Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Margarethe Maultasch, ein Werk des akad. Bildhauers Sepp Dangl, Kitzbü- hel - gestiftet von der Sparkasse der Stadt Kitzbühel im Jubiläumsjahr 1971 Kitzbühel 700 Jahre Stadt. Sepp Dangl hat hier ein Werk geschaffen, das zu den bedeutendsten der Ge- genwart in Tirol zählt, das ewig gültig sein wird! Foto Tirol W. Angerer, Inh. Kurt und Hilde Lazzari Samstag, 28. August 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Margarethe Maultasch am Kitzbüheler Stadtbrunnen Vor ihr besaß das Gericht Kitzbühel Kaiserin Margarethe von Holland Der Aufenthalt der Gräfin Margare- the von Tirol in Kitzbühel ist urkund- lich bewiesen. Dr. Eduard Widmoser berichtet in seinem Beitrag „Blick in in das Leben der Stadt" im 4. Band des Kitzbüheler Stadtbuches auf Seite 245: 1362, am 30. Oktober (Urkunde im Stadtarchiv Kitzbühel, Nr. 21 des Stadtbestandes): Gräfin Margarethe von Tirol bestätigt die Freiheiten der Stadt Kitzbühel in Kitzbühel. Dazu die Kuriosität: Diese Urkunde der Margarethe Maultasch trägt nicht das Siegel der Landesfürstin, sondern jenes des Herzogs Stefan von Bayern, wie uns Herr Manfred Ruppert mit- :eilte. Die Gründe dafür können nur sein, daß einmal Herzog Stefan die Landesfürstin auf ihrer Reise von Mün- chen nach Kitzbühel begleitet hatte und zum anderenmal die Herzogin ihr eigenes Siegel nicht mithatte. Margarethe Maultasch heiratete am 0. Feber 1342 den Markgrafen Ludwig den Brandenburger. Als dieser 1361 starb, erhielt sie die Gerichte Ratten- berg. Kufstein und Kitzbühel, nach- dem ihr diese bereits seit 1356 verpfän- det waren, als Witthum. Se starb am Oktober 1369 in Wien, erst 51 Jahre alt. Die Aufenthalte der Landesfürstin im Sölland und in Fieberbrunn. 10. Heft. Das Sölland: Söll, Scheffau, Elimau, von Dr. Matthias Mayer. Juffing, sagt Staffier, sei deshalb merkwürdig, weil es einst zum Som- mersitz der tirolischen Landesfürstin, der Gräfin Margarethe, diente. Beda Weber hat in seinem einige Jahre vor StafLers Werk erschienenen „Land Ti- :ol" bloß die Bemerkung gemacht, daß „nach der Sage hier Margarethe Maul- tasch öfter die Sommerfrische gehal- ten habe". Zum Ganzen ist zu bemerken, daß die Gerichte Kufstein und Kitzbühel erst [356 von Ludwig dem Branden- burger seiner Gemahlin Margarethe Maultasch als Witwensitz verpfändet worden waren, wie solche d:e Kaiserin Margarethe von Holland - die Gemah- lIn des Kaisers Ludwig des Bayern -‚ die in diesem Jahre gestorben war, innegehabt hatte; vorher waren sie in rein bayerischer Verwaltung gestan- den. Margarethe war, wie der Friede v.--n Schärding erweist, im Jahre 1369 noch m rechtlichen Besitz der beiden vrpfändeten Gerichte. Da sie aber nach der Uebergabe ihres Landes an Herzog Rudolf von Oesterreich von 1333 an ihren dauernden Aufenthalt in W' en genommen hat, bliebe für ihr Ver- weilen ihrerseits in dieser Gegend nur ein Zeitraum vom 10. November 1356 bis zum Jahre 1363. Doch liegen auch in dieser Zeit keinerlei bestimmte An- haltspunkte dafür vor. Am ehesten käme die Zeit nach dem Tode ihres zweiten Gemahls, des Markgrafen Lud- wig von Bayern-Brandenburg, bis zu dem ihres einzigen Sohnes Meinhard von Görz-Tirol, also vom 17. September 1.361 bis 13. Jänner 1363 in Betracht. In dieser Zeit hielt sich Margaretha über den Sommer des Jahres 1362 in München auf und war im Herbst auch sogar in Kitzbühel, da sie dort am 30. Oktober 1362 urkundet. Auf dem Weg von München nach Kitzbühel ist sie gewiß auch durchs Sölland gezogen, weil der Pfad über den Eiberg für ei- nen Reisewagen, den sie sicherlich be- nützte, nicht in Betracht kam, der Weg von Wörgl über das Brixental aber sie nicht wie im Söllande über eigenen, sondern über fremden, nämlich regens-. burgischen Besitz geführt hätte. Wenn daher eine Sommerfrische Margaretha Maultaschs in Juffing auch sehr wenig wahrscheinlich ist, möglich wäre sie ja in jenem Jahre immerhin gewesen. Dies umso mehr, da sie nicht etwa durch das historische Interesse des 19. Jahrhunderts erst hierher gebracht wurde, sondern nach einem Bericht des Hauptmanns Karl Schurff von Kufstein vom 29. Juni 1590 über den „Turn zu Ried" schon angedeutet ist. Allerdings käme darnach für einen zeitweiligen Aufenthalt der Gräfin der adelige Ansitz Turn zu Ried eher in Betracht. Das mag sogar wahrscheinli- cher wie ein Aufenthalt auf Juffing er- scheinen, da einesteils hier zwar auch nur eine bescheidene, aber immerhin etwas bessere Unterkunftsmöglichkeit als im ganz einfachen Bauernhaus zu Juffing geboten war und andererseits
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen