter Brettauer 1931 wurde das erste Hahnenkamm- rennen durchgeführt. Es zählt heute zu einer der größten Skikonkurrenzen der Welt. Es gab einmal eine Zeit, in der Kitz- büheler Skirennläufer fast die gesam- te österreichische Nationalmannschaft stellten. Insgesamt wurden 16 Gold-, 10 Silber- und 9 Bronzemedaillen von Kitzbüheiern gewonnen. Im einzelnen schaut diese stolze Bilanz des Kitz- büheler Skiklubs folgendermaßen aus: Toni: Sauer: 10 Gold und 1 Silber, Christi Haas: 3 Gold und 2 Bronze, Ernst Hinterseer: 2 Gold und 2 Bronze, Christian Pravda: 1 Gold, 3 Silber und 2 Bronze, Anderl Molterer: 2 Silber und 3 Bronze, Hias Leitner: 2 Silber, Herbert Huber: 2 Silber. Die jüngste Seite in der Kitzbüheler Ski-Weltgeschichte schrieb Karl Kol- ler, der Leiter der Skischule, mit sei- ner Kurzskitechnik. Musikalisches Waldfest in Hochfilzen Die Musikkapelle Hochfilzen ver- anstaltet am 19. und 20. Juni 1971 in Hochfilzen (Weiler Warming) unter Mitwirkung der Bundesmusikkapelle St. Ulrich a. P. ein Waldfest. Die Musik- kapelle lädt die Bevölkerung aus nah und fern sowie die Sommergäste zu zahlreichem Besuch freundlichst ein Kitzbühel schrieb Ski-Weltgeschichte
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