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Photo Utto Eichhorn, Kitzbühel Samstag, 18. September 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 SchloßILebenberg, auch Pfaffenbergigenannt i Bauernmweum „Hinterobernau" einst mit Edelmannsfreiheiten Der Ansitz erhebt sich mit freier Sicht gegen die Stadt und das Tal der Jochberger Ache auf einer Schulter des Lebenberges. Vorgeschicht:.iche Funde am südlichen Ausläufer des Hügels deuten darauf hin, daß sich seine Kup- pe schon sehr früh als menschliche Niederlassung angeboten hat. Der uns schriftlich überlieferte ältere Name für den Ansitz war Pfaffenberg, der sich aus dern Grundbesitz des Stiftes Bam- berg ableiten läßt. Es läßt sich nicht ganz sagen, woher der zweite Name Lebenberg herrührt? Sollte er doch von dem althochdeut- schen Wort „hiev" =Hügel ableiten? Mit der urkundlich nicht näher faß- baren „Löwenburg" oder dem „Löben- stein" in Gundhabing hängt er ver- mutlich nicht zusammen. Der Lam- bergische Landgerichtsadjunkt Fried- rich Appold schreibt davon, daß eine halbe Stunde außerhalb Kitzbühels noch der Grund der alten, massiven Mauern und ein breiter Graben mit einem Teich sichtbar seien. Nach Wein- gartner ist die Burg schon früh ver- fallen und nur mehr der Graben und der Wall sind sichtbar, weche die An- lage vorn eigentlichen Burghügel trenn- ten. Erwähnt sei, daß Urkunden auch eine Familie Lemberger nennen, aus welcher Niklas Lemberger 1446 Vogtei- rechte zu Gundhabing kaufte. Doch war die Sippe im 15. Jahrhundert ei- gentlich zu Fuxheim im Tal der Piller- seeache ansässig. Etwa drei Generationen früher, 1362, erscheint aber bereits ein Friedrich Pfaffenberger mit seiner Frau Offmey zu Kitzbühel in einer Urkunde des Salzburger Konsistorialarciivs. Als er- ste Adelige hausten, soweit wir sehen, die Ochsenberger am Pfaffenberg. Wie die Münichauer waren sie ursprünglich Leibeigene des Stiftes Bamberg. 1271 vergich sich Herzog Ludwig von Bay- ern (der Stadtgründer) mit der Kir- che von Bamberg über die Teilung der Kinder des Konrad Ochsenberger und der Kunigunde, der Tochte: des Engel- bert von Kufstein. Für die Geschichte des Schlosses Le- benberg ist aber eine zu K:tzbühel am 19. Oktober 1534, Phinztag nach Gallen- tag, ausgestellte Urkunde von Bedeu- tung. Mit ihr bekennen Friedrich und Georg Reichertzheimei' Gebrüder zu Schonstet und Wagrain für sich und ih- re Hausfrauen, daß sie dem edlen und testen Hannsen Vinsterwalder zu Le- benberg, Römischer auch Ungarischer und Böhmischer königlicher Majestät Rat ihren Edelmannsitz genannt der Pfaff enberg mit aller seiner Zugehö- rigkeit, Herrlichkeit und Gerechtigkeit verkauft haben, mitsamt allen Gütern, Zehenten, Stucken und Gülten, die da- zu und darein gehören, wie hernach folgt: erstlich das freieigene Gut Ober- naw mitsamt einem Zehenten, so man allwegen in das genannt Gut gesam- melt hat und dazu 24 Rinderrecht auf der Alm genannt die Trat Albm und dient das obbemeltes Gut auch Zehent und Alm, zehn Unnger oder Dukaten (Ungarische Dukaten) guilin gutem Gold und Wag und einen rheinischen Gulden, auch vier Stiftskreuzer, so jetzt Wolfgang Obernauer innehat. (Nun Hofgebäude für das 1. Tiroler Bauernmuseum in Kitzbühel). In dieser Urkunde werden noch fol- gende Güter genannt: Das freieigene Gut Reithaim des Stef- fan Fränperger, das freieigene Härml- gut mitsamt der Fischwaid auf der Achen (Fieberbrunner Ache) des Stef- 1' an Härml, das eigen Puecher Gut zu Almdorf des Georg Stöckl, Haus und Hofstatt des Gilig Kuetracher, das aus dem obengenannten Puechergut ge- brochen wurde, das eigen Gut Räml Lehen mitsamt der Fischwaid und Ge- rechtigkeit auf der Achen, wie es da- zugehört hat von alters her, des Lam- precht Stadihofer; Der Zehent auf vier ganzen Gütern zu Gundhabing, so jetzt innehaben der jung Hueber ein gan- zes Gut, genannt die Mor Hueben, Hanns Hürzinger halben Teil des Gu- tes, genannt die Anrder Hueben und Matheis Greder für die zweite Hälfte, Hanns Peuntner, ein ganzes Gut, ge- nannt das Kolinhofer Gut; Martin Hölzl halbes Gut Perl Lehen und Ge- org Gauxer zu Ciausn den anderen hal- ben Teil desselben Perl Lehens. Item Kaltenprunn im Sunnperg zu Jochberg auf vier Häusern, nämlich bei dem Hannsen zu Kaltenprunn, Liennhardtn Steidl, Jörgn Taler, Ge- orgn Stamer und von dem Ort Grund, so in dieselben Güter gehört und jetzt Fridrich Stannger zu Prunn inne- hat. Das Gut zu Ebn oder Lackhn Das Gut auf dem hintern Kogi Das Gut Walsenpach auf vier Häu- sern, das ist ein ganzes Gut Das Gut Waßwegen des Cristian Wälsl Item auf dem Achrain zwei Drittel Zehent auf auf dem Gut Stegen unterhalb Walsenpach den ganzen Zehent. Alle in der Kitzbüheler Herrschaft und der St. Johanner Pfarre gelegen, mit allen Edelmannsfreiheiten und Ge- rechtigkeiten. Diese Urkunde ist deshalb wertvoll, weil in ihr zum erstenmal der Name Lebenberg im Zusammenhang mit Pfaf- fenberg genannt wird. (Aus Dr. Klaus Kogler, „Kitzbüheler Edelsitze", Stadt- buch Kitzbühel, 3. Band). Die Vinsterwalder treten schon am Ende des 14. Jahrhunderts zu Kitzbü- hel auf. 1383 kaufte Ulrich das Gut Seebach (Reith), welches dann die Münichauer von seiner Witwe erwar- ben. Aus der Ehe von Hanns Vinster- walder zu Lebenberg mit Anna, der Tochter des Sebastian Andorffer, Sil- berbrenner zu Schwaz, stammten die Kinder Anna, Maria, Esmarina und o- seph. Esmarina soll in erster Ehe mit N. Perneckher vermählt gewesen sein. Maria heiratete Sebastian Taurer zu Schernfeuchtl, Berggerichtsgeschwore- ner zu Kitzbühel, welcher neben o- seph Jänisch, dem Mann der Anna Viii- sterwalder, als Aidam der Anna An.
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