Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 26. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 de im Kolpinghaus von der Heimat- bühne Kitzbühel das Lustspiel „Der Saisongockl" aufgeführt. Die Pausen wurden von der bekannten und be- liebten Hausmusik des Simon-Gastei- ger-Quartetts musikalisch ausgefüllt. Das Ensemble der Heimatbühne brach- te Volkskunst in Perfektion. Die Ty- pen waren hervorragend gezeichnet, die Aktionen gekonnt. Das übervolle Haus wurde laufend zu Applaus und Lachstürmen hingerissen. Eingangs begrüßte namens des FVV FVV-Vorstand Gerhard Resch die an- wesenden Gäste herzlich und wünschte dem Publikum viel Vergnügen. Er be- tonte in seiner Ansprache, daß die Kitz- büheler Woche vom FVV für die Gä- ste Kitzbühels geschaffen wurde und an der Beteiligung bzw. dem Interesse der in- und ausländischen Gäste, aber auch der einheimischen Bevölkerung, ist die Richtigkeit des beschrittenen Weges auf kultureller Ebene deutlich ablesbar. Schon am Montag, 21. Juni folgte ein neuer Höhepunkt der Kitzbüheler Woche. Die Eröffnung der Kunstaus- ¶tellung „Kitzbüheler Künstler stellen aus" in der Halle des Kurhauses stand auf dem Programm. Von 20-20.30 Uhr konzertierte einleitend die Kitzbüheler Stadtmusik unter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger. Dieses Standkonzert war ein würdiger Auftakt zur anschlie- ßenden Ausstellung der Kunstwerke. Der Einladung waren zahlreiche Pro- minente des öffentlichen Lebens und insbesondere des kulturellen Lebens und künstlerischen Schaffens sowie viele, viele Gäste Kitzbühels gefolgt. Die große Halle des Kurhauses war überfüllt mit kunstbeflissenen Gästen aus dem In- und Ausland sowie aus Kitzbühel, als um 20.30 Uhr FVV-Di- rektor Dr. Josef Ziepl die Ausstellung eröffnete. Der Sprecher konnte u. a. Was ist nun aus diesen gehobenen Schätzen zu schließen? Aus diesen Brandgräbern kann man schließen, daß die Besiedlung damals in Kitzbühel sehr intensiv gewesen sein muß. Es wurde damals der Bergbau aktiviert, in der Umgebung von Kitzbü- hel und auch in der Salzburger Grau- wackenzone. Kupferbergbau ist das ge- wesen. Und hat dieser Bergbau nur eine lo- kale Bedeutung gehabt, oder auch über Gesamttirol und darüber hinaus? Dieser Bergbau hat eine überlokale Bedeutung gehabt, da das Kupfer in alle Welt verhandelt wurde. Vor allen Dingen nach Westen und Südwesten. Also war es auch eine Handelsstätte. Ja, es war eine Handelsstätte, selbst- verständlich. Und war das in den Funden ersicht- lich? Ja es ist in den Funden eine weit- läufige Kultur ersichtlich, diese Urnen- feiderkultur, sie wurde so genannt. Was i.st ic4,5 2 Ein paar Urlaubstage verbringt zur Zeit der bekannte Fußballspieler Horst BLANKENBURG vom uropacupsie- ger Ajax Amsterdam in Kitzbühel. Nach harten Fußballschlachten sind er und seine Frau nun fast täglich im Hallenbad anzutreffen: „Für den Sieg im Europacup erhielt jeder Spieler zu- Diese Kultur erfaßte ganz Mitteleuro- pa und alle später in der Geschichte eine Rolle spielenden Völker wurden von ihr erfaßt. In welchen Funden kam das zum Ausdruck? Vor allem in den Bronzebeigaben, in den Schmuckbeigaben, aber auch an den Geräten, Messern, Aexten usw. und in den Keramikfunden. Nach dem Versiegen des urgeschicht- lichen Bergbaues dauerte es fast 13 Jahrhunderte bis wieder der Bergsegen das Leben der Stadt zu befruchten be- gann. Und dies in einer Weise, daß Kitzbühel nicht nur einer der bedeu- tendsten Bergwerksorte Tirols wurde, sondern auch eine Wirtschaftsexpan- sion von ungeahntem Ausmaß zur Fol- ge hatte. In unmittelbarer Stadtnähe gab es die Bergbaue Schattberg und Sinwell, also dort, wo heute das inter- nationale Hahnenkammrennen abläuft. In der weiteren Umgebung, den be- rühmten Bergbau Rerobichi, nördlich sätzlich eine Prämie von 175.000 Schil- ling, jetzt spanne ich einmal richtig aus". Wer könnte es sich da nicht gut gehen lassen?! Aus verläßlich informierten Krei- sen hört man die freudige Nachricht, daß das Projekt der Bergbahn AG, eine Umlaufbahn auf den Wilden Hag zu bauen, in ein konkretes Stadium ge- treten ist. Durch diese neue Aufstiegs- hilfe wird die bisherige Hornbahn we- sentlich entlastet und eine direkte Ver- bindung zur beliebten Trattalmmulde geschaffen. Allerdings wird die für Kitzbühels Fremdenverkehrswirtschaft so freudige Nachricht durch einen Wer- mutstropfen getrübt: die Talstation von Kitzbühel, mit dem tiefsten Schacht der Welt und die Bergbaue bei Jochberg. Kitzbühel war das Zen- trum. Hier waren auch die Bergwerks- verwaltungen und das Berggericht. Der Bergsegen wirkte sich auf den Lebens- standard aus. Die Kitzbüheler Bürger erlebten Jahrhunderte des Wohlstands. Man spürt und sieht dies noch heute, wenn man durch Kitzbühel wandert. Das mächtige Schiff der Stadtpfarrkir- che St. Andreas, der massige Turm der Liebfrauenkirche, die Stadtkirche St. Katharina mit dem schlanken Spitz- turm, um die Wahrzeichen zu nennen, kleinere und größere Kunstwerke, ge- ben Kunde davon. Was man aber nicht sieht, ist die Tatsache, daß Kitzbühel durch zwei Jahrhunderte ein Kunst- zentrum war, so daß man sogar von ei- ner Kitzbüheler Kunst sprechen kann. Näheres darüber wird nun uns Hof- rat Dr. Erich Egg, der Direktor des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sagen. Fortsetzung folgt! folgende Damen und Herren begrüßen: feinen Gefühl für echte Kunst machte Kulturreferent und Vbgm. LA Hans er die Ausstellung zu einer Schau, die Brettauer, LA KR Christian Huber, LA an Bedeutung und Inhalt weit über RA Dr. Otto Wendung, KR Wolfgang die Grenzen Tirols und Oesterreichs Hagsteiner, WB-Obmann Josef Baldas- hinausreicht. si, zahlreiche Gemeinderäte und Aus- Als Initiator und Promoter der Aus- schußmitglieder des FVV sowie Bgm. stellung wurde von Dr. Ziepl Ferdi- Hans Mariacher aus St. Johann. Ferner nand Maier jun. bezeichnet, der keine konnte Dr. Ziepl Vertreter der Presse Mühe gescheut hatte, um die Kunst- und der Bildberichterstattung begrü- ausstellung zustandekommen zu las- ßen. Sein besonderer Gruß galt selbst- sen. Diesen beiden Herren dankte der verständlich den Künstlerinnen und Sprecher namens des FVV ebenfalls Künstlern Kitzbühels, die mit ihren herzlichst. Werken zur globalen Schau des Kunst- Peter Baum gab anschließend an die schaffens der 700 Jahre alten Stadt bei- Begrüßungsrede Dr. Ziepis einen kunst- trugen. Es waren dies: Hildegund historischen Abriß der Ausstellung, Schmidt, Reny Lohner, Sepp Dangl, welcher das Publikum in enge Bezie- Ernst Insam, Erich Klingler, Walter hung zu den Kunstwerken brachte. Er Krabichler, Franz List, Karl Monitzer, beglückwünschte die kleine, nur 8000 Friedl Plahl, Heinz Sohler, Fiori Un- Einwohner zählende Stadt zu dieser terrainer, Christoph Seitz. Im wahrsten künstlerischen Qualität. Sinne eine kleine Heerschau von Künst- An die 400 Besucher konnten bereits lern. Für die Gesamtgestaltung und im Laufe des Eröffnungsabends der Zusammenstellung der Exposition Kunstausstellung „Kitzbüheler Künst- zeichnete der Kunstkritiker und gro- ler" gezählt werden. Ein mehr als be- ße Kitzbühel-Freund Peter Baum aus achtlicher Widerhall auf die Bemühun- Wien verantwortlich. Mit seinem über- gen des FVV, neue Stationen auf dem reichen kulturellen Wissen und seinem kulturellen Leben Kitzbühels zu setzen.
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