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Samstag, 28. August 1971 Kitzbüheler Arzeiger Seite 9 ausschusses der Stadt Kitzbühel, Vize- bürgermeister Gebhart Härting, Vize- bürgermeister LAbg. Hans Brettauer und GR Gerhard Resch, Oberamtsrat Anton Walder der Post- und Telegra- phenverwaltung Innsbruck, Postvor- stand Josef Erharter, Kitzbühel, und alle Angestellten des Postamtes Kitz- bühel, die im Zusammenhang mit der Sonderpostmarke einen ungeahnten Arbeitsmehraufwand zu leisten hatten. Das Sonderpostamt im Kolpingsaal war den ganzen Tag über ausgezeich- net besucht. Ueberaus beliebt waren die „Autogrammstunden", welche von Prof. Zeiller und Dr. Widmoser ge- währt wurden. Schon am ersten Tag leisteten die beiden Herren über 30.000 Unterschriften. Von den drei Post- beamten, welche das Sonderpostamt führten, wurden Hunderttausende von Gefälligkeitsabstempelungen absol- viert. - Abschlußbenicht folgt! Das gesetzlich verankerte Straßen- konzept des Bundes plant daher of- fensichtlich, den Hauptverkehr aus dem süddeutschen Raum über die Au- tcbahn bis Wörgl und von dort über eine Schnellstraße durch das Söllandl über Reith bis Kitzbühel zu führen. St. Johann soll Verkehrsdrehscheibe werden. Wer die Situation im Bezirk Kitzbühel kennt, muß mit Recht fra- gen, wie es zu dieser Regelung kom- men konnte. Folgende Tatsachen ste- hen fest: Vor Jahren baute man aufwendig ab Söll-Leukental nach Hopfgarten ei- ne Schnellstraße, die über den Hopf- gartner Wald durch das Brixental mit Westumfahrung Kitzbühel über den Paß Thurn zur Felbertauernstraße füh- ren sollte. Der Verkehr ab Kufstein über den Eiberg bzw. von Kössen und Lofer sollte über St. Johann mit Ostumfah- rung Kitzbühel ebenso zum Paß Thurn weitergeleitet werden. Das neue Konzept macht die Schnellstraße Leukental—Hopfgarten zu einer Sackgasse, die in die Bnixen- taler Bundesstraße geleitet werden soll. Der Hauptverkehr soll nun ent- lang der Orte Söll. Scheffau, Ellmau, Going und Reith nach Kitzbühel ge- führt werden. 30.000 Unterschriften am Sondermarken-Ersttag Pünktlich um 8 Uhr früh wurde am Montag, 23. August das Sonder- postamt Kitzbühel im Kolpinghaus er- öffnet. Bam. Hermann Reisch hielt n Anwesenheit zahlt eicher Marken- freunde eine kurze Ansprache, in wel- cher er allen Personen, die sich um die Gestaltung der schönen Sonder- postmarke Verdienste erworben hat- ;en, den Dank aussprach. Es waren dies insbesondere Bundesminister für Ver- kehr Erwin Frühbaue:, Sektionschef Dr. Brasloff, Ministerialrat Dr. Belo- van, Frau Oberamtsrat Rupp und Frau Amtsrat Bresiger von der Generaldirek- tion der Post- und Telgraphenverwa1- tung in Wien, dem Markenkünstler akad. Maler Prof. Otto Zeiller und sei- ne Mitarbeiterin Frau Maria Siegi, Landesoberarchivar Dr. Eduard Wid- moser als Verfasser der Marken- beschreibung, dem Verleger Willibald Pfleger für die Herstellung des Erst- tagsbriefes, den Herren des Kultur- Die neueste Verkehrsplanung im Bezirk Kitzbühel Von Dr. P'ul Kirchmeyr Das Bundesstraßengesetz 1971, BGBl. Nr. 286, tritt am 1. September 1971 in Kraft. In § 1 Abs. 2 dieses Gesetzes wird bestimmt, daß Straßenzüge, die ihre Bedeutung für den Dunchzugsver- kehr verloren haben, als Bundesstra- ßen aufgelassen werden. Dem Gesetz ist ein Verzeichnis alle: Bundesstraßen angeschlossen. Im Bezirk Kitzbühel bzw. im Raum des Söllandl sind fol- gende Bundesstraßen vorgesehen: Selbstbestätigung der Schüler muß eines der wichtigsten Anliegen der mo- dernen Pädagogik sein. Erwächst eine Leistung aus dem eigenen Wollen, aus eigenem Bemühen des Lernenden, ist sie in ihrer Wirkung bedeutend wert- voller und bleibenden. Diese unumstrit- tene Erkenntnis pädagogischer For- schung bewog Direktion und Lehrkör- per unseres Gymnasiums seit jeher, ei- ner wichtigen Entfaltungsmöglichkeit der Selbsttätigkeit - dem Theater- spiel - besonderes Augenmerk zu schenken. Eine Theatergruppe hat sich bereits vor vielen Jahren zusammen- geschlossen. Trotz der damals sehr be- engenden Raumverhältnisse gelang es der nimmermüden Tätigkeit Frau Dr. Riedls, ein sehr gewandtes Bühnen- ensemble zusammenzuschweißen, das Eltern und Mitschülern, der engeren und weiteren Schulgemeinde, so man- che Stunden der Belehrung und der Heiterkeit bescheren konnte. Schnellstraße (5 12) ab Wörgl durch das Söllandl über St. Johann, Lofer zur Staatsgrenze Unken; Schnellstraße (5 42) ab Going nach Kitzbühel; Bun- desstraße (B 161) von Mittensill über den Paß Thurn nach St. Johann; Bun- desstraße (B 170) ab Wörgl über Hopf- garten nach Gundhabing; Bundesstra- ße (B 173) von Kufstein nach Söll; Bundesstraße (B 164) von Saalfelden über Fieberbrunn nach St. Johann. Es versteht sich von selbst, daß der Neubau des Gymnasiums, in dessen Raumfülle von vornherein alle Mög- lichkeiten grundgelegt waren, verstärk- te Bemühungen um die weitere Aus- gestaltung des Theaterlebens nach sich zog. Prof. Helmuth Friedrich Schodl übernahm diese Aufgabe. Nur wer sei- nen Einsatzwillen, seinen Mut vor un- bekannten Experimenten und seine von früher Jugend gewachsene Liebe zum Theater kennt, kann begreifen, auf welche Weise in so kurzer Zeit eine so glänzende Theaterspielgruppe zustandekommen konnte. Die Schwie- rigkeiten, die bei dieser Arbeit gemei- stert werden müssen, sind nämlich nicht gering. Es ist nicht leicht, die natürliche Scheu des älteren Schülers zu überwinden, im Rampenlicht der Bühne aufzutreten. Es bedarf vieler Bemühungen, Nachlässigkeit des Spre- chens, den hölzernen, schlaksigen Gang die Furcht vor Darstellung von Emo- 4. Unverständlich ist, daß im Gesetz die Brixentaler Bundesstraße nur mehr bis Gundhabing führt. Ebenso scheint im Gesetz die Bundesstraße von Wörgl über das Söllandl nach St. Johann und weiter nach Lofer nicht auf. Dies be- deutet, daß in Zukunft ab Gundhabing bis Kitzbühel eine Bundesstraße B mit entsprechenden Zu- und Abfahrten fehlt. Auch die Gemeinden im Söllandl, Kirchdorf und Waidring hätten keine tionen bei all den Bühneneleven zu tilgen. Aber auch die Auswahl den Stücke und die Einstudierung der Dialoge werfen viele Probleme auf, die noch dazu angesichts des ununter- brochen weitenlaufenden Unterrichts gelöst wenden müssen. Wir wissen aus unseren eigenen Schulzeit, wie schwer es uns gefallen ist, mit klassi- schen Stücken der Weltliteratur Freund- schaft zu schließen, und wieviel Er- mahnungen der Lehrer über unsere „Holzschädel" ausgießen mußte, bis wir bereit waren, ein Gedicht ohne Stocken und in ausdrucksvollem Vor- trag zu deklamieren. Wie uns aus den Leistungen der Schauspielgruppe in den letzten beiden Jahren erkennbar, ist Herrn Prof. Schodl diese Aufbau- arbeit in eindrucksvoller Weise gelun- gen. Am Ende des letzten Schuljahres traten seine Schützlinge mit Gogols „Revisor" vor das Publikum und heuer stand Dürrenmatts „Besuch der alten Dame" auf dem Programm. Die Aus- wahl der Stücke zeigt, daß der Spiel- leiter im Einklang mit den Interessen und Neigungen unserer Jugend ent- Dr. Ladislaus Lang Theaterleben am Bundesgymnasium St.Johenn
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