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Samstag, 26. Juni 1971 KltzOufleler Anzeiger Seite 7 weit! Durch die erfolgreiche Vermitt- lung von Niki Dumba (Drop in), der einer seiner besten Freunde ist, wird Udo am 24. Juli in Kitzbühel ein Wohl- tätigkeitskonzert geben. Bgm. Reisch ist von der Zusage begeistert und wird den Ehrenschutz übernehmen. Kultur- referent und Vzbgm. Brettauer, der ebenfalls seine Unterstützung zusagte: „Endlich auch einmal ein aktuelles Kon- zert für die Jugend und alle Jungge- Anläßlich der 700-Jahr-Feier der Stadt- erhebung wurde auch die urgeschicht- liche Sammlung des Stadtmuseums reu aufgestellt und damit eine der reichsten Sammlungen des Stadt- museums neu aufgesteLt und damit ei- ne der reichsten Sammlungen des ur- zeitlichen Bergbauwesens der Oeffent- lichkeit wieder zugänglich gemacht. Das Museum verdankt diese Bestände einer über 35 Jahre währenden Forschungs- tätigkeit vor allem durch Univ.-Prof. Dr. R. Pittioni, der in den Jahren 1932 bis 1938 und nach einer kriegsbeding- tenUnterbrechungwieder 1946 bis 1953 gemeinsam mit dem Salzburger Berg- ingenieur Dr. E. Preuschen, der sich schon um die Erforschung des urzeit- :ichen Kupferbergbaues im Mitterber- ger Bergbaurevier verdient gemacht hatte, Ausgrabungen auf der Kelchalm bei Kitzbühel durchführte. Prof. Pittio- ni war es auch, der 1956 im Gemeinde- gebiet emeinde gebiet Jochberg einen urzeitlichen Schmelzplatz ausgrub und alljährlich während seiner Sommeraufenthalte bei Geländebegehungen dort auch noch zahlreiche weitere dieser Schmelzplät- ze feststellen konnte. Anläßlich des Stadtjubiläums wollte er die Bergbau- sammlung neu einrichten, doch er- und abgefeuert. Höhepunkt und Ab- schluß des farbenprächtigen Zuges wa- ren die Stadtmusik und die Schützen- kompanie Kitzbühel. Alte Soldaten und frischgebackene Junschützen mar- schierten miteinander in das nächste, das achte Jahrhundert einer Tiroler Stadt. In der Reihe „Heimat Oesterreich" bringt Studio Tirol „Kitzbühel, sieben- hundertjahre Stadt auf dreitausendjäh- rigem Siedlungsboden". Manuskript: Dr. Eduard Widmoser (Mittwoch, 9. Juni 1971). Glockenspiel: „Stimmt an das Lied der Lieder ... Es war einmal ein edler Bajuware, den die Mutter liebkosend Chizzo, das Kitzlein nannte. Er kam in das Tal der Ache, die am Paß Thurn entspringt und in den großen Chiemsee mündet, sah an der Stelle, wo das Brixental ab- zweigt, einen felsigen Bühel, der ihm geeignet erschien, um hier eine kleine bliebenen." Da die Veranstaltung bei erschwinglichen Eintrittspreisen unbe- dingt im Freien stattfinden soll, wird jetzt schon über den Ort der Auffüh- rung beraten. Der Verein „Die Kitzpich- 1er" hat sich bereiterklärt, die Organi- sation zu übernehmen. Die Reineinnah- men werden dem Ausbau des Kitzbü- heler Kindergartens zufließen! „Ihr Beobachter" Michael v. Horn krankte er Anfang März schwer, so daß die Neuplanung von seinen Assi- stenten Dr. Herwig Friesinger und Dr. Helga Kerchler übernommen werden mußte, die auch gemeinsam mit dem Laboranten des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, Hubert Kühler, die Aufstellung im Mu- seum durchführte. Die Einleitung in die urgeschichtliche Schausammlung, die im dritten Stock des Stadtmuseums untergebracht ist, bildet eine geologi- sche Karte mit den Salzburger und Ti- roler Bergbaurevieren, die bereits in der Urzeit abgebaut wurden, sowie den sogenannten Nordalpinen Urnenfeldern aus der Späten Bronzezeit (ca. 1200- 800 v. Chr.) den Begräbnisstätten einer Bevölkerung, die direkt und indirekt die Träger des damaligen blühenden Bergbaues war. Zwischen Schwaz in Tirol und Ternitz in Niederösterreich erstreckt sich zwi- schen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen die sogenannte Grau- wackenzone, ein Schiefergebirge, das durch reiche Erzlagerstätten ausge- zeichnet usge zeichnet ist. Schon um 2000 v. Chr. war hier Kupfererz abgebaut worden, die höchste Intensität erreichte der Bergbau allerdings erst in der Späten Burg zu bauen und eine kleine Sied- lung anzulegen. Er gab der Burg den Namen: Kitzbühel. Und aus Burg und Siedlung entstand ein Markt und aus dem Markt eine Stadt. Das war vor siebenhundert Jahren. Herzog Ludwig II. von Bayern hielt sich höchstpersönlich in Kitzbühel auf, um den bedeutenden Rechtsakt der Stadterhebung am 6. Juni 1271 zu voll- ziehen. Aus dem Kinde von des baye- rischen Herzogs Gnaden wurde ein Jüngling, der hoffnungsfroh in die Zu- kunft schritt. Und dann ein Mann, der selbstbewußt die Wege ging, die zum Kitzbühel von heute führten. Die wichtigsten Stufen, die zum Kitz- bühel von heute führten, sind: 1297 erhält die Stadt als landesfürst- liche Schenkung den Schattberg, der heute noch zum größten Realbesitz, ins- gesamt 503 Hektar, der Stadtgemeinde gehört. Bronzezeit (= Urnenfelderkultur), ca. 1200-800 v. Chr. Aus dieser Zeit sind uns verschiedene montanistische Zen- tren im Ostalpenraum bekannt: außer dem Gebiet um Kitzbühel etwa der Mitterberg bei Bischofshofen in Salz- burg oder das Rax- und Schneeberg- gebiet in Niederösterreich. Schon 1840 wurden beim Erzabbau in der Grube Mitterberg bei Bischofshofen Spuren des „Alten Mannes" entdeckt. Durch die bald darauf einsetzende intensive Forschungstätigkeit sind wir heute sehr genau über die Kupfergewinnung im Alpenraum unterrichtet. Die Tätig- keit des urzeitlichen Bergmannes hat im Gelände zahlreiche Spuren hinter- lassen. Auf den Abbau weisen Pingen, das sind trichter- oder muldenförmige Vertiefungen, die durch die Entnahme des Erzes aus dem Boden oder das Nachbrechen über Untertagebauen ent- standen sind. Die ausgedehnten Schei- dehalden hoch auf dem Berg zeugen von der Aufbereitung des Erzes. Unter Aufbereitung versteht man das Zerklei- nern des aus der Grube geförderten Derberzes und die Trennung vom um- gebenden tauben Material, das in Form von Scheidehalden noch heute im Ge- lände sichtbar ist. Schlacken als Ab- fallprodukte zeigen uns die urzeitlichen Schmelzplätze an. Hier, wesentlich tie- fer, in Talnähe, erfolgte die Verhüttung des aufbereiteten Erzes, das aus dem Rösten und dem Schmelzen in niede- ren Schachtöfen aus Stein bestand. An der linken Fensterwand des Schau- raumes sind diese drei Hauptphasen der Bergmannstätigkeit, der Abbau, die Aufbereitung und die Verhüttung, dar- gestellt. An den Holztafeln gegenüber befindet sich ein Panorama der Kelch- alm und Photographien von Bergbau- revieren im Gebiet um Kitzbühel sowie ein Plan von den Ausgrabungen auf der Kelchalm mit Photos einiger der inter- essantesten Geländeaufschlüsse: Stein- Im selben Jahr wird Kitzbühel Ge- richtssitz des Leukentales, vorher war dieser in St. Johann. Nach 1321 wird erstmals der Stadt- rat bezeugt, 1356 kommt Kitzbühel an die Gräfin Margarethe vonTirol als Wi- dumsgabe; 1369 kehrt Kitzbühel mit Kufstein und Rattenberg durch den Schärdinger Frieden wieder zum Her- zogtum Bayern zurück; 1435 wird Kitz- bühel Stadtvikariat; 1444 wird erstmals ein Bürgermeister genannt. 1475 wird Kitzbühel Sitz des Berggerichts. 1505 kommt Kitzbühel an Tirol; 1857 wird Kitzbühel Stadtpfarre; 1868 wird Kitz- bühel Sitz der Bezirkshauptmannschaft und 1938 werden die beiden Gemein- den Kitzbühel-Stadt und Kitzbühel- Land zur Stadtgemeinde vereinigt. (Kitzbüheler Nationalsänger, Jodler) Und Kitzbühel heute? Hören wir kurz seinen Steckbrief: Kitzbühel liegt 771 Meter hoch und umfaßt eine Flä- Die urgeschichtliche Bergbausammlung im Stadtmuseum Kitzbühel
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