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Samstag, 21. August 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Bei der 52. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates berichtete Bgm. Her- mann Reisch vom Fortgang des Erwei- terungsbaues des Kindergartens im Marienheim. Die Baukosten betragen 600.000 Schilling, wovon 350.000 aus dem ordentlichen Haushalt, 150.000 von derTiroler Landesregierung und 100.000 Schilling vom Erlös des Udo-Jürgens- Konzertes aufgebracht werden. Der Bürgermeister sprach Udo Jürgens so- wie dem Verein „Die Kitzpichler", die sich erfolgreich um die Organisation kümmerten, den Dankaus und gab wei- ters bekannt, daß der Künstler anläß- lich seines Besuchs im Rathaus erklärt habe, jeden Sommer in Kitzbühel ein Konzert in der Vorderstadt geben zu wollen. Diese Idee wurde mit Freude aufgenommen. Der Gemeinderat genehmigte sodann den weiteren Ankauf von 15/112 ideel- len Anteilen am Ruadlfeld um den Preis von 650.000 Schilling sowie den Ankauf eines Grundstreifens im Ge- samtausmaß von 500 qm aus der Lie- genschaft Andreas Lindner, angren- zend an die Stadtsiedlung im Badhaus- gelände. Der Bürgermeister berichtete wei- ters über den Besuch einer Abordnung in Sterzing und über die bevorstehende Eröffnung eines Sonderpostamtes (23. und 24. August) im Kolpinghaus. Die Verschwisterung mit Sterzing fin- det, wie bereits berichtet, im Rahmen des Bezirksschützenfestes des Winter- steller-Schützenbataillons in Kitzbühel am Samstag, 4. September 1971 in der Vorderstadt im Freien statt. Nach ei- ner an Ort und Stelle durchgeführten Begehung wurde beschlossen, die Be- grüßung der Sterzinger Abordnung (Gemeinderat, Musikkapelle, Schützen- kompanie) nicht wie vorgesehen am Parkplatz bei der Kapserbrücke, son- dern auf dem Gerichtsplatz beim Ret- tungsheim vorzunehmen. Das Festprogramm an diesen beiden Tagen lautet daher: Samstag, 4. Sep- tember: 16 Uhr Begrüßung auf dem Gerichtsplatz, 18 Uhr Festsitzung im Rathaus, 19.30 Uhr Heldenehrung, 20 h Festakt in der Vorderstadt. - Sonntag, 5. September: 7 Uhr Weckruf durch die Stadtmusik, 10 Uhr Feldmesse auf dem Hahnenkammparkplatz, 11 Uhr Festzug mit Defilierung. Im weiteren Verlauf der Sitzung wur- de nach einer ausführlichen Debatte beschlossen, der Transalpinen Oellei- tung eine endgültige Frist zur Erstel- lung der Notwasserversorgungsanlage zu stellen. Nach Vortrag durch Gemeinderat Fritz Tschurtschenthaler genehmigte der Gemeinderat das Sofortprogramm zum Ausbau der Streifalmabfahrt. Sportreferent GR Alfred Gebetsber- ger berichtete, daß die Laufbahnen im Unterbau fertiggestellt werden konn- ten und in diesenTagen mit der Auflage des Plastikbelages begonnen wurde. Die Ausschreibungsbedingungen für die Errichtung des Rohbaues für das Ak- tivengebäude gehen ebenfalls in die- sen ie sen Tagen an die Firmen. Eine ausführliche Debatte entwickel- te sich über die Eröffnung der städt. Einladung an die Bevölkerung von Kitzbühel und an die Kunstfreunde aus dem Bezirk zur Gemeinschafts- fahrt zur Ausstellung im Landes- museum Ferdinandeum in Innsbruck. Erst das 700-Jahr-Jubiläum von Kitz- bühel hat Forschungsergebnisse über Epochen in der Vergangenheit der Stadt zutage gefördert, über welche bisher nur spärliche Kenntnisse vor- handen waren. Im besonderen gilt dies für die Bereiche der „bildenden Kunst" und des „religiösen Volksschauspiels". Die Kunstausstellung in Innsbruck umfaßt an die 90 Werke der Malerei, der Plastik, der Graphik sowie der Goldschmiedekunst. Sie bietet einen repräsentativen Ueberblick über die Barockkunst des Kitzbüheler Raumes. Die einzelnen Ausstellungsobjekte wer- den im „Kitzbüheler Anzeiger" vom 7. August usf. näher bezeichnet und be- schrieben. 13 Künstler werden vor- gestellt und ihre Werke sind Zeugnis der 200jährigen Blütezeit volkstümli- cher Kunst. Das Kulturreferat der Stadtgemein- de und der Pfarrgemeinderat veranstal- ten Gemeinschaftsfahrten mit Omni- bussen des Landesreisebüros Kitzbü- hel zum Besuch der Ausstellung „Ba- rock in Kitzbühel" in Innsbruck, um allen Kunstfreunden eine angenehme Gelegenheit zur Besichtigung unter fachkundiger Führung zu geben. Mu- seumsdirektor Hofrat Dr. Erich Egg, Autor des Beitrages „Die Kunst in Kitzbühel" im Kitzbüheler Stadtbuch, Band III, wird persönlich die Führun- gen übernehmen. Mittwoch, 25. August und Sonntag, 19. September (für jene, die in der Saison nicht Zeit haben). Abfahrt vom Parkplatz Hahnenkammbahn (bei Schlechter-Skihäusl) um 8 Uhr, Beginn der Führung 10 Uhr. Rückfahrt über Zell am Ziller, Gerlos, Krimml, Paß Handelsschule in der Doppelhauptschu- le. Die Handelsschule, für welche be- reits der Direktor sowie ein weiterer Professor gewonnen werden konnten, wird im heurigen Jahr zweiklassig ge- führt, da über 80 Interessenten die Aufnahmeprüfung in Wörgl bestanden haben. Ein Beschluß über den Brief, den Unterrichtsminister Leopold Gratz an den Landesschulrat gerichtet habe, von dem die Stadtgemeinde eine Ab- schrift erhielt, wurde bis zur nächsten Gemeinderatsitzung ausgesetzt. Am Donnerstag, 19. August, dem Vor- abend der Vollendung seines 60. Le- bensjahres, gibt die Stadtmusik Kitz- bühel dem Ehrenringträger Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tren. tinaglia ein Ständchen. Der Bürger- meister lud die Gemeinderäte zur Teil- nahme ein. (Bericht folgt!) Thurn. Die Teilnehmer-Omnibus-Platz- karte zum Preis von 5 100.— muß beim Landesreisebüro in der Bichlstraße bis 24. August bzw. 18. September 1971 be- hoben werden. Besitzer von Privat- autos aus Kitzbühel und dem Bezirk sind eingeladen, an der Ausstellungs- besichtigung teilzunehmen und even- tuell den geselligen Teil - die Rück- fahrt - mitzumachen. SOS Kummerkasten Bitte nicht böse sein, wenn jede Wo- che ein SOS-Ruf in der Zeitung steht! Ich glaube die Tragik um das Unglück zu Pletzern rechtfertigt dies. Und es ist wunderbar, wieviele Menschen An- teil nehmen. Es gibt so viel Gleich- gültigkeit, so viel Rohheit und seiten- lange Berichte darüber, daß es wohl unsere Pflicht ist, auch über den selbst- losen Einsatz junger Menschen zu schreiben. Wie schon einmal erwähnt, haben sich junge Münchner Familien als Nachbarn zu Pletzern für den Wo- chenendaufenthalt und Urlaub angesie- delt. Diese jungen Menschen sind bei- spielgebend. Nicht nur sie allein arbei- ten beim Stallausbau zu Pletzern, sie haben noch Freunde mitgebracht, die ihre Kraft und Freizeit einsetzen, da- mit den Kindern die Heimat bleibt. Der junge „Pletzerbauer", 15 Jahre alt, wird noch mehr sein Bestes ge- ben, e ben, wenn ihm solche Vorbilder zur Seite stehen. Dies ist wohl wert, gesagt zu werden. Möge ihnen von einem Hö- heren der Lohn gegeben werden. Ich sag EUCH Danke! Auch den Kitzbüheler freiwilligen Helfern herzlichsten Dank. Und ich bitte Euch alle, helft weiterhin. Ge- rade jetzt wieder bei der zweiten Heu- ernte. Für die weiteren Geldspenden vielen Dank. Kto-Nr. Kummerkasten der Sparkasse der Stadt Kitzbühel. Käthe Nagiller Jeden Sommer Udo-Jürgens- Konzert in Kitzbühel Städteverschwisterung Sterzing—Kitzbühel und Bezirksschützenfest Bez.-Hptm. Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia 60 Jahre - Aus dem Rathaus Kitzbühel 700 Jahre Stadt 0% „Barock in Kitzbühel"
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