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Seite 12 K.itzbüheler Anzeiger Samstag, 21. August 1971 Fe Am Fest Maria Himmelfahrt stand Reith im Zeichen eines Priesterfestes. Ein herrlicher Sommersonntag wölbte sich über dem Dorf, das sich alle Mühe gab, seinen Jubelpriester, den wirkl. Konsistorialrat Dr. Sebastian Ritter an- läßlich der 25. Wiederkehr der Prie- sterweihe und Primiz zu feiern. Schon am Vorabend gab die Musikkapelle ein Begrüßungsständchen und Gemeinde- rat und Pfarrgemeinderat fanden sich als Gratulanten ein. Der Empfang zum Festgottesdienst war vor dem neuen Gemeindehaus. Dort hatten die Schüt- zenkompanie Viertl Reith unter Hptm. Hofrat Dr. Paul Kirchmair, die Heim- kehrerkameradschaft unter Stefan Jöchl, die Freiwillige Feuerwehr unter Kmdt. Johann Mayri und die Bundes- musikkapelle unter Kpm. Georg Jöchl Aufstellung genommen. Die Vertreter der geistlichen und weltlichen Behör- den des Dorfes, zahlreiche Dorfbewoh- ner und Fremdengäste hatten sich ebenfalls eingefunden. Der Jubilar kam im Haflingergespann des Grübibauern Stefan Reiter zu Hummerbichl. Er wurde von der Musikkapelle und den angetretenen Formationen, den Schü- lern Sonja Kleinlercher und Georg Hauser sowie von Vikar Johann Moises und Vzbgm. Egid Jöchl herzlich be- grüßt. Mit dem Jubelpriester und den Verwandten zogen die Primizbraut Ma- rianne Edenhauser geb. Rehbichler, Innergrubbäuerin in Fieberbrunn, und die Jubelbräute Leni Ritter, Lisi Hau- ser und Leni Achorner ein. Die drei Mädchen sprachen in der Kirche Be- grüßungsgedichte. Unter den Ehrengä- sten waren Präsident Komm.-Rat Ober- moser, Nationalrat P. Landmann und LAbg. Oek.-Rat Leonhard Manzl. Der festliche Zug bewegte sich zur Kirche, die nicht alle Menschen fassen konnte, die zu diesem Priesterfest gekommen waren. Der Festgottesdienst wurde von Kon- sistorialrat Dr. Ritter in Konzelebra- tion mit Dir. Dr. Andreas Kreuzeder, Subregens Roman Roither und den Prä- fekten Josef Meßner und Martin Walch- hofer gefeiert. Der Kirchenchor sang eine lateinische Messe, die Wechsel- gesänge waren deutsche Muttergottes- lieder. Primizprediger war Direktor Dr. Kreuz- eder vom Borromäum in Salzburg. Er kennzeichnete die Sonderstellung des Priesters in der Gesellschaft und das Priestertum als Ruf und Sonderauftrag Gottes. Er zeigte die Lebensstationen Sebastian Ritters vom gläubigen El- ternhaus über das Studium in Salz- burg bis in die Kriegsjahre, seinen un- erschütterlichen Entschluß zum Prie- stertum, die Primizfeier und die Seel- sorgtätigkeit, das Studium in Rom und München, vom Präfekten zum Regens des Knabenseminars Borromäum. - ith Dort gibt es zwar viele weltliche Sor- gen, doch in erster Linie seelsorgliche Aufgaben in der verantwortungsvollen Führung junger Menschen. Priester- tum ist Dienst, Arbeit und Opfer im Reich Gottes und in der engsten Nach- folge. Diesem Ziel dient Regens Dr. Ritter. Der Prediger würdigte die Lei- stung Dr. Ritters in der äußeren und inneren Erneuerung des Borromäums, das Stätte der wissenschaftlichen Aus- bildung und der charakterlichen For- mung geblieben ist. Das schönste Ge- schenk e schenk für den Jubilar sei die Mithilfe, daß das Borromäum seine Aufgabe er- füllen kann. Im Schlußwort sagte Dr. Ritter, daß er in den 25 Jahren seines Priestertums viel von Gott dazubekommen habe, manches gelernt habe und einiges er- reichen konnte. Er schloß mit Dankes- worten für die Vorbereitung und Teil- nahme an diesem Fest. Zu einer eindrucksvollen Feier gestal- tete sich dann auch das Heldengeden- ken. Die Formationen hatten dazu vor dem Kriegerdenkmal Aufstellung ge- nommen. e nommen. In der Ansprache erinnerte Dr. Ritter an die festliche Enthüllung des um die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erweiterten Mahn- mais am Abend vor seiner Primiz. In überzeugenden Worten würdigte er den Einsatz und die Opferbereitschaft der gefallenen Kameraden und gedach- te aller Toten. Die Schützenkompanie schoß eine exakte Decharge, die Mu- sikkapelle spielte das Lied vom Guten Kameraden. Das festliche Mahl wurde beim Rei- therwirt eingenommen. Dabei wurden mehrere Tischreden gehalten. Die mu- sikalische Gestaltung oblag der Musik- kapelle und den Sängerinnen Maridi Opperer und Rosa Mitterer. Zuerst be- glückwünschte in launigen Worten der Ortsseelsorger Johann Moises den Ju- belpriester und dankte ihm für seine umfassende Hilfe für die Pfarre. Na- mens der Gemeinde überbrachte Vize- bürgermeister Egid Jöchl den Dank und die besten Wünsche. Als Erinne- rungsgeschenk übergab er eine holzge- schnitzte Muttergottesstatue von Hans Strobl in Going. Ehrenbürger Präsident Komm.-Rat Johann Obermoser sprach is langjähri- ger persönlicher Freund des Jubelprie- sters und als Vorsitzender des Kura- toriums der Landesgedächtnisstfftung. Er würdigte die Bedeutung des Borro- mäums für das gesamte Tiroler Unter- land und die verantwortungsvolle Tä- tigkeit von Dr. Ritter. Als nächster Redner sprach Josef Jöchl sen., Reither- wirt, der an die Primizfeier von Josef Ritter vor mehr als 60 Jahren erinner- te und bekannte, daß Reith noch um seinen Dekan Ritter trauere. Stolz aber sei es auf den „MünichauerWastl", der hoffentlich auch das diamantene Priesterjubiläum erleben und in der Heimatgemeinde feiern werde. Subregens Roman Roither dankte na- mens der Präfekten des Borromäums für das Verständnis, jeden Mitarbeiter dort arbeiten zu lassen, wo er seinen Einsatz am besten erkennt, für das große Vertrauen gegenüber jedem Prä- fekten und für die Organisation von Fahrten, die aus der Mühe und Plage des Alltags herausreißen. LAbg. Bgm. Oek.-Rat L. Manzl erinnerte daran, daß die erste Seelsorgsstation des jungen Kooperators Ritter Hopfgarten war, wo er noch immer hochgeschätzt sei. Direktor Dr. Kreuzeder sprach als langjähriger Weggefährte, kennt er Dr. Ritter doch schon seit dem Eintritt ins Seminar vor 42 Jahren. Der frühere Zögling hat als Regens mit Mut und Vertrauen trotz der beschränkten Mit- tel auf dem Bausektor Bestes geleistet. Ein Ruhmesblatt bleibt der erfolgrei- che Einsatz zur Rettung und Erweite- rung rweite rung des Spielplatzes beim Borromä- um, der kein Vergleichsbeispiel an ähn- lichen Anstalten in Oesterreich hat. Bgm. Alois Ritter sprach im Namen der Familie des Jubelpriesters. Er ge- dachte in bewegten Worten der Ent- wichlung der Berufung seines Bruders. Dabei nannte er ihn den Stolz und die Freude der Familie. Herzlich dankte er abschließend allen, die zum Gelin- gen des Priesterfestes beigetragen ha- ben. Als letzter sprach Regens Dr. Ritter selbst. Er nannte den Tag einen beson- deren Freudentag. In lebendiger Weise habe er sich immer als Reither gefühlt, nicht nur in den Familien der Geschwi- ster blieb sein Daheim erhalten, auch in der Heimatgemeinde insgesamt be- hielt e hielt er das Heimatrecht. Als Dr. Ritter beim Aufflackern einer Kriegsverlet- zung, die er sich 1944 in der Tundra zugezogen hatte, im Jahr 1959 viele Mo- nate krank war, nahm er nach dem Spitalsaufenthalt die Zuflucht in die Heimat, in der er seelisch und körper- lich gesundete. Regens Dr. Ritter dank- te allen, die seinen Festtag vorbereitet und gestaltet haben, nannte sie nament- lich und widmete allen herzliche Dan- kesworte. Ebenso dankte er allen Ver- wandten und den Ehrengästen, vor al- lem Präsident Obermoser und der Ge- meinde Reith. In ergreifender Weise gedachte er aller treuen Helfer, die sei- nen Weg ebneten und ihn begleiteten bis zum Tag der Primiz und die dieses Fest in der schweren Nachkriegszeit in unnachahmlicher Weise großzügig und opfertreu zu einem unvergeßlichen Merkmal in der Geschichte der Gemein- de gemacht haben. Schließlich dankte der Regens dem Borromäum, dem er nun 14 Jahre vorsteht, in dem er ein reiches Arbeitsfeld und in der Team- arbeit zwischen Hausvorstehung und Professorenkollegium wirkliche Freun- de gefunden hat. 00 »tuches Priesterjubiläum in Re Konsistorialrat Regens Dr. Sebastian Ritt er - 25 Jahre Priester
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