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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. August 1971 Erhaltung der Kulturgüter und der aus seiner reichhaltigen Sammlung Hans Wirtenberger: Ich kann mich Kulturlandschaft unserer Ahnen. Stücke abzugeben. Das Projekt als sol- schon deshalb optimistisch zeigen, da Bürgermeister Franz Höck, Obern- ches begrüßt er freudig. kein Geringerer als der Rotary-Club dorf: Ich wollte in unserem Dorf ein altes Tennengebäude erwerben und zu einem Dorfmuseum einrichten. Mein Plan scheiterte jedoch an den Kosten und an anderen Umständen. Hier bei diesem Projekt habe ich das ehrliche Bedürfnis mithelfen zu wol- len. Ein Bauernmuseum muß geschaf- fen werden. Bürgermeister Hermann Reisch: Gibt seiner Freude über den großen Optimismus Ausdruck. Wenn gesun- de Grundlagen geschaffen werden, wird sich auch der Gemeinderat seiner Verpflichtungen nicht entziehen wol- len. Das Konzept der Initiatoren er- scheint klar, so daß eine Realisierung möglich erscheint. Aus Interesse am Projekt und den damit bereits befaß- ten Personen sei er gerne zur Ver- sammlung gekommen. Herbert Jordan: Es ist eine Breiten- arbeit, aufgeteilt auf alle Gemeinden des Bezirkes, erwünscht. Präsident Herbert Broschek: Die Generalversammlung des Rotary-Club hat die Zeichnung der 50 Anteile ein- stimmig beschlossen. Eine breite Streu- ung ist schon allein durch den Rotary- Club, sei es in beruflicher als auch in örtlicher Gliederung gegeben. Der ein- stimmige Beschluß spricht für die Be- geisterung und kann als repräsentati- ver Querschnitt für den ganzen Bezirk gewertet werden. LA Bürgermeister Leonhard Manzl: Es bedurfte für dieses Projekt der Initialzündung durch den Rotary-Club. Eine Subvention durch die Landesland- wirtschaftskammer ist schon des- halb aussichtsreich, weil bereits grö- ßere Geldmittel zur Verfügung stehen. Ich stimme in den bestehenden Opti- mismus ein. Alfred Lohner: Als Wahikitzbühe- 1er freue ich mich, hier mitarbeiten zu können. Ich interessiere mich schon mein Leben lang für Kunst und Kunst- gewerbe und dachte schon seit Jahren, meine bereits gesammelten bäuerli- chen Geräte der Oeffentlichkeit zeigen zu können. Wenn das Kitzbüheler Bau- ernmuseum eingerichtet wird, bin ich bereit, diesem meine Sammlung ein- zuverleiben. Ich bin auch bereit, dar- über hinaus 25 Anteilscheine zu zeich- nen. Erwin Steidl: Er bekundet seine Be- geisterung und seine Mitarbeit an dem Projekt. Ueherall wo er gebraucht werde, werde er seine Arbeit tun. Martin Wörgötter: Obernau wird schon im Kitzbüheler Salbuch von 1416 ex wähnt. Ein Besitzer namens Wolf- gang Obernauer scheint in einem Ver- trag vom 19. Oktober 1534 (Kaufver- trag über den Ansitz Lebenberg) auf. Carl Planer: Auch er wäre bereit, falls das Projekt verwirklicht wird. Anna Hechenberger: Ich werde bei allen Veranstaltungen als Landesbäue- rin für das Bauernmuseum in Kitz- bühel eintreten. Vor allem auch bei den Bäuerinnenversammlungen. Ich stehe auch selbst mit Rat und Tat zur Sei- te, wo es nottut. Prof. Dkfm. Theuer: Skipisten und Bauernmuseum ist hier keine Alter- native. Es geht hier nicht darum, in einem Museum Vergangenheit zu kon- servieren, sondern einzig und allein darum, eine tragfähige Basis für ein profiliertes Gedeihen zu schaffen. Als Optimist „en gros" glaube ich, daß de- zente Privatinitiative mobilisierbar sei und Gemeindeväter mit einer eventuel- len Ausfalishaftung nicht eingeschüch- tert werden sollten. Ideelle und mate- rielle Mithilfe sowie werbliche und wirtschaftliche Betreuung werden zu- gesagt. NR Paul Landmann: Ich kann die- sem Projekt nur positiv gegenüber- stehen. Die Initiative des Rotary-Club muß unterstützt werden. In den Ge- nossenschaften der Landwirtschaft muß auch um die finanzielle Unter- stützung geworben werden. Gend.-Posten-Kdt. Hermann Wind- brechtinger hat kürzlich in unserem Rettungsheim einen aufschlußreichen Vortrag über dieses Theam gehalten, wofür wir ihm an dieser Stelle herz- lich danken. Es ist bekannt, daß das Rote Kreuz oder die Rettung, wie sie im Volksmund heißt, den ersten Vor- rang im Straßenverkehr hat, wenn sie mit Blaulicht und Folgetonhorn fährt. Der Gesetzgeber sagt aber auch, daß auch im Vorrangsverkehr keine Person und keine Sache verletzt oder beschä- digt werden dürfen. Als freiwilliger Fahrer kann auch ich sagen, daß ein jeder Fahrer etwas aufgeregt ist, wenn es heißt: „schwerer Verkehrsunfall", oder vom Arzt gesagt wird, mann solle trachten, so schnell als möglich die Ueberführung des Patienten durchzu- führen. Es geht da wirklich oft um Minuten, daß ein Menschenleben ge- rettet werden kann und wir Fahrer wollen natürlich auch das möglichste dazu beitragen. Leider müssen wir im- mer wieder auf solchen Fahrten fest- stellen, daß die Fahrdisziplin der Fah- rer von österreichischen Wägen sehr zu wünschen übrig läßt. In Deutschland sind sehr harte Strafen ausgesetzt, für jenen, der dem Vorrangverkehr keinen Vorrang läßt. Bei uns werden Ret- tungsfahrer noch arg beschimpft, wenn sie schnell fahren. Es ist oft nicht leicht für einen solchen Fahrer, sei er cue ratenscnait uoer cueses wertvoiie Projekt übernommen hat. Die Abstimmung ergab Einstimmig- keit. Der Beschluß lautete: „Der Ver- ein zur Errichtung des ersten Tiroler Bauernmuseums wird hiermit gegrün- det!" Der definitive Vorstand Bei der Sitzung des Vorstandes am 20. August 1971 im Restaurant Glok- kenspiel konnte Obmann Herbert Jor- dan bereits die durch die Polizeidirek- tion Innsbruck genehmigten Vereins- statuten vorlegen. Nach Durchführung von Ergänzungs- wahlen setzt sich der Vorstand aus fol- genden Personen zusammen: Obmann Herbert Jordan Stv. Toni Laucher Kassier NR Paul Landmann Stv. Jakob Filzer Schriftführer Dkfm. Erwin Steidl Stv. Martin Wörgötter Beiräte: Dr. Eduard Widmoser, Al- fred Lohner, Architekt Ekkehard Hölzl und Landesbäuerin Anna He- chenberger. hauptamtlich oder freiwillig, er soll trachten das Menschenleben zu retten, aber er muß auch den Verkehr dem- entsprechend beachten. Leider passierte vor kurzer Zeit ein Unfall auf der Brixentaler Straße, wor- in ein Rettungswagen von uns verwik- kelt war. Er hatte von der Straßenbau- stelle grün, also freie Fahrt, die Ta- feln zur Fahrtfreigabe standen zu eng beieinander. Ein von der Gegenrich- tung kommendes Fahrzeug beachtete das Blaulicht und Folgetonhorn nicht. Der Rettungsfahrer mußte den Wagen noch verreißen, kam infolge der durch die Asphaltierung vorgenommenen Teereinspritzung ins Schleudern und der Unfall war passiert. Es hätte nicht sein sollen. Der Rettungsfahrer hatte vom Arzt die Weisung, das Kind so rasch als möglich nach Innsbruck zu überführen. Es ist leicht gesagt, die Rettung fährt zu schnell, aber jeder Verletzte und seien wir es selber, ist froh, wenn er ehestens ärztlicher Hilfe zugeführt wird. Darum liebe Autofah- rer, haltet bitte die gesetzlichen Vor- schriften ein! Ein Rettungsfahrer ist auch nur ein Mensch, ein Mensch, der helfen will! Die Rettung steuert, wie auch Gendarmerie, Feuerwehr und Po- lizei ein bevorzugtes Fahrzeug. Seien wir alle ein wenig rücksichtsvoll, dann lassen sich viele Unfälle vermeiden. Harald Ritter, freiw. Rettungsfahrer Rettung hat--vor allen anderen Vorrang Rettungsauto mit Blaulicht fahren, aber wie?
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