Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Juli 1971 en" den schlafenden Bürgern kundtun und erst wenn es ganz schlimm steht, den Glockenschwengel in Bewegung setzen. Damit man aber auch weiß, in welchem Stadtteil es brennt, muß ei- ner der Wächter in Richtung des Feu- erherdes laufen. Der andere aber hat seinen Standort in luftiger Höhe beizu- behalten und bei Tag die Feuerfahne, bei Nacht die Feuerlaterne in jener Himmelsrichtung zum Fenster hinaus- zuhängen. Am 23. März 1610 erhielt Kitzbühel unter dem Vorsitz von Bürgermeister Georg Mair eine Feuerordnung. Der Ausschuß bestand aus Bürgern. Diese Feuerordnung blieb im wesentlichen bis zur Gründung der Freiwilligen Feu- erwehr im Jahre 1872 in Kraft." Im kommenden Jahr feiert also die Freiw. Feuerwehr Kitzbühel das 100- jährige Bestandsjubläum. 100 Jahre nach der Erlassung der ersten Feuerordnung setzte die Stadt Die „Kitzbüheler Messe" ist täglich von 10 bis 20 Uhr frei zu besichtigen. Bis einschließlich Sonntag, 8. August ist täglich von 10 bis 20 Uhr die „Lei- stungsschau der Wirtschaft des Bezir- kes Kitzbühel" in der Doppelhaupt- schule Kitzbühel, Traunsteinerweg, zu sehen. Sie ist die repräsentativste Schau der Wirtschaft des Bezirks seit der großen Ausstellung von 1927 und die größte Bezirksausstellung in Tirol seit 1945. Für Kitzbühel selbst ist sie einer der Glanzpunkte im Programm zur 700-Jahr-Feier der Stadt. Selbst unter den Wirtschaftstreiben- den gab es Skeptiker, die den Wert einer derartigen Ausstellung bezwei- felten. Auf Anhieb aber meldeten sich 130 Firmen und bei dieser Zahl - einige Ab- und Nachmeldungen inbe- griffen ist es geblieben. Die Bezirks- stelle der Handelskammer und das Wirtschaftsförderungsinstitut der Tiro- ler Handelskammer haben die Vorbe- reitung federführend betrieben, so daß eine Ausstellung zustandekam, die sich sehen lassen kann. Daß dies möglich war, ist nicht zuletzt Verdienst der ausstellenden Firmen, die mit Begei- sterung bei der Sache waren. Eine Uebersicht in der Ausstellung zeigt an, daß es im Bezirk nach der Volkszählung von 1971 46.233 Einwoh- ner gibt. Eine ebenso erst erstellte Sta- tistik der Handelskammer weist 2976 Unternehmungen nach, davon 923 von der Sektion Fremdenverkehr, 919 von der Sektion Gewerbe, 819 von der Sek- tion Handel, 248 von der Sektion Ver- kehr, 63 von der Sektion Industrie (einschließlich der Sägewerke) und 4 von der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen (jeweils ohne Fi- wieder eine überaus fortschrittliche Tat. 1730 erwarb Kitzbühel beim Giok- kengießer Anton Benedikt Ernst in München eine Feuerspritze, die die Ur- sache regelmäßiger Uebungen war. Wir erfahren, daß das alljährliche „Probie- ren der Spritze mit Schlauch" auf den Florianitag festgesetzt war. 1812 erhielt Kitzbühel eine neue Feuerspritze, die vom Spritzenbauer Gugg in Salzburg angefertigt worden war. 1823 kaufte die Stadt noch eine zweite Spritze. Diesmal ist der Erbauer Johann Pirchl von Kitzbühel. Diese Spritze erzielte Leistungen, die sie in ganz Tirol be- rühmt machte. Johann Pirchl war der Leiter der städt. Feuerlöschanstalt, die 1849 sein Sohn Josef Pirchl in der Lei- tung übernahm. Dieser Josef Pirchl, der 1864 Bürgermeister von Kitzbühel wurde, ist der Gründer der Freiwilli- gen Feuerwehr Kitzbühel. Im Grün- dungsjahr der Freiw. Feuerwehr, also im Jahre 1872, erhielt Kitzbühel eine neue Feuerlöschordnung". lialen oder Abgabestellen). Die Zahl der Uebernachtungen betrug im Frem- denverkehrsjahr 1969-70 (1. November bis 31. Oktober) im Bezirk 4,322.231, im ganzen Land Tirol 24,967.021. Die Zahl der Fremdenbetten im Bezirk be- trägt derzeit 35.459 im Winter (davon in gewerblichen Betrieben 18.491, in Privatunterkünften 16.968), im Som- mer 38.058 (davon 18.578 in gewerbli- chen Betrieben, 19.480 privat). Die Zahl der Schlepplifte im Bezirk beläuft sich auf 79, die der Sessellifte auf 19, dazu kommen 10 Seilschwebebahnen und Doppelsessellifte und 2 Standseil- bahnen. Eine Weltkarte, auf der die Export- länder eingetragen sind, zeigt die Be- deutung unserer Wirtschaft auch im Hinblick auf den Außenhandel, der in alle Erdteile geht. In der Ausstellung dominieren ver- ständlicherweise die Kojen von Ein- zelfirmen, aber es gibt auch Gemein- schaftsschauen, so einen Stand der 18 Fremdenverkehrsverbände, die in der „Vereinigung der Fremdenverkehrsver- bände Kitzbüheler Alpen" zusammen- geschlossen sind, eine Kollektivschau der Schneidereien und eine Zusammen- stellung von Arbeiten von Tischler- lehrlingen. Im Zentrum der Leistungs- schau stehen naturgemäß die Werke des produzierenden Gewerbes und der Industrie in ihrer Vielfalt, aber auch die Handelsbetriebe sind bestens ver- treten. Wegen der Vielzahl der aus- stellenden Firmen und der interessan- ten Zusammenstellung mußten auch Klassenräume herangezogen werden. Die Experten des Wirtschaftsförde- rungsinstituts gestalteten die Haupt- räume, berieten aber und halfen nach Möglichkeit überall, so daß eine ein- heitliche Linie in der Gestaltung vom ersten zum letzten Raum geht. Auch wer sich einbilden kann, die Wirt- schaft des Bezirkes einigermaßen zu kennen, findet in dieser Ausstellung Neues. Firmen im Bezirk erzeugen mit Erfolg die verschiedensten Gegenstän- de und exportieren sie in viele Länder. Gamaschen und Holzschuhe, Saunen, Schneefräsen, Musikinstrumente, Mö- bel, exklusive Strickwaren, Rauchwa- ren, kunsthandwerkliche Gebrauchs- gegenstände, Süßigkeiten, Spezialbrote, Feuerungsanlagen, Portalbauten, Ter- rakotta, Kunstschlosser- und Kunst- schmiedearbeiten, Skischuhe, Plüsch- tiere, Skier, Hohlglasveredelungen, Druckereierzeugnisse, Modeschmuck, Trachtenschmuck und Industriepro- dukte sind ausgestellt, wobei die Li- ste beliebig fortgeführt werden könn- te. Jede Koje ist mit Sachkenntnis und Können gestaltet. Etwas schwieriger war es für die reinen Handelsbetriebe, die nicht selbst- erzeugte Ware anbieten können, aber versucht haben, einen repräsentativen Querschnitt durch ihr Programm zu geben. Daß auch hier nicht gespart wurde, sieht man daran, daß ein Vi- deorecorder jeden Besucher zum „Fern- sehstar" macht, oder der Weltcuppokal für Skifahrer ausgestellt ist. Die Ver- bindung zwischen Austeilung und Be- rufspraxis stellen das Freigelände als Maschinen- und Geräteschau und die Schauräume im Keiler dar, die Einbau- ten in der Doppelhauptschule präsen- tieren. Die Leistungsschau der Wirtschaft des Bezirks ist einmalig und für jeden se- henswert. Sie ist bei freiem Eintritt bis 8. August täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Bereits die ersten Tage brach- ten den verdienten großen Zuschauer- zustrom. Wüstenrot 1971 mit starker Steigerung Im ersten Halbjahr 1971 wurden bei Wüstenrot 25.635 neue Bausparverträge mit einer Vertragssumme von 3,385 Milliarden Schilling abgeschlossen. Ge- genüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet das in der Stück- zahl eine Steigerung von 5952 oder 30,2 Prozent. Damit konnte Wüstenrot ihre Stellung auf dem Bausparmarkt von 30,5 auf 33,6 Prozent weiter ausbauen. Dieses günstige Ergebnis beweist, daß das Bausparen in Oesterreich in immer breitere Kreise vordringt und durch die mit dem Sparen verbundene Steu- erbegünstigung trotz einer längerfristi- gen Bindung der Ansparguthaben von wachsendem Interesse ist. Die Bauspar- kasse Wüstenrot finanzierte in den er- sten sechs Monaten 1971 3050 Eigen- heime, womit sich die Gesamtzahl der von ihr bisher finanzierten Liegen- schaften auf rund 54.000 erhöhte. Leistungsschau der Wirtschaft des Bezirkes Kitzbühel bis 8. August 1971
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