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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. August 1971 Kitzbüheler Jubiläums-Schießstand vor der Fertigstellung Kitzbühel 700 Jahre Stadt - 450 Jahre Schützengilde Seit der Jahreshauptversammlung der Schützengilde Kitzbühel hat man über den im Herbst 1970 begonnenen Neubau des Kitzbüheler Schießstandes nichts mehr oder wenig gehört. Ein kleiner Arbeitsstab der Gilde hat aber in der Zwischenzeit in aller Stille die erdrückenden und oft aussichtslosen Arbeits- und Finanzierungsprobleme dieses Bauvorhabens in vielen Aus- schußsitzungen besprochen und auf der Baustelle hart gearbeitet. Die freiwilli- gen Arbeits-, Sach- und Bausteinlei- stungen der eigenen Gildenmitglieder, der kameradschaftliche Einsatz der Maurerpartie Rudi Hörl (Jochberg) und die sehr verständnisvolle Mitar- beit der Baufirmen bildeten wohl den Grundstein für den Fortschritt des Schießstandbaues. Der Vorstand der Schützengilde Kitz- bühel hat dem Bürgermeister der Stadt Kitzbühel bei der Jahreshaupt- versammlung am 14. Mai 1971 verspro- chen, als denkwürdigen Beitrag für die 700-Jahr-Feier ein bleibendes „Jubi- läumswerk" zu schaffen, einen neuen technisch modernsten Kleinkaliber- Schießstand mit 14 automatischen Spieth-Anlagen neuester Modellausfüh- rung zu bauen und die feierliche Eröff- nung dieser Sportstätte mit einem gro- ßen Stadterhebungs- und Jubiläums- schießen zu verbinden. Dieses Verspre- Lieber Stoff! In der Zwischenzeit hat uns die gewohnte Umgebung wie- der aufgenommen. Der Alltag geht sei- nen normalen Gang. Nebenbei warten wir auf Regen. Das Erdreich ist staub- trocken. Nur der Morgentau schenkt ein wenig Feuchtigkeit. Die Getreide- ernte hat längst begonnen und die Bauern wünschen natürlich, alles un- ter Dach und Fach zu bringen, ehe der Regen einsetzt. Für den reifenden Wein ist die gegenwärtige Witterung von großem Nutzen. Trockene Jahrgänge geben erfahrungsgemäß immer die bessere Weinqualität. Obwohl wir hier im mittleren Neckarland wohnen, wo es außer Bananen und Orangen prak- tisch alles gibt, denken wir sehr oft an Kitzbühel zurück. An die herrliche Lage der nunmehr 700 Jahre alten Stadt. Wir denken an die reizvolle Um- gebung, die das ganze Jahr hindurch nicht nur den Einheimischen, sondern in besonderer Weise den Urlaubern viel zu bieten hat. Wir denken an die Stadtverwaltung von Kitzbühel, die bestimmt keine Mühe scheut oder jemals gescheut hat, den Aufenthalt der Feriengäste chen wird die Schützengilde auch hal- ten. Die Scheibentransportanlagen sind montiert und funktionieren, die Mau- rer- und Zimmererarbeiten sind bald abgeschlossen und zur großen Freude der Bauführung hat der in Kitzbühel bekannte Künstler Dipl.-Rest. Hermann Mayr in der Schießhalle ein großes Freskengemälde aus dem historischen Leben der alten Schützenstadt Kitzbü- hel entworfen und bereits fertigge- stellt. Obwohl noch sehr viele hand- werkliche Einrichtungsarbeiten im Bau- programm stehen und auf dem Nerven- zahn des Bauherrn liegen, und der übliche Abschlußputz im und um das Schießstandgebäude auf hilfsbereite Arbeitskräfte wartet, geht der Schieß- standbau in der „Köglötz" in die End- runde. Der große Tag für die Schüt- zengilde Kitzbühel ist bereits fixiert. Am 12. September wird der neue Kitzbüheler Schießstand im Rahmen- programm „1971 Kitzbühel 700 Jahre Stadt - 450 Jahre Schützengilde" nach der kirchlichen Weihe feierlich eröff- net und der Startschuß für das Stadt- erhebungs- und Jubiläumsschießen ge- geben. Die organisatorischen Vorberei- tungen sind im vollen Gang. - Das Schießprogramm und eine kurze Weg- skizze - über 450 Jahre Schützengilde Kitzbühel bringen wir in unseren nächsten Ausgaben. angenehm zu gestalten. Wir grüßen, unbekannterweise, die verantwortli- chen Männer der Stadt, insbesondere den Herrn Bürgermeister. Wir bitten Dich, lieber Stoff, falls es möglich ist, unsere Grüße weiterzuleiten (was hier- mit geschehen ist). Es mag sein, daß die Gewohnheit, das Vertrautsein mit einer Gegend, den Menschen etwas abstumpft, um nicht zu sagen, teilnahmslos macht. Es mag sein, daß die vielen unnötigen Sorgen, die das Alltagsleben hervor- bringt, weder Blick noch Zeit für ein andächtiges Genießen übriglassen. Aus diesem Grunde möchte ich allen Ein- wohnern von Kitzbühel aus weiter Ferne zurufen: Gedenkt Eurer wunder- vollen Heimat! Vergeßt nie, was Ihr an ihr habt! Wir Urlauber können, weil unsere Zeit leider zu sehr begrenzt ist, einen guten aber keinen umfassen- den Eindruck der Fülle und Schönheit, der Einmaligkeit von Kitzbühel, mitbe- kommen. Uns bleibt die Erinnerung, uns bleibt die Sehnsucht, uns bleibt das Warten auf die Zeit, die uns wie- der nach Kitzbühel bringt. Lieber Stoff! Wir denken an die net- ten Stunden oben auf Deiner Hütte. An die herrliche Aussicht. Noch rieche ich, in Gedanken wenigstens, den Duft würziger Gräser und Kräuter. Ich se- he die alten Fichten, die wie Wächter am Hang stehen. Lieber Stoff! All die vielen guten Eindrücke, selbsterlebte und nachempfundene, die sich um Eu- er liebliches Kitzbühel drehen, habe ich versucht, in Verse zu kleiden. In- wieweit es mir gelungen ist oder nicht, kann ich selber kaum entscheiden. Das muß ich schon den Kitzbühelern über- lassen. Auf ein baldiges Wiedersehen hoffen, verbleiben wir mit den besten Grüßen von Haus zu Haus Eure Besig- heimer Ernst und Hedwig. Gruß an Kitzbühel Kitzbühel, deine schöne Lage ziert weithin das Tirolerland. Wer dich erlebt stellt sich die Frage ob je er etwas Schön'res fand Die Stadt, das Tal, der Berge Wildnis, der Fels, den deine Erde trägt, hat mir ein wunderbares Bildnis tief in die Seele eingeprägt. Kitzbühel deine schmalen Gassen durchpulst lebendiger Betrieb, von kunstvoll-freundlichen Terrassen erstrahlen Blumen zart und lieb. Die Ache rauscht zu deinen Füßen, gespeist von Bergesquell und Born und deine schmucken Häuser grüßen, flankiert von Hahnenkamm und Horn. Kitzbühel, wundersame Gegend, soweit das Auge immer schweift, wo gar nicht lange überlegend der Wandrer froh zum Stabe greift. Hier atmet er noch reine Lüfte, hier leuchten Farben frisch und hell. Umschmeichelt von der Blüten Düfte, lädt ihn zur Rast der kühle Quell. Kitzbühel wie gar mannigfaltig erquickst du jeden Feriengast, weil du so reich, sovielgestaltig, Besonderes zu bieten hast. Sie kommen selbst aus großer Ferne zu dir, genießen Urlaubsglück und kehren immer wieder gerne das nächste Mal zu dir zurück. Kitzbühel, deines Frühlings Wonne erfüllt verwandelnd allemal, beflügelt von dem Licht der Sonne, die Hänge und das traute Tal. Wohl ragen schneebedeckte Gipfel weit leuchtend noch ins Tal hinein, doch längstens laben grüne Wipfel und Blumen sich im Sonnenschein. Kitzbühel, wer dich je gesehen, von sommerlichem Glanz erwärmt, kann die Begeisterung verstehen, mit welcher alles von dir schwärmt. Von deinen saftig-grünen Matten ertönt noch Herdenglockenklang andächtig durch der Wälder Schatten herab vom steilen Almenhang. Kitzbühel, deines Herbstes Farben verdienen ein gebührend Lob. auch wenn die Blüten längst verdarben und sommerliche Pracht zerstob. Gruß an Kitzbühel (Wir denken an die Stadtverwaltung von Kitzbühel)
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