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Samstag, 17. Juli 1971 kitzouneIer Anzeiger Seite 15 Bewußtsein. DieseVolksbefragung zeigt Zur Volksbefragung in St. Johann nun ein deutliches Bild von der Volks- meinung, und ich glaube bestimmt, daß von Michael Ritsch diese Meinung im Gemeinderat Be- Ein erstmaliges demokratisches Er- eignis ist am Sonntag, 11. Juli in St. Johann über die gemeindepolitische Bühne gelaufen. Für den Bau eines Zentralfriedhofes im Baumoos konnten die Gemeinde- ratskollegen von 3509 Stimmberechtig- ten in St. Johann nur 513 Wähler, das sind knapp 15 Prozent, auf die Beine bringen, um ihr „Ja" für das Gemeinde- projekt abzugeben. § 59 Absatz 2 der Tiroler Gemeinde- ordnung 1966 besagt aber: „Die der Volksbefragung zugruridegelegte Frage gilt als bejaht, wenn mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten gültig mit „Ja" gestimmt hat. Es wären daher 1755 gültig abgege- bene Ja-Stimmen notwendig gewesen, um das Projekt zu bestätigen. Da dies aber nicht einmal zu einem Drittel gelungen ist, erscheint dieses Vorha- ben des Gemeindera:es von 85 Pro- zent der Gemeindebürger laut Geset- zeslage abgelehnt! Daß die Gegner nicht wie die Befür- worter des Projektes auf Grund der Fragestellung genötigt waren, zur Ab- stimmung zu gehen, was in meinem Flugblatt vom 9. Juli 1971 mit dem Brief vom Amt der Tiroler Landes- regierung vom 8. Juli 1971 deutlich zu Ausdruck gebracht wurde, ist durch das Gesetz geregelt. Ich danke aber allen jenen Bürgern besonders, die sich t:otzdem an dem heißen Sonntag mitten in der Saison und Bierzeitrummel die Mühe genom- men haben, ihr „Nein" auch durch Stimmabgabe zu bekunden! „Das Recht geht vom Volk aus" heißt es in unse- rer Verfassung und die Machtbefugnis der Gemeinden wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert, die unter dem Namen „Gemeinde-Autonomie" bekannt ist und die sich sogar die Oberbehörden hüten, anzutasten! Allerdings wird dem Souverän der Gemeinde, also den Bürgern, nicht ei- ne gesetzgebende Abstimmung, son- dern eine Willensäußerung durch Be- fragung geboten. Diese Willensäuße- rung ist aber so eindeutig erfolgt, daß es für den Gemeinderat und die Auf- sichtsbehörden undenkbar wäre, diese Volksmeinung nicht zu respektieren. Was nun? Ich möchte dem Gemeinderat keines- falls auf Grund des Ergebnisses der Volksbefragung vorgreifen. Feststellen möchte ich aber, daß es bisher so man- chen Mitbürgern noch nicht klar war, daß meine Bezeichnung „Zentralfried- hofsneubau im Baumoos" bedeutet, daß nach Eröffnung dessen in den al- ten Kirchfriedhöfen kein Begräbnis, auch nicht zu den Familiengräbern mehr gestatten würde! Nach Kenntnis dieser Tatsache kommt auch diesen Mitbürgern die Tragweite dieses Vor- habens mit den folgenden Erschwer- nissen, wie der hohen Kosten, zum iuei-ieiiuiuiig LuiueI. Wie in der amtlichen Mitteilung und Information der Marktgemeinde St. Jo- hann, Nr. 8 vom Sommer 1971, auf Seite 3 bis 4 berichtet wird, soll in St. Johann eine Fremdenverkehrsschule mit Internat und Lehrhotel errichtet werden. Hiermit drängt sich die Frage auf, ob nicht besser der nördliche Teil dieses Kirchengrundstücks von 32.000 qm in unmittelbarer Bahnhofsnähe, neben Skilift und Skiwiese, am Ende herrlicher Skipisten, im Bebauungs- plan hiefür reserviert werden soll, als für einen Zentralfriedhof zweckzuent- fremden! Nachdem hier die Möglichkeit für die Schaffung eines weiteren Fremden- verkehrszentrums in idealer Lage vor- handen ist, wozu auch ein öffentli- ches Hallenbad und einem weiteren Freibad - da das bisherige sich schon als viel zu klein erweist -‚ soll alles darangesetzt werden, um diese Ent- wicklung zu ermöglichen. Allerdings ist hiefür eine Gesamtplanung für etap- penweisen Ausbau und Verständnis und guter Wille von allen Seiten Vor- aussetzung. Hiermit wäre auch die Platzfrage für das dringend benötigte Hallenbad so gelöst, daß nicht die teure Gesamt- anlage des Erholungszentrums umge- baut oder Teile dessen zerstört wer- den müssen. St. Johann, 14. Juli Michael Ritsch Bergwachttreffen auf der Kelchaim Bezirksleitung Kitzbühel: Liebe Berg- wachtkameraden! In unserem schönen Alpenbezirk Kitzbühel konnten wir zwei neue Ortsstellen der Tiroler Berg- wacht errichten. Es sind dies die Orts- stelle J o c h b e r g unter Führung von Walter Nindi und die Ortsstelle S t. J o- h a n n unter dem bekannten Lawinen- hundeführer Jakob Egger und dessen Stellvertreter Schrift- führer Dipl.-Architekt 1 B W Klaus Brunnschmid. - Bei der letzten Ortslei- 1 / terbesprechung in St. \\ Johann, welche auch zugle:ch die Grün- dungs -Versammlung der dortigen Ortsstelle war, wurde der Wunsch geäußert, ein Treffen aller Bergwachtkameraden zu organisieren, um die gute Kameradschaft zu festi- gen. Auch für mich a:s Bezirksstellen- leiter ist das der Anlaß, wieder ein- mal mit allen Bergwachtkameraden ei- nen netten Kameradschaftsabend zu gestalten. Bei dieser Gelegenheit danke ich auch allen Bergwachtkameraden recht herzlich. Ihr alle habt die Treue zur Bergwacht auch während meines Krankenhausaufenthaltes gehalten; vie- le haben mir bzw. meiner Familie ge- holfen, haben mir geschrieben und ich empfand jede Zeile als einen Beweis der Kameradschaft. Das Treffen fin- det am Samstag, 17. Juli auf der Kelchalm (Bochumerhütte) statt. Be- ginn 19 Uhr. Uebernachtungsmöglich keiten sind genügend vorhanden. - Anreiseweg: Von Kitzbühel nach He- chenmoos, dort links abbiegen. Fahrt- möglichkeit mit Pkw bis zum alten Pochwerk im Wiesenegg-Graben. Von dort (wieder links abbiegen) in zirka 20 Minuten ist das Ziel erreicht. Bis Hechenmoos gibt es auch Postautover- bindung aus allen Tälern. Von Hechen- moos zur Kelchalm sind es zirka an- derthalb Stunden. Am Sonntag ist eine Wanderschaft zum herrlichen Torsee geplant. Auf frohes Wiedersehen! Euer Harald Ritter. Zwei rüstige „80er" Franz Wendung. Die Rot-Kreuz-Ka- meraden des Bezirks Kitzbühel gratu- lieren Dir auf das herzlichste zum 80. Geburtstag. - Ehren-Bezirksleiter Franz Wendling ist seit 1922 Mitglied vom Roten Kreuz und seit 1927 bis heute stets in führender Position als Bezirks- und Ortsleiter tätig. Am 4. Dezember 1966 wurden Herr und Frau Wendling vom Tiroler Landesverband zu Ehrenmitgliedern ernannt. Toni Rieser ist der zweite „80er". Er rückte 1912 zu den Tiroler Kaiser- jägern ein und erlernte unter dem da- maligen ObLt. Bilgeri das Skifahren. Der Jubilar ist Mitglied des Kaiserjä- gerbundes und der Heimkehrerkame- radschaft und hat in diesen Forma- tionen auch als Kassier gewirkt. Zu Scheilern geboren, ging er nach dem ersten Weltkrieg zur Eisenbahn. Als Rodler errang unser Jubilar viele Prei- se. Für seine Rüstigkeit spricht, daß er noch im vorigen Winter beim Preis- rodeln der Kolpingfamilie dabei war. Beiden Jubilaren die besten Glück- wünsche der Heimatzeitung! - Sprechstunden in der Direktion des Gymnasiums St. Johann während der Sommerferien: 19. bis 21. Juli täg- lich 9-10 Uhr, ab 21. Juli jeden Frei- tag 9-10 Uhr, ab 6. September täglich 9-10 Uhr.
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