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Für eine Jahrmarkt-Attraktion haben unser Tierschutzverein und der Kame- raklub gesorgt. Die beiden Vereine richteten gemeinsam im „Luggeischluf" eine „Fotoboutique" ein. Die Idee kambestens an. Ob Tierschutzonkel „Oskar" bei Kameratante „Hertha" auch so gut ankam wie auf dem Schnappschuß? Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. August 1971 Konrad Staudinger hat schon man- men der Tierambulanz für minderbe- Das Kinderheim Sonnberg in ches Tennis-As und die Kinderskischu- mittelte Mitbürger beigestellt. Kitzbühel im Rundfunk le Karl Koller so manche Skikanone Vin i- itpi ici- ijp immer Die Bedeutung des Kinderheimes für Tirol als Fremdenverkehrsland wurde kürzlich im ORF hervorgeho- ben, da es das einzige internationale Kinderheim in Oesterreich ist. Frau Lisa Pick berichtete ausführlich und charmant über ihr Haus am Kitzbühe- ler Sonnberg, das nun schon fast 15 Jahre Kindern im Alter von 4-12 Jah- ren herrliche Ferien, aber auch viel Lehrreiches bietet. Zum größten Teil wird das Heim von Kindern aus dem Ausland besucht, um hier die deutsche Sprache zu erlernen und unser sch" nes Tirol zu erleben. Die Kinder wer- den in drei Fremdsprachen unterrich- tet und betreut. Hier beginnt bereits eine europäische Verständigung im kleinen! Der Tagesablauf der Kinder ist auf den Zweck des Aufenthaltes abge- stimmt. Während die Vormittagsstun- den den Sprachstudien vorbehalten sind (Tiroler Volkslieder werden ein- studiert, ein Tagebuch in deutscher Sprache wird geführt) sind die Kin- der dieses Heimes die übrige Tages- zeit den Kitzbüheler und Gästen ein gewohntes Bild an den Ausflugszie- len der Umgebung sowie im Kitzbühe- ler Heimatmuseum! Jeden Sommer findet auch eine Exkursion nach Salz- burg statt, wo die größeren Kinder das „Haus der Natur" oder „Schloß Hell brunn" besuchen und am Nachmittag eine Vorstellung des Marionettenthea- ters. Daß der Sport in der Sportstadt Kitzbühel auch hier im Vordergrund steht, ist selbstverständlich und unser ausgebildet, drastischer werdende Situation auf den Das schöne Kinderheim Sonnberg Straßen. Bis Ende Juni wurden von ist für den Kitzbüheler Fremdenver- uns 47 Katzen und 16 Hunde an Ort kehr ein Gewinn und wir wünschen und Stelle eingeschläfert! Diese Bilanz Frau Lisa Pick Soviel Initiative und spricht eine erschreckende Entwick Glück wie bisher, auch für die näch- hing aus. Die Straße wird immer mehr sten 15 Jahre! zum Schlachtfeld. Wenn man bedenkt, daß wir nur zu einem Bruchteil über- fahrener Katzen und Hunde gerufen werden während die meisten Tiere ent- weder durch die pausenlose Autowelle platt wie Papier gefahren werden, sich T1 R SC H ITZ ERIIIN in manchen Fällen noch aus der Fahr - lk KYiT i B ii bahn schleppen und abseits verkrie- chen, ist der Blutzoll der Straße ein A fach unheimlich. Zehntausende Wild- tiere werden auf Autobahnen überfah- In nüchternen Zahlen sieht die Tätig- keit unserer Tierambulanz vom 1. Jän- ner bis 1. Juli folgend aus: Es wurden von uns in 125 Einsätzen 1448 km gefahren. Diese Fahrten ge- schahen vor allem zur Hilfeleistung überfahrener Tiere. Wir haben auch in dieser Jahreshälfte wieder kosten- lose Operationen und laufende tier- ärztliche Routinebehandlungen beige- stellt. Vorzüglich an Rentner, Klein- pensionisten und Kinder. Der Haupt- anteil der chirurgischen Eingriffe be- traf Sterilisationen weiblicher Und männlicher Katzen. Wir sind sehr zu- frieden, daß unsere Aufklärungsarbeit Früchte trägt und durch eine immer breitere Bereitschaft der Katzenfreun- de zur Sterilisation ihrer Tiere dem Katzenelend endlich geholfen werden kann. Selbstverständlich werden die kostenlosen Sterilisationen nur im Rah- ren. Hunderttausende Igel, Katzen und sonstiges Kleingetier. Erschreckend ist die immer krasser werdende Brutalität der Autofahrer. Das flüchtende Tier hat auf der Straße einfach keine Chance. Zum Teil weil die Verkehrsdichte zu einer Todesmühle wird. Die Autofah- rer geben den Tieren kaum eine Chan- ce. Sie fahren Katzen und Hunde ein- fach nieder. Sie halten nicht einmal an, Um allfällige Blechschäden festzustel- len. Der Drang, in der Kolonne und im Ueberholen der Kolonne möglichst bru- tal weiterzukommen, läßt sie solche La- palien gar nicht registrieren. Mit die- ser Tatsache werden wir im Einsatz der Tierambulanz leider laufend kon- frontiert. Bei unseren Einsätzen macht uns immer wieder die Schlamperei der Hundebesitzer recht erschwerend zu schaffen. Die meisten Hunde haben keine Hundemarke! Obwohl ich sehr viele Hunde im Umkreis von Kitzbühel kenne, kommt es doch immer wieder vor, daß völlig unnotwendige Fahndun- gen nach dem Besitzer wie in einem Rätselspiel gemacht werden müssen. Viele Hunde und Katzen erleiden Querschnittslähmungen. In solchen Fäl- len werden die Tiere an Ort und Stelle mit modernen Methoden schmerzlos eingeschläfert. Wir haben aber auch viele Unfalltiere bei uns versorgt, den Besitzer ausfindig gemacht und ver- ständigt. Wir wissen sehr wohl, daß manche Mitbürger für diese Art kari- tativer Arbeit nicht viel übrig haben. Dennoch gewinnen wir durch das prak- tische Beispiel des Samariterdienstes an der stummen leidenden Kreatur im- mer mehr Freunde. Erfreulich ist die wesentlich tierfreundlichere Gesinnung der Jugend. Wir werden sehr oft durch energische Intervention Jugendlicher zu solchen Unfallstellen von Katzen und Hunden gerufen. Dr. Ganster - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang nicht beachtet und sich mut- willig den Einsatzorten nähert, muß mit einem Strafmandat durch die Ver- waltungsbehörde rechnen
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