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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. August 1971 der Bezirkshandelskammer, der Kam- mer der gewerblichen Wirtschaft für Tirol und dem Tiroler Wirtschaftsför- derungsinstitut sowie allen beteiligten Firmen zu dieser gelungenen Exposi- tion, die gleichzeitig ein hervorragen- der Beweis für die gute Zusammen- arbeit innerhalb der Region als auch innerhalb des Landes Tirol ist. Dr. Josef Ziepi Kitzbühel - Österreichs Tennisstadt Nr. 1 Die vom 19. bis 26. Juli ausgespiel- ten Internationalen Oesterreichischen Tennismeisterschaften kombiniert mit dem Head Cup waren ein einziger Erfolg. Allein die Nennungsliste mit 24 Nationen aus allen Kontinenten der Welt beweist das Format des Tur- niers. Aber auch die Besetzung dessel- ben hatte es in sich. „open to all"- Charakter und die Tatsache, daß um Geldpreise gespielt wurde, spornte je- den einzelnen der Wettkämpfer an. Es wurde nicht nur um jedes Spiel und um jeden Satz, nein, es wurde um jeden Ball gekämpft. Hinter den gesetzten Spitzencrackes stand ein breites Feld junger Damen und Herren bereit, die nur auf die Gelegenheit warteten, einen der Großen aus dem Sattel zu heben und in die Vor- bzw. Endrunden einzudringen. Dies forder- te, wie gesagt, Bestleistungen heraus, die man in früheren Jahren nur selten zu sehen bekam. Kein Wunder, daß Am 24. Mai dieses Jahres wurde an- läßlich eines Abends der Eltern kör- perbehinderter und bewegungsgestör- ter Kinder Tirols im Hotel Greif in Innsbruck die „Tiroler Vereinigung zu- gunsten körperbehinderter Kinder" ge- gründet. Als Initiator des Therapiezentrums für die körperbehinderten und bewe- gungsgestörten Kinder des Bezirkes Kitzbühel wurde RA Dr. Otto Wend- ling aus Kitzbühel in den Vorstand die- ser Vereinigung gewählt. Bei dem in der Folge am 9. Juli dieses Jahres in Anwesenheit von Dr. Wend- ling und des Fürsorgereferenten des Gemeinderates der Stadt Kitzbühel Stadtrat Foidl im Hotel Klausner in Kitzbühel stattgefundenen Elternabend traten die Eltern solcher Kinder aus dem Bezirk Kitzbühel der Tiroler Ver- einigung geschlossen bei und bestellten für den Bezirk Kitzbühel einen Ar- beitsausschuß, dessen Leitung Frau Käthe Nagiiier, Mitglied des Fürsorge- ausschusses des Gemeinderates der Stadt Kitzbühel, übertragen wurde. Ziel der Vereinigung ist, die Schwie- das Tennisstadion an der Kapser Brücke schon von Dienstag weg glän- zend besetzt und ab Wochenende die Ränge überfüllt waren. Auch der Wet- tergott hatte mit den Organisatoren einmal Einsehen und bescherte ihnen ideales Tenniswetter. Das Management des Turniers war hervorragend und praktisch nicht überbietbar. Das Finale selbst wurde zu einem Gigantenkampf, es mußte sensationell mit einem Unent- schieden abgebrochen werden, da es inzwischen Abend geworden war. Zwei abgekämpfte, glückliche Internationale Oesterr. Meister verließen nach vier Stunden Demonstration hervorragen- den Tennis' den Centercourt. Lang an- haltender Applaus von den noch im- mer vollbesetzten Tribünen begleitete die sich verabschiedenden Sportler. Der Applaus aber galt wohl auch den Organisatoren und Verantwortlichen des Tennisklubs Kitzbühel, die mit die- ser Veranstaltung neuerdings den Be- weis erbrachten, daß das Halmen- kammstädtchen nicht nur ein österrei- chisches Ski-, sondern auch österrei- chisches Tennis-Mekka ist. Metropole des Tennis, dessen Geschehen der ORF zwei Tage lang direkt und in Farbe von Kitzbühel in ganz Oesterreich aus- strahlte, europäisches Spitzenturnier, das ohne die großartige Unterstützung von Head Austria nicht zustandege- kommen wäre. Organisatorisches Kön- nen, Arbeitswillen, finanzielle Risiko- bereitschaft schufen die Voraussetzun- gen für große österreichische Sport- und Tennistage. Dr. Ziepi rigkeiten und Probleme zu meistern, denen diese Kinder und deren Eltern tagtäglich gegenüberstehen. Dererlei Probleme ergeben sich auch bei den minimal körper- und bewegungsgestör- ten Kindern, deren Behinderung oft für den Laien nicht erkennbar ist, in der Schule doch oft genug Schwierig- keiten hervorrufen. Als ersten Schritt innerhalb des Be- zirkes Kitzbühel gilt es, für das seit kurzem verwaiste Therapiezentrum in Kitzbühel wieder eine Therapeutin zu bekommen. Auch die Bemühungen um eine Sprachtherapeutin werden fort- gesetzt. Endziel muß jedoch nach wie vor die Schaffung einer modernen Therapiestation in Kitzbühel sein, wo- zu allerdings erst ein hiefür geeignetes Grundstück zur Verfügung stehen muß. Die Bitte der Elternvereinigung an die Bevölkerung des Bezirkes Kitzbü- hel geht dahin, an diesem wohltätigen Zweck mitzuwirken, der Tiroler Ver- einigung als Mitglied oder als Gönner beizutreten und dieses selbstlose Werk in jeder Hinsicht zu unterstützen. An- fragen sind an Frau Käthe Nagiller, Kitzbühel, Klausnerfeld 2 bzw. an RA Dr. Otto Wendling, Kitzbühel, Obere Gänsbachgasse 7 zu richten. Spenden für das Therapiezentrum zugunsten der körperbehinderten Kin- der des Bezirkes Kitzbühel werden auf das Konto Nr. 10.100 bei der Raiffei. senkasse Kitzbühel erbeten. Weitere Spenden für das Thera- piezentrum: Stadtpolizei Kitzbühel 3000.— Unbekannt 300.— Unbekannt 500.— Lorenzoni, Kirchberg 500.— Kummerkasten Käthe Nagilier 500.— Unbekannt 200.— Josef Foidl 40.— Besonderer Dank gilt Herrn Fritz Huber, Möbelhaus, Kitzbühel, für die Spende des neuen Tapiflexbodens im Warteraum des Therapiezentrums. Am Alpenhaus in Kitzböhel Auf Bergeshöh ganz nahe einem Alpensee, vor mir die weiten grünen Wiesen, auf denen Alpenblumen sprießen. Die Hänge sanft und mit Gestein, da ist es wunderschön zu sein. Weit hinten zieht sich Hochgebirge, mit Maßen Schnee bedeckt, das sich nach rechts und links erstreckt, der Hohen Tauern Zacken, Zinnen, hoch streben sie zum Himmel. Der Kühe Glocken lautes Gebimmel, tönt auf vom grünen Rasen, auf dem sie friedlich grasen; es dringt zu mir der in tiefer Ruh' und tief bewegt von all dem Schönen schauet zu. An einem Tisch gleich nah zu mir, ein Maler huldigt seinem Plaesier; was ich in Worte such zu fassen, die Eindrücke, die beide wir emp- pfangen, läßt er in Farben auf sein Bild gelangen. Er malt sehr schön, wie ich von weitem auch kann sehen, gewiß empfindet alles er wie ich, der Maler nahe meinem Tisch. Oh, viel Schönes wär hier noch zu sehn. Doch drängt die Zeit und ich muß gehn. Lebt wohl ihr Zacken und ihr Zinnen ihr Gipfel voller Majestät, ihr bleibt ewig hier. Ich geh von hinnen, doch immer werd ich denken, der schönen Ruhe, die ich hier fand. Hoch schätz ich mir, was ich hier fand, im herrlich schönen Tirolerland. Josef Rosenthal, 350 Turk St., Apt. T- 307, San Francisco, CA 94102 673-6826. Heute 81 Jahre alt; im Sommer 1972 bin ich wieder in Kitzbühel. Eltern körperbehinderter Kinder schließen sich zusammen
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