Kitzbüheler Anzeiger

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~eite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. September 1971 dorffer, verwitweten Vinsterwalder ge- nannt wird. Am 17. August 1551 ver- kauften Joseph Jänisch, Buchhalter der Schmelzherren und Gewerken zu Kitzbühel, und seine Hausfrau Anna Vinsterwalderin dem Lucas Lang zu Wellenburg, Gerichtsherrn der Herr- schaft Kitzbühel und Pfleger zu Itter und Kropfsberg, ihren Edelmannsitz, genannt der Pfaff enberg, mit allen Zu- gehörung, samt den Gütern Obernau, (Fortsetzung von Seite 2) che durch Bgm. Hermann Reisch, wel- che wir wie auch die Festansprachen von Bgm. Karl Oberhauser (Sterzing) und Landesrat Dr. Karl Erlacher be- reits in unserer Ausgabe vom 11. Sep- tember veröffentlichen konnten. Nach dem Austausch der Urkunden und der Uebergabe der Ehrengeschen- ke (Sterzing erhielt eine Kitzbüheler Fahne und eine Plastik, geschaffen vom Kitzbüheler Goldschmied Schroll, und Kitzbühel ein Oelgemälde des Münch- ner Malers Robert Zinner, darstellend die Stadt Sterzing mit dem histori- schen, genau vor 500 Jahren erbauten Rathaus.) Nach den Worten von Landesrat Dr. Erlacher, der als Vertreter des Landes- hauptmannes an der Verschwisterungs- feier teilgenommen hatte, gab die Schützenkompanie Kitzbühel eine Ge- neraldecharge ab. Die Stadtmusik spielte sodann den Bozner Bergsteiger- marsch und nach dem Schlußwort des Kitzbüheler Bürgermeisters marschier- ten die Formationen zur Versorgung der Waffen und der Fahnen in die Quartiere. Die folgenden Konzerte der beiden Musikkapellen der Städte Sterzing und Kitzbühel wurden von dem zahlreich anwesenden Publikum mit viel Beifall und Begeisterung aufgenommen. Da auch die Schützen sehr bald wieder zu- rückgekommen waren, ergab sich ein buntes Bild in der Innenstadt. Das schöne Sommerwetter zeichnete den großen Festakt besonders aus. Nach den Konzerten gab die Stadt- gemeinde im Hotel Guido Reisch für die Ehrengäste ein Abendessen, wäh- rend sich die Schützen aus nah und fern zu einem Kameradschaftsabend in der „Tenne" zusammenfanden. Hö- hepunkt dieses Kameradschaftsabends 1var die Uebergabe der Kitzbüheler Stecltbücher (vier Bände in einer Kas- sette) an die Südtiroler Schützenkame- raden und zwar an den ersten Landes- kommandant-Stellvertreter des Bundes der Südtiroler Schützenkompanien Mj. Luis Piock (Bozen), den Bundes-Ge- schäftsführer Mjr. Dr. Bruno Hosp (Meran), den Kapellmeister der Stadt- musik Sterzing Heinrich Messner und den Kommandanten der Schützenkom- panie Sterzing Rudolf Nlntz. Raithaim, Härmblgut, Puechergut und Kolinhofergut, wie alles ihr lieber Schweher und Vater Hanns Vinster- waider selig von den edlen und festen Friederichen und Georgen Gebrüdern den Reicherzhaimern zu Schonstet und Wagrain erkauft hat und wie es von den Schwestern Maria und Eßmaria und den Schwägern an sich gelöst ha- ben. Die Kaufsumme betrug 3600 Gul- den. - Der Festzug der Schützen im großen Jubiläumsjahr Der Sonntag, 5. September wurde mit dem Weckruf der Stadtmusik Kitzbühel begonnen. Der Tag war wie- derum mit einem schönen sonnigen Sommerwetter ausgezeichnet. Um 9 h früh formierten sich die Schützenkom- panien und die Musikkapellen auf der Kitzbüheler Sonnseite, um zur Feld- messe auf den Parkplatz der Halmen- kammbahn neben der Klosterkirche zu marschieren. Unter den Klängen der zehn Musikkapellen sahen die Fest- besucher, die sich bereits zahlreich auf den Straßen und Plätzen eingefunden hatten, einen ersten Festzug, der schon die Kunst ahnen ließ, daß es Kitzbü- hel versteht, Feste zu arrangieren und zu feiern, in einer Eintracht und Zu- sammenarbeit, die nicht leicht überbo- ten werden kann. Die Feldmesse wurde vom Landes- kuraten der Tiroler Schützenkompa- nien Pater Jordan zelebriert und die Stadtmusik Kitzbühel, die an diesen beiden Tagen immer und immer wie- der zum Einsatz kam, führte die deut- sche Messe auf. In seiner Ansprache wies der Landeskurat auf die Bedeu- tung des Schützenwesens hin und fand aufmerksame Zuhörer. Sein Wollen zeichnete auch das der Schützen, näm- lich Treue zur Heimat, Ehrfurcht vor Gott und die nötige Zivilcourage. Die Formationen standen unter dem Kommando von Bundesmajor Adolf Nagiller; die Schützenkompanie Wild- schönau unter ihrem Kommandanten hoch zu Roß Adi Schoner gab zwei Generaldechargen ab. Die Begrüßungsansprache hielt wie- derum Bgm. Hermann Reisch. Sein Gruß galt besonders den angetretenen Schützenkompanien und Musikkapel- len, den Gemeinderäten der Städte Sterzing und Kitzbühel, den Damen von Sterzing, Bozen und Meran, den Spenderinnen der Fahnenbänder, dem Landeshauptmannstellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior, Ehrenbürger Präsident Komm.-Rat Johann Obermoser, den Landtagsabgeordneten Bgm. Leonhard Manzl und Christian Huber, den Eh- renringträgern, an der Spitze Bez.-Hpt. Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia, den Schützenoffizieren aus Süd- und Nord- tirol, ObstLt. Hans Sollereder und den Bürgermeistern aus dem Bezirk. Bgm. Reisch führte weiters aus: Es ist eine Freude für die Jubiläumsstadt Kitzbü- hel, bei diesem Schützenfest so viele Kompanien, Musikkapellen und Tradi- tionsverbände versammelt zu sehen. Wir Kitzbüheler werden es nicht ver- gessen und ich möchte im Namen der Stadt allen danken, die gekommen sind, unser Fest zu verschönern. Der nächste Redner war Landes- hauptmannstellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior, der zur Freude der Schützen aus Süd und Nord in der schmucken Tracht der Meraner Schützenkompanie, deren Mitglied er ist, nach Kitzbühel gekommen war. „Sehr verehrte Ehren- gäste, liebe Schützenkameraden aus Nord-, Süd- und Osttirol und aus Salz- burg. Ich überbringe den Schützen- kameraden zum Bezirksschützenfest die besten Grüße der Tiroler Landes- regierung, insbesondere des Herrn Landeshauptmann Eduard Walinöfer. Ich möchte die Gelegenheit benützen, den beiden Tiroler Städten Sterzing und Kitzbühel zur gestern erfolgten Verschwisterung herzlichst zu gratu- lieren. Denn ich glaube, daß die Erhal- tung und Ausweitung der geistigen Einheit unseres Landes nördlich und südlich des Brenners nur durch den persönlichen Kontakt von Mensch zu Mensch, von Institution zu Institution gefunden werden kann, weil Verträge zwischen Staaten nicht die Herzen der Menschen beflügeln können. Ich freue mich daher, daß diese beiden Städte einander nähergefunden haben und daß damit wieder ein weiterer Kon- takt zwischen unseren beiden Landes- teilen zustandegebracht wurde. Ich grüße insbesondere die Schützen Süd- tirols, die aus diesem Anlaß nach Kitz- bühel gekommen sind. Ich tu das be- sonders freudig in der Tracht der Me- raner Schützenkompanie und ich weiß, daß im Süden des Landes das Schüt- zenwesen nicht so ohne Problematik und Schwierigkeiten über die Runden gebracht werden kann wie in unserem Lande. Ich möchte daher auch diese Gelegenheit benützen, unseren Südtiro- ler Freunden, insbesondere meinen Freunden Piock, Dr. Hosp und allen üb- rigen Mitarbeitern, recht herzlich zu danken, daß sie imstande waren, in letzter Zeit über 80 Schützenkompa- nien neu zu formieren und den ech- ten Geist des Tiroler Schützentums wieder in diese Männer hineinzulegen. Es ist nicht leicht, in der heutigen Zeit, in der der Mensch ohne Funda- mente von Werten vergangener Zeiten steht. Und es ist nicht leicht in einer Zeit, in der der technische Fortschritt die Menschen nicht nur näher bringt, sondern auch im Geiste nach entfernt. Und hier glauben wir, daß gerade die Gemeinschaftsbildung in unseren volks- kulturellen Institutionen die Brücken bilden zwischen Mensch, jung und alt, über alle Berufe hinweg, eine echte Diskussionsbasis von Gemeinschafts- ft 00 Bündniserneuerung Sterzing—Kitzbühel
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