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S.it.. 2 Kitzbtlheler Anzeiger Samstag, 11. September 1971 In all diesen Stadtrechten und be- sonders der Satzung der Stadt bühel aus dem Jahre 135,1 ist die Ausverkauf Usterreichs Pificht des Bürgers zum militärischen Wachdienst verankert. Die Institution Offener Brief von Universitätsprofessor Dr. Gertraud Repp, wissenschaft- der Stadtwache mündete nach der An- liehe Mitarbeiterin am Institut für Raumordnung der Hochschule für Welt- gliederung der Stadt und des Land- handel Wien 19, Franz-Klein-Gasse 1 gerichtes Kitzbühel im Jahre 1505 in das Tiroler Schützenwesen, das durch das Landlibell Kaiser Maximilians von 1511 die gesetzliche Verankerung als Instrument der Landesverwaltung er- hielt, ein. Der militärische Einsatz der Kltzbüheler Bürger erfolgte im Rah- men der Landmiliz, Feuerschützen, Bürgermiliz, Landesschützen und Land- sturm, Schützenkompanien und Stand- schützen. Das Schützenwesen Ist daher mit den Geschicken der 700jährigen Stadt Kitzbühel eng verbunden. Es ist ein glücklicher Zufall der Geschichte, daß gerade im Stadtjubiläumsjahr die Schützengilde ihr 450jähriges Bestehen feiern kann. Aus diesem Anlaß errich- tete die Schützengilde Kitzbühel mit Unterstützung des Landes, der Jubel- stadt, des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, vieler Institutionen des wirtschaftlichen und sportlichen Le- bens und unter großem Einsatz der eigenen Kräfte einen neuen KK-Schieß- stand. Die 700jährige Stadt und die 450jährige Schützengilde Kitzbühel fei- ern dieses Jubiläum durch ein großes Fest- und Freischießen. Allen Schüt- zen und Gästen des In- und Auslandes, die zu dieser schießsportlichen Veran- staltung nach Kitzbühel kommen, gilt mein herzlicher Willkommensgruß. - Ich wünsche den Sportschützen auf dem schönen Schießstand viel Erfolg und einen angenehmen Aufenthalt in der Jubiläumsstadt Kitzbühel. Schießprogramm: Der neue Schießstand, ein 50-Meter- Stand mit 14 automatischen Spieth- anlagen, befindet sich in Kitzbühel- Süd, auf der sogenannten Kögelötz im Rayon Innerstaudach und ist über die Paß-Thurn-Straße erreichbar. Von der Paß-Thurn-Straße ist knapp vor der Pumpanlage der Stadtwerke in Rich- tung Kitzbüheler Ache abzubiegen. - Dort befindet sich auch die Postauto- haltestelle „Staudach". Schleßtage: 12., 13., 17 bis 20., 24. bis 27. September und 1. bis 3. Oktober. Schießzelten: Am Sonntag, 12. Septem- ber nach der Einweihung bis 12 Uhr und von 13 [Ihr bis „Büchsenlicht". An den übrigen Tagen jeweils von 8 bis 12 und von 13 Uhr solange das Büch- senlicht reicht. Bei Andrang keine Mittagspause! Bewerbe und Preise: Es werden Ins- gesamt elf Bewerbe ausgeschossen, für welche 465 Schützenbeste zur Verfü- gung stehen. Für die Stadterhebungs- scheibe allein Bestwerte von ca. 60.000 Schilling. Laut Zeitungsberichten im vergan- genen Frühjahr hatte der Landes- hauptmann von Tirol, Eduard Wall- nöfer, als bisher einziger Politiker die- ses Ranges in Oesterreich den Weit- blick, vor dem immer mehr überhand nehmenden Ausverkauf von Oester- reichs schönsten Landschaften zu war- nen. Diese Warnung ist leider nur all- zu sehr berechtigt. Während in der Schweiz schon längst ein Gesetz exi- stiert, das den Grundverkauf an Aus- länder verbietet, wurde z. B. in Öster- reich eine solche vom Lande Salzburg erlassene Anordnung von den Reall- tätenvermittlern durch Anrufung des Verfassungsgerichtshofes zu Fall ge- bracht. Es ist bedauerlich, daß derzeit die Kompetenz über Erwerb und Art der Verbauung von Grundstücken ge- setzlich e setzlich bei solchen Gremien liegt, die die langfristigen Folgen eines solchen „Ausverkaufs Oesterreichs" weder ab- schätzen können noch offenbar wol. len. Es soll daher nochmals betont wer- den: Oesterreich ist ein Fremdenver- kehrsland, man könnte es sogar als „Dachgarten Europas" bezeichnen. Unsere Handelsbilanz wird bekannt- lich sehr wesentlich vom Fremdenver- kehr gestützt; trotz dieser Stützung ist sie aber 1970 mit über 50% negativ gewesen! Unsere Bergbauern haben, von gesamteuropäischer Warte gese- hen, besonders schwierige Produktions- bedingungen und sind daher als Land- wirte allein kaum konkurrenzfähig. Vor dem großen Anstieg des Fremden- verkehrs war die Notlage der Bergbau- ern geradezu sprichwörtlich; erst da- durch, daß sie zugleich Herbergsbau- ern wurden, also zusätzlich Zimmer an Feriengäste vermieteten, gelangten sie zu bescheidenem Wohlstand, der hof- fentlich ihre Absiedlung verhindern wird. Ihr Verbleiben liegt im Gesamt- Interesse Österreichs, denn in Gebirgs- räumen leistet der Bauer ja zugleich die Arbeit eines Landschaftspflegers. Die Gebirgslandschaft ist bekanntlich besonders labil und gefährdet; wären unsere Gebirgstäler vermurte Wüste- neien, dann würde sich kaum ein Fe- riengast jemals dorthin verirren! Durch den immer mehr überhand nehmenden „Ausverkauf Oesterreichs" insbesondere aber durch die Errich- tung großer Eigentums-Apartmenthäu- ser wird nicht nur unseren Bergbau- ern jene Existenzgrundlage genom- men, die ihr Verbleiben ermöglicht, sondern es werden auch jene geschä- digt, die sich - oft mit eigener Hände Arbeit - ein kleines Haus errichtet haben und den dafür aufgenommenen Kredit nur durch Zimmervermietung an Feriengäste wieder abzahlen kön- nen. Kurz: Der überwältigenden Mehr- zahl der Gemeindebürger wird durch die Errichtung derartiger Apartment- Großbauten der Ast abgesägt, der sie trägt, den Nutzen haben nur einige wenige. Wir leben in einer Demokratie, in der die Entscheidung bei der Mehr- heit der Bürger liegt. Die Fachleute können nur immer wieder warnen. Die Politiker aber brauchen Unter- stützung der Mehrheit, um die nöti- gen Gesetze zu erlassen! Warum also wehrt sich die Mehrheit nicht endlich? Warum läßt sich Öster- reich widerstandslos zum Objekt ei- ner räumlichen Ausbeutung machen, während in den Nachbarländern die- er Ausverkauf längst abgestellt wurde? Mit dem Werbeslogan „Grundstück oder Apartment im neutralen Oester- reich in herrlicher Gegend" muß end- lich Schluß gemacht werden, und zwar ehestens, sonst ist es zu spät. Wohlan dagegen gibt es auch in ei- ner Demokratie immer noch das Mit- tel einer Volksabstimmung! Es sollte also bei allen Entscheidungen über die Erbauung von Apartmenthäusern der Gemeinderat dazu verhalten wer- den, vorerst durch eine derartige Ab- stimmung das Einverständnis aller Ge- meindebürger einzuholen. Ausstellung Prof. Schlesinger verlängert In der Galerie „Bei Infeld", Ehren- bachgasse 18, läuft derzeit eine Aus- stellung von Werken der bekannten Wiener Bühnenbildnerin Prof. Alice Maria Schlesinger. Gezeigt werden vor allem Entwürfe für „Kiss me Kate", „Schwanda, der Dudelsackpfeifer", „La Pericholo", „Wilhelm Teil" sowie meh- rere Balettbühnenbilder. Die Bilder weisen stark dekorative Wirkung auf und eignen sich als Wandschmuck et- wa für Kinderzimmer bestens. Die Ausstellung wurde bis einschließlich Samstag, 18. Sept. verlängert. Sie ist an Wochentagen von 9-11 Uhr und von 14-18 Uhr zu besichtigen. EIgentümer, Herausgeber und Verleger: Kltzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel. Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin W5rgötter, Kitz- bühei, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Druckerei Ru- dolf Grobstimm & 10 Helnlnqer. Kitzbühel, Wehrgasse 8. Tel. 25 15.
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