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Seite 16 kitzbühelerAnzeiger Samstag, 14. August .1971 gründliche zund endgültige Ersahlie- I3ung des Siedlungsgebietes darf spä- testens seit dem 10. Jahrhundert ange- ncYrrfnlen werden. Die für die Land- und 1T1hw1rtschft wilitigenRodun- gen Ur GWiiffiung von 'Weideland an den Tri'asn im...flängen die ab dieser zeit planmäßig für deh grund- herrscheftlichen ied1ungsausbau be- triben Wurden, hbn -die Spüren der älteren Höfe bali'ischer Freibauernver- wischt. Das Andreaspatrozinium der Pfarr- kirche deutet jedenfalls auf ihre Grün- dung etwa um das Jahr 1000 hin. 1180 wird Sie das erstemal urkundlich ge- nannt, und schön 1165 Wird Marquard de Chitzbuhel als Zeuge einer Tradi- tiorisurkunde für das Kloster Chiem- see berufen. Zu dieser Zeit muß also Kitzbühel schon ....s eigene Siedlung auf dem Stadthügel bestatiden haben, und zwar lSrttndting einerbairischen Sippe 'init dem Namen Chlzzo. - Die Uebeilieferung berihtet auch von ei- ner Burg, die uni 1100 schon gestan- den habe uhd der Wohnsitz dös Mar- quard gewesen Sei. Der Baubestand - vor allehi des südweStliähen Eckturms von KitbUhel und seine Lage Im Ver- hältnis und Zusahimeilhang mit dein Pfleghofturtn und dem dazwischen ge- legenen Jochberger Tor - untermau- ert diese Uebeiblleferung. So mag Sich im ShUtz einer beSheidenen Ministe- rialenburg ein kleines Hatifetidorf eflt- wickelt haben, das etwa bis zur Ge- gend des heutigen Rathauplates reihte. Als bichöflich-regensburgi- Jahrhunderte tLauerte. Mit dem Auf- kommen des Pi-emdenverkehrs nach dörErs4hließung d,-'s Brixentales durch den a1iiibau 1815 und den-Straßenbau 1930, sette eine rege Dorfansiedlung ein und ,es entstanden Vor und nach dem ersten Weltkrieg die Häuser der Bahnhofstraße, 'der Spertentalerstraße und der :Rejther Gasse und nach dem zweiten Weltkrieg die Häuser der Mö- selgasse, 'im Mahlhauser- oder Bräu- feld, 'in 'der Dorf-wiese, am Schatzbü- hel, im Seefeld, am Weinberg und im Gries (Gebiet am Sportplatz-weg). Wo heute die -Kirche steht, stand einst eine Burg, Sperten genannt, nach der -Ache, die Sperten hieß. 'Die Burg Sperten schien allem Anschein nach ursprünglich aus einem Wach- und Wohnturm bestanden zu haben. Erst später dfliften das Grafen- und das Heroldilaus, die den -Pfalzgrafen und seinem flerold zeitweilig als Herren- und 'Dietierhaus dietiten, erbaut wor- den sein. - rSteres stand am östlichen - und letzteres am südlichen Anfang zum Turm, der nach orden und We- sten steil abfiel. Das als hüchenhaus dienende Mahlhaus Stand ZWischen der Burg und der Ache. 1297, wie es scheint, noch bewohnt, mu&e dIe iFeste nach -1300 allmählich in Verfall geraten sein 'und zirka 1322 sches Lehen besaßen die Bayernherzo- ge das Land noch im 13. Jahrhundert bei der Erbteilung nach Herzog Otto II. (1- 1253) fiel Kitzbühel 1255 an iltirzög Ludwig II. den Strengen und wurde Oberbayern i elflgeglied't. Die Eiitwiek1Ung seit -Stadterhebung Am 6. Juni 1271 verlieh Herzog Lud- wig den Bürgern V011 itbUhe1 das Stadtrecht von München. Aus verschie- denen Wendungen in der lii itzbiXhel ausgestellten tfl'kinide geht helVor, tinI3 die Siedlung damals bereits zu einem Markt angewaöhsen war. Anläßlich der Stadterhebung dürfte Wohl die aus der vorhandenen Verbauung und:deiWPfle1 des Stadthügels sich ergebende Begren- zung der Stadt tentlgültigr festgelegt und ihre Ummauerung beschlossen worden sein, da Ludwig seine nova plantatio" mit Rat und Hilfe der Bür- ger zur Vollendung bringen wöllte. Die Erbauung der Stadtmauer zog sich über mehrere Jahrzehnte hin, und 127 schenkte Herzog Rudolf I. den ür- gern von Kitzbühel zwei Güter am Schattberg, damit sie „fröhlicher bau- en und ihre Stadt besser befestigen sollten". Die im Süden gelegene Burg wurde in den Stadtmauerriverband mit einbezogen, und korrespondierend da- mit wurden an der nördlichen breite- ren lanke ebenfalls Ecktürme errIh- tet. Dem heut r1öch erhaltenen Joeh- berger1'or wurde an der nördlichen Flanke das :Spitalst,rjr entgegengesetat, das aber keinen Straßenausgangbultte- bis 1345 erscheint sodann das zGut Mahlhausen 'im regensburgischen mit Einschluß der Taferne (hetiteGaStliöf Bräu) und die beideti Häuser Heröld (Kirchgaßbäckerei) und das Grafen- haus (h3 abgebrannt) Im Salburgi- schen'U'rbar wif. Als die Herren der Burg Sperten, die -es -als -eign erbau- ten und -besaßen, - scheinen 'die 'Ffa1- grafen von Sponnhetm'-Ortenburg 'aUf, die vOn i1086 ,bis 1241 Lehetisträger-der Bischöfe von Regensburg im BrIien- tale -waren. Nach des 'PfalzgräfePOitos Tod 'Würde 1248 die Burg Sperten -an den Edlen Von Flben Verpfändet, Ibis es 'im Jahre 1297 'der regensburgische Bischof von Gebhart von Felben Wie- der zUrücklöste. Gebharts Sohn -Otto mußte 1316 seine 'Rattbritterburg Fal- kenstein im 'innersten spertentale-dem Bischof von Regensburg übergeben, der sie zerstörte. Die um 1230 genannten Rudolf und Heinrich von Sperten waren als Eerol- de der -Pfalzgrafen Sponl-iheim Hüter der 'Burg Sperten. Wann die Burg auf dem -KirehbErge in eine 'Kirche umgebaut würde, läßt sich nicht nachweisen. Angeblich Soll dort schon 1292 eine -Ttrche gestanden haben. Urkundlich wird sie etn1ais 132 ihls St. Micheeiskirche erwähtit. Sie erscheint den Bewohnern als te, sondern-nur durch eine Stiege mit dem Gänsba.chgraben verbunden war. An der öStliöhen Längsflanke tiberile- fert die Ansicht aus dem Schwazer BOrs*erkSuch -Von £156 zwei Wehr- türme, die in jihwr Anlage auch tnoch im Bauverband der Häuser Vorder- stadt Nr. 9 und Nr. 19 faßbar sind. Daß sih ähnliche Welirtürtne atidh an derlangetiWestfIanke befunden -haben, , darf als ,-sicher -angenommen 'werden. Diese zinnenbewehrte Stadtmauer hat- te eine Höhe Von etwa 8 bi 11) Metern und Wurde ifl einr 'durhgehnXttlichen Stärke von 2 Metern errichtet. Die An- lage in War tiur an der ;Süd- i und Westflanke der Stadt erfor- €lerlich, da an der Nordseite ein Gra- ben in natürlicher Weise durch den vom Hahnenkamm -kommenden Gäns- bach gebildet wurde und an der -Ost- seite der -Stadt durch den Steilabfall des Bühels -zum Gries hin nicht not- wendig -war. Die Kirche -verblieb außerhalb 'des Stadtrbandes und Würde durch 'ei- neh eigenen Whrturm, wie ihn der Turm 'der 'Iliebirauerikirehe darstellt, geSchiltat. 8chon :in der 'ersten Hälfte des !13. Jahrhunderts War'e1neeinhif- fige iOiflinische Kircheerbaüt worden, die zum IFeil attch nch als -Irtiterbau bei den 'späteren Um- utid 'Ereite- rutigsbattten mitvrwendet -wUde. 'Kitbtiliel teilte die WechSelvöllen Ge- schibke-des bayerischen iHerzogshaues und 'fiel ii42 tals Morgengabe Herog Ludwig 'des Brandenburgers geinein- sam mit -deh -Gerichten Kufstein 'und „Kirche auf -dem -Berg" und hat zu- erst dem -Kirchhügel -und dem -Kirch- weiler und im weiteren Verlauf dem Dorf -am -Fuße des -Kirchhügels und der ganzen Gemarkung den Namen K jr c hbe rg gegeben. Bisher, hat es Sperten geheißen, welchenNamen-heu- te noch -die -Aehe und das Tal führen. Mit -dem -Aufkommen -des Bergbaues in -Kirchberg -erwies sich die St. -Mi- chacLskirche als zu -klein und so -kam es 1491 oder iSil zum Bau der -heu- tigen St. Uirichskirche, die 1737 -und 1796 erweitert wurde. Aus der Zeit des St. Ulrich.Kirchenbaues stammt -auch die sogenannte Zimmerhütt oder -Hei- ligkasten im östlichen Aufgang der Kirche. 155 wurde diese St. 1flrichskir4he von Herrn Michael Lackner en. 'retio- viert, - dabei wurden auf der Nordseite gOtische Fresken freigelegt. Später wurde noch einiges umgebaut. -heUte ist diese St. Ulriähskirche inKirch- berg eine selten schöne hGrche. Fsuernoruf nur fir 'Kiizbühel e. Komm TeL -256R (Wohnung) 2161 BUro StellvTe1.-24-60 (Wohnung) 9 92 Btiro Notruf €endumeie eL 433
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