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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. September 1971 denken nicht in die ersehnten Tore umgemünzt. Das anschließende Elfme- terschießen glich einem Volksfest. Die Zuschauer umstanden in und außer- halb des Spielfeldes das Tor, um ganz genau sehen zu können, wie die Tref- fer fallen. Die Victoria zog das Los, als erstes Team zur Exekution antre- ten zu müssen - nicht immer ein Vorteil. Kutnohorsky gab jedoch als Team-Kapitän durch seinen Volltreffer seinen Mannen das Visier und die nö- tige Ruhe. Mitterer, Reisenzahn und Wendung folgten sicher, nur F r ö h - ii c h vergab. Damit hatten es die EHC- Mannen schwer, die auch prompt den und 3. Penalty verschossen. Spielergebnis 3:3 nach Verlängerung, Elfmeterschießen für Victoria, daher Rang für Victoria und 4. EHC. Vom Platzsprecher angekündigt, mar- schierten sodann die Finalgegener auf das Spielfeld. Das Zusammentreffen dieser beiden Teams war etwas beson- deres, hatten sie trotz des regen Spiel- verkehrs in den vergangenen Jahren noch nie gegenseitig ihre Kräfte gemes- sen und man war auf Vermutungen angewiesen, wer wohl die stärkste Fuß- ballmannschaft. von Kitzbühel - die Kampfmannschaft des Fußballklubs ausgenommen sei. Das Besondere wurde noch dadurch unterstrichen, daß es sich Sportreferent GR Alfred Ge- betsberger so wie bei der Eröffnung des Turniers im Mai nicht nehmen ließ, den Ankick vorzunehmen, dieses- mal allerdings assistiert von der am Vortag gekürten und in Kitzbühel an- sässigen hübschen Miß Tirol, die die Kämpfer durch ihren Anblick von der ärgsten Nervosität befreite. Als Schiedsrichterteam fungierten: Referee Fischer und die beiden Linien- richter Jank und Hanel, alle St. Jo- hann, die sich in echter Sportkamerad- schaft zur Verfügung gestellt hatten. Die Teams: Altherren: Weidenthaler, Widmoser, Karrer, Bachler, Leitner, Prader, Küchl, Hinterseer, Herrgott, Ehrlich, Staudinger. Ersatz: Höck,Weiß und Wilims. - Eisenbahner SV: Cali- woda, Pertl, Wnuk, Exenberger, Wolf, Bachmann, Pöll, Tiefenbacher, Braun, Brunner, Eibl; Ersatz: Kirchner, Fei- ersinger. Die leicht favorisierten und in der Publikumsgunst höher stehenden Alt- herren - sie hatten schließlich ein gewaltiges Altershandicap von minde- stens 8 Jahren - bauten ihr takti- sches Konzept auf die solide Hinter- mannschaft mit der Achse Widmoser— Weidenthaler auf, während die starken Mittelfeldspieler Hinterseer und Ktichl den Sturm mit Bällen versorgen soll- ten. Der ESV warf dem das Schraub- stock-Duo Exenberger—Wnuck, assi- stiert vom überlegt spielenden Bach- mann, entgegen und konterte gefähr- lich mit den nicht genügend bewachten Zentrumspielern Braun und Brunner. Ein anfangs ausgeglichener Kam-of wog- te hin und her, gefährliche Situationen hüben und drüben wechselten ab, das Spiel lief glänzend und die Zuschauer gingen mit aller Spannung mit. Das Team der Unparteiischen hatte das Spiel jederzeit in der Hand, die weni- gen Fouls wurden fast immer von den gleichen Spielern gemacht. Der Altherrensturm spielte etwas zu viel auf eigene Faust, der öfters gefährli- che und in jeder Situation toreschie- ßende Ehrlich wurde zu wenig be- dient, besonders, als gut herausge- spielte Flanken nicht zu ihm zurück- gespielt wurden. Auf der anderen Sei- te lief das Kombinationsspiel der Ei- senbahner, jeder spielte sofort im Stile einer Klassemannschaft ab, lief wieder frei und war schon wieder an- spielbar. So mußte nach einer sehens- werten Kombinationen, die mit einem Tausenguldenpaß von Braun zu Brun- ner endete, zwangsläufig das Bom- bentor, Marke „Poppa", fallen. Weiden- thaler hatte trotz herrlicher Parade keine Möglichkeit zum Eingreifen. 1:0 für den ESV. Ein Tor Rückstand bedeutete für die in vielen Kämpfen erprobten ehrgei- zigen, hart aber fair spielenden Alther- ren keine Katastrophe. Im Gegenteil: sie wurden noch mehr angespornt, legten einen sehenswerten Zwischen- spurt hin, der die ESV-Tifosi ein we- nig erzittern ließ. Erstaunlich der Kräftehaushalt, wenn man bedenkt, daß einige Spieler der AH die 45 Lenze schon überschritten haben! Eine gute Aktion, wohl nicht zwingend, führte zu einer Flanke von links, Tormann Cali- woda lief zu weit heraus, Ehrlich spit- zelte den Ball über ihn hinweg und der Ausgleich zum 1:1 war da. Mit diesem Ergebnis wurden die Sei- ten gewechselt. Eine Verletzung zwang leider den Stopper Wicimoser (AH) zum Ausscheiden, für ihn kam mit viel unberechtigter Aufregung von Sei- ten des ESV Willrns aufs Feld. Weiß löste Prader ab und bei ESV spielte Feiersinger. Während der Austausch beim ESV keine Beeinträchtigung des Spielflusses mit sich brachte, wirkte er sich bei den Altherren weniger vor- teilhaft aus, was z. T. auch daran lag, daß Weiß als Rechtsaußen einfach zu wenig eingesetzt wurde. Gefährliche Durchbrüche von Brunner und dem unermüdlich kurbelnden Braun konn- ten öfters nur durch harte Fouls ge- stoppt werden. Bei einer unglücklichen Abwehrreaktion 20 m vor dem Tor eil- te Weidenthaler heraus, Leitner er- wischte den Ball und spitzelte ihn über den Torhüter ins eigene Tor. 2:1 für den ESV. Zu diesem Zeitpunkt half kein Aufbäumen mehr, zu gut lief beim nunmehr vom Aergsten befreiten ESV das Spiel. Sie ließen Ball und Gegner laufen und waren in dieser Phase eindeutig die Stärkeren. Einen Durchbruch von Braun pfiff Fischer in Anwendung der Vorteilsregel trotz eines harten Fouls nicht zurück, Braun kam zum Fünfer und Weidenthaler konnte ihn nur mehr mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln am Torschuß hindern. Klare Elfmeterent- scheidung! Brunner tritt an und ver- wandelt mit „Popa-Schuß" sicher 3:1. In fairer und sportlicher Manier wird dieses Ergebnis von den Altherren hin- genommen, ihr Motto: „Der Bessere soll gewinnen" hatte sich bewahrhei- tet; der Bessere, diesmal der ESV, hat verdient gewonnen. Der große Turnier- sieger und damit der erstmalige In- haber des Realfina-Wanderpokals ist die Mannschaft des ESV, ein spiele- risch starkes Team mit Kamerad- schaftsgeist. Eine abschließende Zusammenfassung des Turniers und der gebührende Dank an alle, die für das Zustandekommen zeichnen, wird in der nächste Ausgabe des Kitzbüheler Anzeigers gebracht. Münchner Stadtrat beim Bezirksschützenfest in Kitzbühel Wie wir vom Schützenkameraden Pepi Wörgetter (Offizier der Blattl- Schützenkompanie Fieberbrunn) er- fahren, wird vom Amtlichen Bayeri- schen Reisebüro ein Omnibusverkehr für das Bezirksschützenfest in Kitz- bühel eingerichtet. Unter den Besu- chern befindet sich auch Stadtrat Hu- ber, der für die Organisation des Schützen- und Trachtenumzuges im Rahmen des Münchner Oktoberfestes zuständig ist. Stadtrat Huber ist der Verantwortliche des Festringes, der heuer für das Oktoberfest über den FVV „Kitzbüheler Alpen" eine Fest- zugsgruppe aus dem Bezirk Kitzbühel am 19. September nach München bringt. Seine Anwesenheit beim Be- zirksschützenfest in Kitzbühel dient nicht zuletzt dem Studium von tra- ditionellen Schützenaufmärschen in Ti- rol. Herbst-Studienreise nach Rom Vom 23. bis 29. Oktober 1971 veran- staltet die Kath. Filmgilde Tirol ge- meinsam mit dem Tiroler Landesreise- büro Innsbruck, eine Studienreise nach Rom. Die Unterbringung in Rom er- folgt bei voller Pension in einem mo- dernen Haus in bester ruhiger Lage. In Rom steht ein eigener Autobus für Besichtigungsfahrten zur Verfügung. Ein erprobtes besonderes Programm soll einen Eindruck vorn alten Rom, dem christlichen Rom und von der mo- dernen Weltstadt vermitteln. Ein Aus- flug führt die Teilnehmer auch noch zum Braccianersee und ans Meer. Teilnehmerpreis S 2300.—. Anmeldun- gen: Sekretariat der Kath. Filmgilde Tirol, Wilh.-Greil-Str. 7/1, Innsbruck (nur von 11-12 Uhr) und Tiroler Lan- clesreisebüro, Boznerplatz, Innsbruck.
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