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;Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juli 1971 Als Wotruba-Schüler und reifer Bild- hauer in den besten Schaffensjahren tritt uns Dangl als Former gegenüber. In der Konsequenz des Aufbaues ist eine gewisse Nähe zum Bildhauer Avramides herauszulesen oder es wird der rote Faden sichtbar, der alle Wer- ke der Wotruba-Schüler durchzieht. Dangls Formen sind konvex, Wölbung wird gegen Wölbung gestellt, Flächen und scharfe Kanten, Hohlkehlen und Wülste, mathematisch berechenbare Kurven, geometrische Abhandlungen, Halbkreise, parabolische und sinus- kurvenähnliche Konturen sind seine primären Gestaltungsmittel. - Dangl kennt hier keine Kompromisse; wenn schon im Thema gebunden, widmet er seine volle Kraft dem Hauptanlie- gen der modernen Bildhauerei: der Plastizität. Der Künstler will dem Fachmann und sich selbst Genugtuung geben. - „Wer genau hinschaut, sieht mehr!", so seine Worte zu einer genauen Prü- fung des Werkes einladend. Die spannungsgeladene Oberfläche ist glatt, fast poliert, eine transparen- te Haut über eine Fülle von tiefen Empfindungen, frei von unklaren Ef- fekten. Ewig Gültiges! Dangl ist heute einer der führenden Bildhauer Tirols. Er gehört jener Künstlergeneration an, die den Expres- sionismus endgültig überwunden hat. Trotzdem ist es interessant zu beob- achten, daß sich zwischen Walde und Dangl eine enge Verbindung herstellen läßt. Beide sind sie der klaren Kontur und der orthodoxen Fläche verhaftet. beide suchen sie Komprimierung durch Reduzierung und beide lassen die stili- stischen Gestaltungsmittel ihrer Zeit in den Vordergrund treten. Beide wur- den sie von jener klaren aber vielfälti- gen Landschaft geformt, die wir beob- achten, wenn metertiefer Schnee die Kitzbüheler Alpen zur vollendetsten modernen Plastik macht. meisten skifahrenden Länder dieser Er- de übertragen. Eine andere Hauptauf- gabe ist es, den Nachwuchs heranzu- bringen und das ist nicht immer ganz leicht. Vor allen Dingen in Oesterreich oder speziell in Kitzbühel sind zwar sehr viele Talente, aber man muß sehr oft feststellen, daß sie nicht immer die Ausdauer haben, um wirklich die har- ten Jahre durchzustehen. Leider Gottes hören die meisten, kurz bevor sie ei- ne Chance hätten wirklich hineinzu- kommen, auf, Rennen zu laufen. Unser Bestreben ist es also und wir bemü- hen uns wirklich sehr stark mit drei Betreuern, die Kinder, vor allem schon die Schüler, wettlauf mäßig auszubil- den, daß sie später mit 16, 17 in den B- bzw. in den A-Kader aufgenommen werden können. Die Bedeutung des Rennsportes, allgemein gesehen, wür- de ich also in erster Linie von der wirtschaftlichen Seite betrachten und Maximilian und die Herrschaft Kitzbühel Nach dem Tode des letzten Gliedes der Linie Bayern-Landshut, Herzog Georg der Reiche, im Jahre 1504, be- stritt Pfalzgraf Rupert das alleinige Erbrecht der Linie Bayern-München. Deren Vertreter Herzog Albrecht wand- te sich an König Maximilian um Hilfe und um die rechtliche Entscheidung. Maximilian ermahnte daraufhin am 21. April 1504 den Pfleger des Land- gerichts Kitzbühel, den Bürgermeister - damals Wilhelm Staeller -‚ den Rat und die Gemeinde der Stadt Kitz- bühel, getreulich bei der von der Land- schaft den Herzögen Albrecht und Wolf- gang (Albrechts Bruder) von Bayern gegebenen Verschreibung zu bleiben und dem Herzog Ruprecht, dessen Hauptleute wider alles Recht und ge- gen seine eigenen versiegelten Briefe die Stadt Landshut überfallen und eingenommen haben, keine Gefolg- schaft zu leisten. Am 10. Juni 1504 befahl Maximilian dem Richter und Rat der Stadt Kitz- bühel, dem in des Reiches Acht geta- nen Herzog Ruprecht von Bayern- Pfalz, der gegen des Königs und des Reiches Urteil sich von dem den Her- zogen Olbrecht und Wolfgang von Bayern rechtmäßig zugesprochenen Länderbesitz weiland Herzogs Georg mehrere Teile angeeignet habe, nicht zu huldigen oder Unterstützung an- gedeihen zu lassen, sondern sich in des Königs Schutz zu begeben und am 17. Juni nach Rattenberg zu den könig- lichen Hauptleuten und Kommissionä- ren eine Abordnung zu senden, wel- che die Entschließung der Stadt auf den königlichen Befehl dort bekannt- geben soll. Die Hauptleute hätten den Auftrag, die Stadt allfällig gegen Her- zog Ruprecht zu schützen. Sollte die Stadt dem königlichen Befehl nicht Folge leisten, wird die Stadt bestraft. werbemäßig für den Ort selbst. Hin und wieder wird vorgeworfen, daß viele unserer ehemaligen Rennläufer heute im Ausland tätig sind als Ski- lehrer in Japan oder in Amerika. In eigener Sicht muß ich das bejahen, daß diese Leute in diesen Ländern sind, denn sie sind für unsere Heimat und nicht nur für Kitzbühel, sondern auch für Tirol und ganz Oesterreich einer der größten Werbeträger. Immer wie- der muß man feststellen, daß diese Leute, die ehemaligen Skirennläufer, eine Art Vermittlerposition haben und viele Leute nach Oesterreich zum Ski- lauf schicken. Ich habe gesehen, daß die Rennstrek- ke vom Hahnenkamm verbessert wird. Sind da jetzt besondere Maßnahmen zu treffen, im Hinblick darauf, daß an den vorhergehenden Hahnenkammren- nen doch gewisse Schwierigkeiten auf- getreten sind? König Maximilian forderte für diese Hilfe gegen Herzog Ruprecht von den Herzogen Albrecht und Wolfgang eine Entschädigung. Diese bestand in der Uebergabe der Herrschaft Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel an Tirol. - Die Herzoge Albrecht und Wolfgang gestanden ihm dies zu. Und durch den Kölner Frieden vom 30. Juli 1505, der den bayerischen Zwist beendete, erfolg- te auch tatsächlich die rechtliche Uebergabe der drei Herrschaften. Bereits am 1. Jänner 1506 bestätigte Maximilian der Stadt Kitzbühel ihre Rechte und Freiheiten. Aber schon am 30. Dezember 1506 verkaufte Maximi- lian, der wegen des Todes König Phi- lips von Kastilien zu Rüstungen Geld benötigte, an Matheus Lang, Bischof von Gurk und Dompropst zu Augs- burg und nachmals Erzbischof v. Salz- burg, und auf dessen Ableben dem kö- niglichen Truchsessen Leonhard Lang die Herrschaft Kitzbühel um 40.000 Gulden. 1542 kam die Herrschaft Kitzbühel an Markus Lang von Wellenburg, ei- nen Vetter des Erzbischofs Matheus Lang. 1580 vererbte Markus Lang von Wel- lenburg die Herrschaft Kitzbühel an seine Schwiegersöhne Kaspar von Wol- kenstein-Trostburg und Max von Lam- berg und deren Familien. Von 1809 bis 1817 war die lambergi- sehe Pfandherrschaft verstaatlicht. 1817 übernahm das fürstliche Ge- schlecht der Lamberg wieder die Herrschaft Kitzbühel. 1840 legte das Geschlecht der Lam- berg das Mannslehen zurück. - Der Staat übernahm das Landgericht Kitz- bühel in die eigene Verwaltung. 1840 zeichnete Josef Falkensteiner als Bür- germeister. (Aus Stadtbuch Kitzbühel, 4. Band, Dr. E. Widmoser, Kapitel: „Blick in das Leben der Stadt".) Wir sind zur Zeit dabei, eine Reserve- strecke zu finden. Wir haben sie ge- funden und wir hoffen. daß wir die Möglichkeit erhalten diese auszubauen. Sie wäre wesentlich schneesicherer, startet auch am Hahnenkamm und endet in Kitzbühel, aber nur ist die ganze Piste etwas schattiger gelegen und dadurch eben wesentlich schnee- sicherer. Ich hoffe, daß dieser Plan durchgeht, er wäre bestimmt für uns alle ein großer Gewinn. Man hörte schon vor einiger Zeit, daß gewisse Pläne bestehen, ein Ski- stadion zu bauen. Herr Sauer, wie steht's eigentlich damit? Ja, es wäre schön, wenn es ein Ski- stadion geben würde. Ich selbst würde mir vorstellen, daß es ein Zentrum wäre, wo also der Abfahrtslauf, der Slalom endet, wo eine Kunsteisbahn wäre, wo die Möglichkeit für Besucher bestünde, die dem Rennen zuschauen,
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