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Samstag, 19. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 weiters ein Satz, der befaßt sich mit dem heiligen Geist. Es heißt: ich glau- be an den heiligen Geist, der vom Va- ter und dem Sohne ausgeht und der mit dem Vater und Sohne verherrlicht wird. Brüder und Schwestern! Wenn wir die Geschicke dieser Stadt, die heute die Stadterhebung vor 700 Jahren fei- ert und mit Freude feiert, wenn wir die Geschicke betrachten, dann werden wir kundig, daß der heilige Geist auch hier gewaltet hat. Lebensspender, Le- bendigmacher, was will das heißen? Es will heißen, daß die Bewohner die- ser Stadt aufgeschlossen sein sollen für das Leben. Wenn ich hier als Bischof vor Ihnen stehe, dann möchte ich sagen, daß wir als Christen das Leben von Gott er- hal:en haben. Und dieses göttliche Le- ber. zu pflegen, zu bewahren, aus die- sem göttlichen Leben aus der Taufe heraus unser Leben zu gestalten, dann werden wir dazu helfen, daß die Stadt- gemeinde und die Pfarrgemeinde ihre großen Aufgaben, die sie in der Ver- gangenheit mit Gottes Kraft erfüllt haben, auch in Zukunft erfüllen wer- den. Aber eines sei daraus hervorge- hoben, daß wir nicht bloß an uns den- ken, sondern auch an unsere Brüder, daß wir uns nicht bloß für uns selber verantwortlich fühlen, sondern für al- le, die mit uns den Weg auf dieser Er- denpilgerschaft gehen. Deshalb soll heute nicht bloß ein Dank ausgesprochen sein an Gott, den Herrn, sondern auch die innige Bitte, daß der Lebendigmacher helfen möge, daß die Stadtgemeinde auch in Zu- kunft ihre Aufgaben erfüllen könne und daß hier das christliche Leben ech- te Impulse erfährt, daß die Tausenden die hierher kommen, nicht bloß an ih- rem Leib, sondern auch an der Seele Erfrischung finden, daß ihnen der Auf- en-,halt hier in dieser Stadt auch ein Weg sei, um Gott näher zu kommen. Brüder und Schwestern! Der dreieinig Gc•tt, der Vater, der Sohn und der heilige Geist, hat uns allen und dieser Gemeinde, der jubilierenden Stadt, viel gegeben und geschenkt. Unsere Aufgabe wird es sein, daß wir uns der Gnade des heiligen Geistes erinnern, wo immer wir stehen, die eine wahre Hilfe bedeutet. In den heutigen Lesungen kommt zum Ausdruck, daß Gott, der Herr, be- fiehlt, daß unter den Menschen Friede sei. Ich bin der Meinung, daß wir in dieser Stadt, die durch den Fremden- verkehr ein neues Antlitz bekommen hat, das Bemühen verstehen, daß wir die Gastfreundschaft nicht bloß aus irdischen Gründen, sondern aus einer echten Ueberzeugung üben und den Mitmenschen Gutes tun. Wenn diese Ueberzeugung besteht, dann sind wir meines Erachtens alle Mitwirkende, Mitwirker am Bau einer neuen Gesell-, schaft, am Bau einer Menschheit, die in Frieden lebt. All das, was wir im Kleinen tun können, mag ein Gleich- nis sein, daß der Welt immer Friede geschenkt wird, der heute in der Froh- botschaft genannt wird. Friede möge sein in den Familien, Friede in den Ge- meinschaften, Friede in den Gemein- den. Und in diesem Sinne flehe ich das Erbarmen Gottes und die Hilfe Gottes für die weiteren Jahre dieser Stadtgemeinde an. Und flehe an die Kraft Gottes, diese Aufgaben, die vor uns stehen, bewältigen zu können. Gott der Herr, der Dreifaltige, möge segnen, die Erzdiözese, möge segnen das Land Tirol, er möge segnen alle Gläubigen hier in dieser Gemeinde und alle, die hierher kommen, und möge uns allen den Frieden, die Freude des heiligen Geistes in einem reichen Ausmaß schenken. Amen. Credeo Lasset uns beten. Mein Dank zu Gott. Von Dir haben wir das Leben, und Deine Liebe begleitet uns Tag für Tag. Für Uns alle, die wir getauft sind, daß wir unseren Auftrag erkennnen, Menschen die Botschaft Deiner Liebe bringen. Für unsere Stadt, in der wir arbeiten, daß sie vor Unglück bewahrt bleibe, Ort des Friedens und der Er- holung sei. Für die, welche im Wohl- stand leben, daß sie nicht müde wer- den zu helfen und Gutes zu tun für jene in der Gemeinde, die unsere Hilfe besonders nötig haben, für die Trauri- gen und Einsamen, die Kranken und Sterbenden, daß sie durch unser Gut- sein Gottes Nähe spüren. Für unsere Verstorbenen und Gefallenen, daß sie in Deiner Liebe ihre Erfüllung finden. Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Dan- finger: Meine Lieben: Wir haben dem Herrn gedankt in dieser Feier. Nun liegt es an mir heute zu danken unserem Ober- hirten, daß er mit uns diesen Gottes- dienst gefeiert hat, sein Wort zur Fest- feier an uns gerichtet hat. Ich möchte auch allen Ehrengästen danken, die mit uns diesen Gottesdienst gefeiert haben und wünsche noch weiterhin ei- nen guten Verlauf der Festfeier zum Gedenken der Stadterhebung vor 700 Jahren. Segen des Erzbischofs In aufrichtiger Freude erteile ich al- len hier Anwesenden aus Anlaß des Jubiläums der Stadtgemeinde Kitzbü- hel und allen Freunden dieser Stadt den bischöflichen Segen und verbinde damit den Dank für die Mitwirkung an diesem festlichen Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst, als die zahl- reichen Besucher die Kirche verließen, erklang die festliche Orgel von Prof. Maria Hofer. Ihre Improvisationskunst erwirkte, daß so mancher seine Schrit- te verhielt, um alle Orgelklänge ausko- sten zu können. Enthüllung und Segnung des neuen Stadtbrunnens Ein strahlender Sonnentag. Die Hin- terstadt war von Tausenden von Men- schen bevölkert, als die Frauengruppe im Röcklgwand von der Kirche zum Brunnen schritt. Die Stadtmusik unter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger in- tonierte einen Marsch, hernach hielt der Vorsitzende des Vorstandes Notar DDr. Johannes Poley folgende Anspra- che: Namens dieser feierlichen Veranstal- tung darf ich den Hochwürdigsten Herrn Erzbischof von Salzburg Seine Exzellenz Dr. Macheiner, weiters in Vertretung des Landes Tirol Herrn Landesarntsdirektor Dr. Kathrein, den Herrn bayerischen Ministerpräsiden- ten Dr. Alfons Goppel, Herrn Oberbür- germeister von Ingolstadt Dr. Stingl- wagner und unseren Herrn Bürgermei- ster Hermann Reisch sowie alle weite- ren Ehrengäste und Gäste dieser Feier und schließlich unsere lieben Mitbür- gerinnen und Mitbürger von Kitzbühel herzlich begrüßen. Dieser von der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, in deren Namen ich hier sprechen darf, zum heutigen so fest- lichen Anlaß der Stadtgemeinde Kitz- bühel gewidmete Stadtbrunnen ist ein Werk unseres Mitbürgers, des akade- mischen Bildhauers Sepp Dangl, dem hiefür die verdiente Anerkennung für die Gestaltung und die Ausführung ge- zollt sei; Dank auch Steinmetzmeister Alois Exenberger, St. Johann, für sei- ne wertvolle Mitarbeit und allen, die an diesem Werk mitgearbeitet haben. Dies gilt auch für den besonderen Ar- beitsstab unter Vbgm. LA Hans Brett- auer und Direktor Willi Kindi. Mit der Widmung dieses neuen Brun- nens will unsere Sparkasse, die auch anläßlich der Schaffung unseres neuen und so wohl gelungenen Krankenhau- ses dessen größter Bausteinzeichner war, zum Ausdruck bringen, daß sie sich der Stadt- und Heimatgemeinde stets verbunden fühlt. Herr Bürgermeister bitte überneh- men Sie diesen Brunnen in die Obhut der Stadt Kitzbühel. Es folgte die Enthüllung der Brun- nenfiguren durch den Direktor der Sparkasse Willi Kindi. Bürgermeister Hermann Reisch: (Auf seinen Befehl: „Wasser Marsch!", welcher per Funk an die Zentrale der Stadtwerke übermittelt wurde, wurden dort von Betriebsleiter Hans Hechen- berger die Impulse für die Oeffnung der 6 Wasserspender des Brunnens ausgelöst). „Im Namen der Bürger der Stadt
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