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Samstag, 12. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Kitzbühel siebenhundert Jahre Stadt (Fortsetzung von Seite 4) Nun wage ich aber den Sprung von kriegerischen Zeiten in unsere friedli- che Gegenwart, in der sportlicher Mut und körperliche Tüchtigkeit von vielen weltbekannten Skiläufern zum Ruhm der Stadt und zur Ehre des Heimat- landes Tirol glanzvoll bewiesen wur- den: 16 Gold-, 10 Silber- und 9 Bronze- medaillen wurden bei Weltmeister- schaften und Olympiaden von Kitzbü- heler Skiläufern erkämpft. Bedeutend sind aber auch die Lei- stungen, die von Künstlern und geistig Schaffenden dieser Stadt erbracht wur- den, und es verdient festgehalten zu werden, daß Kitzbühel immer wieder Wahlheimat kultureller Persönlichkei- ten von auswärts und Begegnungs- stätte für geistige und musische Grup- pen geworden ist. Das Land Tirol ist stolz auf seine Stadt Kitzbühel, die im Vorjahr, an der Schwelle ihres siebenhundertjähri- gen Bestandsjubiläums, für alle Tiro- ler - gleich in welcher Stadt oder in welchem Tal des Landes sie leben - Anlaß zu tiefer Sorge, aber auch An- laß zu einem echten Gefühl des Zu- sammenhaltens und der Solidarität aller Landsleute gewesen ist. Ich denke an die dunklen Wolken, die im Zusam- menhang mit den Bergbauplänen und mit den Bodenuntersuchungen über diese schöne Landschaft heraufge- zogen sind. Es sei hier nicht weiter untersucht, wer schließlich den größ- ten Anteil daran hatte, daß diese dro- henden Wolken von dieser Stadt und von diesem Bezirk wieder abzogen. Jedenfalls freue ich mich, daß dieser Sehr geehrter Herr Bundespräsident, Herr Bürgermeister, sehr verehrte Eh- rengäste, liebe Kitzbüheler Bürgerin- nen und Bürger! Zunächst darf ich für die bayerische Staatsregierung und für mich persön- lich für die Einladung zu Ihrer Jubel- feier herzlich danken und Ihnen ver- sichern, daß wir der Einladung spon- tan und herzlich gerne gefolgt sind. Und so bringe ich Ihnen mit dem Dank auch unsere herzlichen Glück- wünsche zu dem siebenhundertjähri- gen Bestehen einer Stadt, die zusam- men mit den übrigen altbayerischen Städten seinerzeit vor Hunderten von Jahren besiedelt wurde. Eine lange Geschichte ist darüber hingegangen, viele Auf- und Aberschei- nungen im wirtschaftlichen und politi- schen Leben haben Sie wie uns alle Bergbauentwicklung in diesem Frem- denverkehrsgebiet Einhalt geboten werden konnte. Auch freut es mich, daß in den letz- ten Jahren ein Verbindungsweg vom Norden über Kitzbühel nach Osttirol und von dort weiter in den Süden Europas fertiggestellt werden konnte und daß damit die Stadt neue Impulse erhalten hat. Ich weiß aber auch, daß ein großes verkehrsmäßiges Anliegen vor den To- ren der Stadt noch offen ist und daß sich das Land und der Bund verpflich- tet fühlen, diesem berechtigtem Wunsch bald zu entsprechen. Mit Freude erfüllt mich, daß die Stadt Kitzbühel im Jubiläumsjahr eine be- sondere Bindung mit der Stadt Ster- zing geschlossen und damit ihre Zu- sammengehörigkeit undVerbundenheit mit Südtirol unterstrichen hat. Ich danke der Stadt Kitzbühel dafür, weil die Pflege der geistigen und kulturel- len Einheit des Landes Aufgabe der Gegenwart und der Zukunft ist. Abschließend darf ich sagen, daß sich das Land Tirol über diese schöne Tochter freut und stolz auf sie ist. Als sichtbares Zeichen dieser Freude und Anerkennung hat die Tiroler Lan- desregierung am 20. April 1971 be- schlossen, der Stadt eine Bürgermei- sterkette als Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Ich übergebe diese Kette dem heutigen Bürgermeister Hermann und verbinde damit den Dank für al- les, was er für diese Stadt getan hat. Diese Kette sollen aber auch die kom- menden Bürgermeister dieser Stadt zur Erinnerung an diesen Tag und zur Ehre des Landes tragen. in diesem Raum getroffen. Man soll auch darüber nachdenken, ohne nun dieses auf die eine oder andere Weise abzuwägen. Eines ist jedenfalls ge- blieben und das macht mich eigentlich heute als Sprecher der bayerischen Staatsregierung glücklich zu sehen, wie die bayerischen Städte, die eigentlich nie freie Reichsstädte geworden wa- ren, im Sinne ihrer Gründer, nicht so sehr um des Rechtsstandes willen Städte geworden waren, sondern als die lebendigen Gebilde bürgerschaftli- cher Verantwortung. Und das ist, was eigentlich die Stadt heute noch aus- zeichnet, beinahe möchte ich sagen, zu- sammen mit ihren Schwesterstädten, von denselben Herzögen wie Landshut und Ingolstadt, deren Oberbürgermei- ster ja heute auch hier sind, nämlich, daß sie weniger um das Recht der Stadt als um das Völkern der Stadt bemüht waren und das auch heute noch sind. Das macht die Stadt! Nicht das Recht, nicht die Zuständig- keit, sondern die innere Lebendigkeit der Stadt, die wirklich heute noch in diesem Bezug frei machen kann. Sie wissen, wir fürchten alle die Ur- banisierung und es ist heute ein Hin- weis auf die mörderische Tendenz in den großen Städten laut und weit im Lande herumgegangen. Aber das ist noch Stadt in dem Sinne der inneren Gestaltung der Bürgerschaft, des Hin- auswirkens in den Raum und in der Fülle all der Aufgaben, die der Gesell- schaft in der Stadt heute auch für das Land zukommt. Dazu Ihnen, Herr Bür- germeister, und Ihren Stadträten und der ganzen Kitzbüheler Bürgerschaft meine herzlichsten Glückwünsche, daß Sie das behalten wollen, über die näch- sten Jahrhunderte hinweg, diese inne- re Verpflichtetheit des Stadtseins für das ganze Land. Und das seien meine herzlichen Glückwünsche hinüber und herüber über die Grenzen, die nichts anderes aussagen wollen, als daß die ewigen Gesetze der Nation, jetzt von dem Worte her, des von dem Geboren- sein her in dieser unserer großen deutschen Sprach- und Kulturfamilie. Daß diese inneren Gesetze der Nation lebendiger sind und hoffentlich blei- ben, ich freue mich, daß „Sterzing" ge- fallen ist - lebendiger sind und blei- ben, als alles was uns geschichtlich und dynastisch und politisch da und dort und jahrhundertelang getrennt hat. Wir Menschen, das möchte ich aus- drücken als Vertreter Ihrer Nachbarn in Bayern, wir Menschen bleiben die- selben, füreinander und miteinander in eine glückliche und gesegnete Zukunft. Es folgte nun die Intonierung der 1 1 1 liii III 1 III 1 1 1 1 1 Ii 1 II u i tu u 1 1 1 III 1 1 1 1 1 Hier spricht die BTV Blubb! Blubb! Blubb! Mit diesem Ge- räusch verbindet man so mancherlei unangenehme Vorstellungen: Ein Auto etwa, dem der Sprit ausgeht, ein Weinfaf3, dem der Wein ausgeht, ein : Schwimmer, dem die Luft ausgeht. Man sollte es nicht zu oft „blubben" : lassen. Auch in der Kasse nicht. Und = man sollte stets ein Sümmchen als :- Reserve auf der hohen Kante haben. Gut verzinst und stets griffbereit. Auf einem Sparbuch bei der Bank für Tirol und Vorarlberg - 31/2 bis 5/2 Es gibt aber auch eine Methode, bei der es mehr wird. Nicht der Wein, : auch nicht der Sprit, sehr wohl aber : das Geld. Das Erfolgssystem 100. Ein System zur automatischen Kapitalbildung auch von kleinsten Anfängen an. : Damit weder der Sprit, noch der Wein : noch die Luft und schon gar nicht das Geld blubb, blubb, blubb ... Ministerpräsident des Freistaats Bayern Dr. h. c. Alfons Goppel „Wir Menschen bleiben dieselben, füreinander, miteinander!"
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