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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Juli 1971 Schuldirektor Ferdinand Insam zum Gedenken In Jochberg verstarb vor drei Wo- chen im 78. Lebensjahr Volksschul- direktor Ferdinand Insam nach einem Leben treuer Pflichterfüllung und des Dienstes an der Jugend und an der Musik. Sein Leichenbegängnis war eine machtvolle Dankkundgebung der Ge- meinde, in der er seit 1912 gewirkt hatte. Die Korporationen des Dorfes gaben Direktor Insam mit der Bevöl- kerung das letzte Geleit. Wegen des üeraus schlechten Wetters wurden die Gedenkansprachen in der Kirche ge- halten. Bgm. Artur Larcher dankte na- mens der Gemeindeverwaltung Direk- tor Insam für seine jahrzehntelange Arbeit für Jochberg. Insam war nicht nur Lehrer, sondern auch Organist und Kirchenchorleiter und in der Gemein- destube tätig. Der Bürgermeister schil- derte die Verdienste in herzlichen Worten und dankte im Namen der Gemeindevertretung und der gesamten Bevölkerung. Für die Kollegenschaft der Pflichtschullehrer und in Vertre- tung des verhinderten Bezirksschui- inspektors Walter Bodner sprach Di- rektor Peter Brandstätter, Dienststel- lenausschuß-Obmaflfl im Bezirk und Mitglied des Kollegiums des Bezirks- schulrats, ebenfalls Worte des Danks an den Kollegen, der einer der Besten der Pflichtschullehrerschaft war. Den Gedenkgottesdienst feierte Pfarrprovi- sor Lothar Knühl, der des Wirkens des Kirchenmusikers Insam gedachte. Ferdinand Insam stammte aus einer Lehrerfamilie. Schon Großvater und Vater waren in Gröden, wo Insam 1893 zur Welt kam, als Lehrer tätig gewesen und für die Verdienste zu Eh- renbürgern ernannt worden. Insam ab- solvierte die Lehrerbildungsanstalt in Bozen und trat 1912 in Jochberg den ersten Dienstposten an. Er sollte die- sen Platz nur für wenige Jahre abge- ben müssen, als er im Weltkrieg ein- gerückt war und später nach Kirchberg und Reith versetzt wurde. Von 1912 bis 1934 war Insam in Jochberg als Oberlehrer tätig. Als seine Versetzung betrieben wurde, unternahmen die Schülerinnen und Schüler einen Bitt- gang zur Dienstbehörde nach Kitzbü- hel, um ihren Oberlehrer erhalten zu können, doch waren die Bemühungen umsonst. 1939 kehrte Insam als Ober- lehrer nach Jochberg zurück. Im Jahre 1945 wurde er in den Ruhestand ver- setzt und mußte die Wohnung räu- men. Noch durch Jahre unterrichtete er in Oberaigen Kinder von Berghöfen, um ihnen den weiten Schulweg zu er- sparen. Als Lehrer war Insam äußerst korrekt, weltaufgeschlossen und voll Eifer für die ihm anvertraute Jugend. Insams Tätigkeit in den Gemeinden, in denen er angestellt war, erschöpfte sich nicht in der Schule. Er wurde in Jochberg vor allem angestellt, weil er ein ausgezeichneter Organist war. Nach dem ersten Weltkrieg gründete er ein Salonorchester, das Konzerte zugunsten der Erneuerung der Orgel- pfeifen, die bei der Materialsammlung abgenommen worden waren. Insam war Organist, Chorregent und Gemein- desekretär und erfüllte Tätigkeiten, die damals einem Lehrer zufielen. Insam leistete alle Aufgaben mit Sorgfalt und Eifer. In den Jahren von 1935 bis 1939 war er in Reith als Oberlehrer tätig, zudem betätigte er sich beim Kirchen- chor und baute die Musikkapelle wie- der auf. Direktor Insam betreute die Kapelle noch nach seiner Rückkehr nach Jochberg noch einige Zeit und er- warb sich einen guten Namen auch in dieser Tätigkeit. Als Kirchenmusiker half Insam auch in Kitzbühel, Westen- dorf und Kössen aus. Von Erzbischof Dr. Rohracher wurde er für die jahr- zehntelange Arbeit in der Kirchen- musik vor mehr als einem Jahrzehnt durch ein Handschreiben ausgezeich- net. Die Heimkehrerkameradschaft Joch- berg ernannte den alten Kaiserschüt- zen, der mit Engelbert Dolifuß und Alfons Walde gedient hatte, zum Eh- renmitglied. Ein Höhepunkt seiner al- ten Tage und die Gewißheit, daß die Arbeit nicht vergessen wurde, war die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der In einem sehr ausführlichen Brief, der am 6. Juli bei Landtagsvizepräsi- dent Christian Horngacher in Kitzbü- hel eingegangen ist, teilt Bautenmini- ster Josef Moser mit, daß nach Ver- kehrszählungen im Jahre 1965 die Be- lastung der Brixentaler Bundesstraße zwischen 0 bis 3000 Kraftfahrzeugen beider Richtungen in 24 Stunden be- trug. Nach vorliegenden Prognosen wird sich diese Belastung bis zum Jahr 1980 auf 3000 bis 6000 Fahrzeuge pro Tag erhöhen und im Stande der Voll- motorisierung (das ist zwischen den Jahren 1990 und 2000!) 6000 bis 10.000 Fahrzeuge täglich betragen. Dies alles unter der Voraussetzung einer Beibe- haltung des gegenwärtigen Bundesstra- ßennetzes! Das dem Nationalrat zur Beschlußfas- sung vorliegende Bundesstraßengesetz 1971 sieht jedoch in weiträumiger Pla- nung im Anschluß an die Inntalauto- bahn bei Angath eine Schnellstraße in Richtung Erpfendorf, Paß Strub und weiter nach Saalfelden und Zell am See vor, in die auch aus dem Raum Going eine schnellstraßenmäßige Er- Gemeinde Jochberg mit Beschluß des Gemeinderates vom 30. Jänner 1962. Die höchste Auszeichnung der Ge- meinde wurde Direktor Insam „in Wür- digung seiner langjährigen und er- sprießlichen Tätigkeit als Schulleiter, Organist und Chorregent sowie für seine mehrjährige Mitarbeit in der Ge- meindeverwaltung" verliehen und da- mit der „besondere Dank und die An- erkennung der Gemeinde Jochberg" zum Ausdruck gebracht. Die Ueber- gabe der Urkunde erfolgte durch Bür- germeister Hans Neuper in einer klei- nen Feier, an der neben den Angehö- rigen die Musikkapelle und der Kir- chenchor teilnahmen. Nun ist Ferdinand Insam nach einem Leben, das Freude und Bitternis in reichem Maß gebracht hat, in ein bes- seres Jenseits gegangen und seiner Gattin und den allzufrüh dahingegan- genen Söhnen Peter (vermißt seit 1945) und Paul (gestorben 1970 als Gemein- desekretär von Jochberg) nachgefolgt. Allen, die ihn kannten, bleibt die Er- innerung an einen vorbildlichen Men- schen voller Güte und Liebe zur Ju- gend, die ihm anvertraut war, an ei- nen eifrigen und begnadeten Kirchen- musiker und an einen guten Kame- raden ame raden und hilfsbereiten Mitbürger - Ehre seinem Andenken! H W schließung des Raumes Kitzbühel ein- bezogen ist. Die Brixentaler Bundesstraße bedarf vor allem von Hopfgarten ostwärts ei- ner Weiterführung der Baumaßnah- men. Gegenwärtig ist im Bautenmini- sterium eine Kommission, der auch Vertreter der Bundesländer angehören, damit beschäftigt, die zeitliche Rang- folge sämtlicher in Oesterreich not- wendigen Ausbaumaßnahmen an Bun- desstraßen und Autobahnen zu erar- beiten. Es wird Aufgabe der Vertreter des Landes Tirol sein, in dieser Kommis- sion die Notwendigkeit des dringlichen weiteren Ausbaues auch der Brixenta- ler Bundesstraße zu vertreten und zu begründen, schreibt der Minister. Bautenminister Moser versichert dann, daß er durchaus verstehen und billigen könnte, wenn dabei ein sehr vorran- giger Platz für die Bauarbeiten an der Brixentaler Bundesstraße vorgesehen wird. Vzbgm. Gebhart Härting hat deshalb auch im Kitzbüheler Gemeinderat an- geregt, man möge beim Landeshaupt- Wie dringend ist der weitere Ausbau der Brixentaler Straße? Minister Moser: Begründung der Notwendigkeit und Bestimmung der zeit- lichen Rangfolge der Dringlichkeit des weiteren Ausbaues der Brixentaler Straße ist Aufgabe der Vertreter des Landes Tirol.
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