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Das Spielkasino in Harischs Hotel Goldener Greif veranstaltete am 24. Juli 1971 aus Anlaß des Jubiläums „Kitzbühel 1971 - 700 Jahre Stadt" in den neuen Räumen einen Tag der offenen Tür, von wel- cher Begünstigung viele Personen Gebrauch machten. Samstag, 31. Juli 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 INFRABAU setzt sich über Kitzbühels Interessen hinweg Diejenigen, denen die Stadt Kitz- bühel liebenswert ist, mußten in der vergangenen Woche eine böse Ueber- raschung wahrnehmen. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1971 waren plötzlich die vor Jahren zur Freude der Schwarzseepilger auf dem Bich- lachweg gepflanzten Bume gefällt worden. Bei näherem Augenschein stellte sich heraus, daß ajch die Stra- ßenlaternen entfernt und der Geh- steig in die Fahrbahn einbezogen wor- den waren, wobei die ehemalige Grün- fläche zwischen Gehweg und Fahr- bahn nunmehr als Staubspender fun- giert. Zurecht waren Einheimische so- wie Fremde gelinde gesagt empört und ließen sich Luft in nur zu ver- ständlichen Beschimpfungen auf die Verantwortlichen in der Gemeinde. Was war geschehen? Um die Vor- geschichte darzustellen, muß ich et- was weiter zurückgreifen. Die Wohn- baugesellschaft INFRABAU plant be- kanntlich auf dem Lehenberg eine Reihe von Ferienchalets zu errichten. Bei der seinerzeitigen Bauverhand- lung hatten mehrere Anrainer Ein- spruch mit der Begründung erhoben, daß die Zufahrt über den Bichlachweg bereits den derzeitigen Verkehrsver- hältnissen nicht mehr genügt und so- mit verbreitert werden müsse. Die INFRABAU war an einer raschen Ver, wirkiichung interessiert, geht es doch um Unsummen Geldes. In diesem Sinne mußte sie wohl oder übel das Problem der Straßenverbreiterung an- gehen, schon allein um den langwie- rigen Verwaltungsweg der Einsprüche allenfalls bis zum Verwaltungs- gerichtshof zu begegnen. Der Bichlachweg ist ein Gemeinde- weg, der angrenzende Grund in pri- vater Hand. Am 12. Juli 1971 wurde zur Klärung der offenen Fragen eine Besprechung zwischen den Gemeinde- vertretern und der INFRABAU durch- geführt, bei welcher ein Projektplan vorgelegt und entsprechend erörtert wurde. An hier an sich unwesentlichen Details hat die Gemeinde neben der Straßenverbreiterung Einen 2 Meter breiten Gehweg verlangt und außer- dem begehrt, daß bahnseitig neuer- lich Bäume gepflanzt werden müssen. Außerdem ist vorerst um eine Bau- verhandlung einzureichen. Selbst bei Vorliegen einer Straßenbaugenehmi- gung dürfe aber keinesfalls vor dem 10. September mit dem Bau begonnen werden. Die Beweggründe lagen klar Eigentümer. Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Ges.tlischaf-t mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 25 76: verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühe!, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Druckerei Ru- dolf Grobstimm & Leo Heininger, Eitzbühel, Wehrgasse 8, Tel. 25 15. auf der Hand: Der Bichlachweg bildet für Fußgänger praktisch die einzige Verbindung zum Schwarzsee. Deren und auch der Autofahrer Belästigung sollte möglichst zumindest in der Hochsaison vermieden, die wenig- stens teilweise schattenspendenden Bäume bis zum Herbst erhalten und die Beeinträchtigung durch Staub mög- lichst hintangehalten werden. Ungeachtet dieser Vereinbarung hat nun die INFRABAU die eingangs ge- schilderten Maßnahmen ergriffen, oh- ne daß überhaupt um eine Bauverhand- lung angesucht worden wäre. Sie hat sich damit nicht nur ins Unrecht ge- setzt, weil die Einbeziehung des Geh- weges in die Fahrbahn vom baube- hördlichen Standpunkt einen Schwarz- bau darstellt, sondern sie hat, was viel schwerer wiegt, Bevölkerung und Stadtverwaltung vor den Kopf gesto- ßen, indem sie sich über ein verständ- liches Verlangen und die gesetzlichen Vorschriften bedenkenlos hinweg- setzt. Es geht nicht an, daß wir uns von der Macht des sicherlich vorhandenen Geldes beeindrucken lassen und zu dieser Vorgangsweise schweigen. Wer zu derartigen Handlungen im- stande ist, wird kaum vor größeren Untaten zurückschrecken. Davor will ich warnen! Peter Sieberer, Straßenreferent „Probefahrt ins Glück" im ORF Wie bereits berichtet, bringt der ORF im Programm Regional am Montag, 2. August von 20.10 bis 21.10 die Auffüh- rung der Heimatbühne Kitzbühel „Pro- befahrt ins Glück" unter der Leitung von Ludwig Obermoser. - Kein Thea- terfreund lasse sich diese Sendung ent- gehen, von welcher Dr. Haider von Ra- dio Tirol berichten konnte, daß die Aufnahmen sehr gut gelungen sind.
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