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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Juli 1971 fürwortungsschreiben von Landrat Dr. Otto Wersin und Bgm. Erwin Müller zeitigten den gewünschten Erfolg. Da wandte man sich in der äußersten Not durch einen Mittelsmann an Her- mann Göring persönlich. Dieser ent- sandte Staatssekretär Dr. Kai Mühl- mann nach Kitzbühel und verfügte nach dessen positivem Gutachten die Belassung der Glocke. Das Telegramm von Hermann Gö- ring verwahrte bis zum Brand in der Schreckensnacht vom 3. auf 4. April 1959 Altnationalrat Max Werner in sei- nem Geschäftshaus Vorderstadt Nr. 9. Staatssekretär Kai Mühlmann war ein guter Bekannter des akad. Malers Am Freitag, 2. und Samstag, 3. Juli 1971 fand die Wiedereröffnung des voll- kommen neu gestalteten und konzipier- ten Spielcasinos statt. 28 in- und aus- ländische Presseberichterstatter wa- ren zu diesem Ereignis gekommen. Zum samstägigen Empfang der Stadt- gemeinde und der Oesterr. Spielban- ken AG hatten sich in den Räumen des Spielcasinos über 200 geladene Gä- ste eingefunden. Generaldirektor Dkfm. Dr. Wallner Leopold betonte in seiner Begrüßungs- ansprache, daß der Umbau und die Neuestaltung des Spielcasinos Kitz- In hühel der Beitrag der Oesterr. Spiel- banken AG zur 700-Jahr-Feier der Stadt Kitzbühel ist. Bei der Ausgestaltung des Spielcasinos wurden im Vergleich zu ausländischen Casinos völlig neue Wege beschritten. In seiner Einrich- tung entspricht das neue Casino ei- nem vornehmen Tiroler Patrizierhaus. Tiroler Kunsthandwerk wurde dabei ideal mit dem Flair internationaler Ca- sinos zu einer harmonischen Einheit verbunden. Um echt tirolerische At- mosphäre wiederzugeben, wurden Künstler aus dem Unterinntal mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt. Prunkstück des Casinos ist die Kasset- tendecke, schon seit eh und je Aus- druck des Patrizierturns. Wie bei al- len vorangegangenen Umbauten bzw. Neugestaltungen der Casions der Oesterr. Spielbanken AG war es auch deren Bestreben, bei der Neuadaptie- rung des Betriebes in Kitzbühel dem Spielbetrieb einen angemessenen Rah- men mit Atmosphäre zu schaffen. Dieses Ziel haben die Oesterr. Spiel- banken AG zusammen mit Architekt Moritz auf einem idealen Nenner ge- bracht, den man kurz mit „Juwel" be- zeichnen darf. Die Spielcasinoeröffnung war, abge- sehen vom offiziellen Empfang im Ho- tel Goldener Greif, vor allem auch für die in- und ausländischen Korrespon- denten ein Ereignis. Der FVV Kitzbü- hel und die Spielbanken AG hatten die Prof. Alfons Walde und so konnte auch dieser, wie Max Werner, seinen patriotischen Beitrag zur Erhaltung der großen Glocke leisten. Die Liebfrauenkirche, erstmals 1373 erwähnt, ist zweigeschossig und an den älteren ursprünglich romanischen Befestigungsturm angebaut, der als Vorhalle verwendet wird (Hofrat Dr. Egg, Kunstgeschichte, Stadtbuch Kitz- bühel, 3. Band). Der heutige Turm wurde von 1566 bis 1569 erbaut. Als Baumeister wird Dr. Matthias Mayer, Pfarrer in Going, Wilhelm Egarter genannt. Zu den Ko- sten von 1400 Gulden trugen auch die Gemeinden des ganzen Bezirks bei. Damen und Herren der Presse für zwei Tage in die Hahnenkarnmstadt eingeladen. Am Freitag fand für die Presse ein Minigolf turnier statt, an dem sämtliche Damen und Herren teilnah- men. Am Abend fand im Grand Hotel die große Pressekonferenz anläßlich der Wiedereröffnung des Casinos statt, bei der sowohl Generaldirektor Dr. L. Wallner als auch Dir. Dr. Ziepl über das Spielcasino bzw. über Kitzbühel im Sommer referierten. Ausführliche Pressemappen wurden allen Teilneh- merinnen und Teilnehmern überreicht. An die Pressekonferenz schloß sich die Preisverteilung für das stattgefundene Minigolfturnier an. Die 5 ersten Plätze und der Trostplatz wurden mit einem gefälligen Pokal belohnt, alle übrigen erhielten die kleine Kitzbüheler Garns in Silber zur Erinnerung. Der FVV lud dann zu einem Abend- essen und anschließend wurde noch auf Einladung des Spielcasinos ein Trip durch das Nachtleben Kitzbühels gemacht. Am Samstag stellte Generaldirektor Doktor Wallner der Presse in Anwe- senheit von Architekt Moritz das Spiel- casino vor. Nach eingehender Besichti- gung brach man zu einem Rundgang durch Kitzbühel auf. Die Damen und Herren der Presse wurden mit Bus von ihren Hotels Schloß Lebenberg, Grand Hotel, Schloß Münichau und Tennerhof zu einer Rundfahrt abgeholt. Die Führung hat- te Dr. Ziepi übernommen. Wesentli- che Punkte dieser Sightseeing Tour wa- ren der Besuch der Altstadt. Besonders lang hielt man sich im Heimatmuseum auf, welches den Pressvertretern sehr gefiel und diese beeindruckte. Mu- seumskustos Martin Wörgötter führte sie durch alle Stockwerke und gab entsprechende Erklärungen zu den Ex- ponaten ab. Der neue Stadtbrunnen von Sepp Dangl und die Kunstausstel- lung in der Halle des Kurhauses fand ebenfalls Bewunderung. Anschließend an die Besichtigung des Hallen- und Moorbades, wo Baron Menshengen die Führung übernommen hatte, ging es über die Talstation Hahnenkammbahn, den Tennisplatz und Golfplatz zur Hornbahn-Talstation. Von dort aus fuhr man zum Schwarzsee, wo im Re- staurant Moigg das Mittagessen einge- nommen wurde. Während dieser Fahrt hatte Dr. Ziepl die in- und ausländi- schen Gäste über die Möglichkeiten des Sommerurlaubes in Kitzbühel infor- miert und auch das Seilbahn- und Lift- netz sowie das der Skiabfahrten er- klärt. Der Nachmittag stand allen Pres- severtretern frei zur Verfügung. Sie konnten an Hand von durch den FVV ausgegebenen Gutscheinen einen hal- ben Tag Hobbyurlaub verbringen und zwischen Wandern, Seilbahnfarten, Hallenschwimmbad, Sauna, Tennis, Mi- nigolf, Reiten, Fischen sowie Rudern und Schwimmen am Schwarzsee wäh- len. Vom Sommerangebot Kitzbühels wurde auch reichlich und mit Begei- sterung Gebrauch gemacht. Am Abend desselben Tages hatte die Oesterr. Spielbanken AG zu einem Pressedinner ins Casino Goldener Greif geladen. Am Sonntag mittags war allgemeine Abreise. Die nationale und internatio- nale Presse hatte sich in den zwei Ta- gen einen generellen Eindruck von Kitzbühel verschaffen können. Mit an- genehmen Erinnerungen an die Casi- notage in Kitzbühel verließen die Be- richterstatter das Jubiläumsstädtchen. 24. Juli - Tag der offenen Tür im Spielcasino Kitzbühel In der Zeit von 14 bis 17 Uhr haben die Kitzbüheler am 24. Juli die Mög- lichkeit, das neugestaltete Spiel-Casino zu besichtigen. Von leitenden Herren des Betriebes werden Auskünfte gege- ben und die Spiele erklärt. Die Oester- reichische Spielbanken AG möchte al- len Kitzbühelern Gelegenheit geben, die - wie Fremdenverkehrsdirektor Dr. Ziepl feststellte - schönsten Räu- me von Kitzbühel kennenzulernen. Lovell-Skilehrerin Gitti zu Apollo-15-Start eingeladen Frau Gitti Tengg-Schatz, Skilehrerin der Kitzbüheler Skischule, betreute im vergangenen Winter den Apollo-13- Kapitän James A. Lovell und seine Gattin Marylin während ihres Skiauf- enthaltes in Kitzbühel. Sicher zur be- sten Zufriedenheit, denn vor einigen Tagen trafen sowohl die persönliche Einladung des Ehepaares Lovell als auch die offizielle Einladung der NASA aus Houston (Texas, Spacecenter) in Kitzbühel ein, am Abschuß der Apol- lo-1 5-Kapsel teilzunehmen. Die Einla- dung kam selbst für Gitti überra- schend und sie freut sich natürlich außerordentlich, bei diesem großen Ereignis mit dabeisein zu können. Kitzbu ""hels neues Spielcasino ein Juwel
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