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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger -- Samstag, 18. September 1971 fen, wohlbewußt, daß wir heute in ei- Stadtmusik erfolgte über Kommando --- musik Kitzbühel und anschließend die ner modernen Zeit leben, wohlbewußt, von Bundesmajor Adolf Nagi]ier, der Musikkapelle Oberau ein Konzert. Dort daß wir uns bekennen zu einem sozia- auch das Kommando während der erfolgten auch die Abschiedsgrüße der len Fortschritt und auch dafür ein- Feldmesse innehatte, der Abmarsch Südtiroler Freunde und fast wollten treten, zeigt uns, was es im Grunde zum Festzug. Dieser Festzug, über den sie kein Ende nehmen. Aufrichtigen genommen besseres gibt als die unver- wir bereits berichteten, war der groß- Herzens bezeichneten sie, insbesondere gänglichen Werte von Treue, von Hei- artigste Schützenfestzug, den Kitzbühel die Sterzinger, daß die zwei Tage in matliebe, von Kameradschaft, von Op- je gesehen hatte. Kritische Stimmen Kitzbühel zu den schöneren Tagen des ferbereitschaft, persönliche Rücksicht behaupteten sogar, daß noch kein Be- bisherigen Lebens zu zählen sind. Auf und nicht zuletzt persönlichen Mutes. zirksschützenfest in Tirol einen diszi- Wiedersehen in Sterzing lautete die Und ich glaube, da wird man uns die plinierteren und in der Zahl der Teil- Parole und in diesen Wünschen waren Rechnung nicht begleichen können. nehmer großartigeren nachweisen nicht nur die Gemeinderäte, die Schüt- Indes lassen wir die anderen weiter- konnte. zen und die Musiker eingeschlossen, kritisieren. Wir wollen uns unserer Nach dem Festzug erfolgten Konzer- sondern auch die Spenderinnen der Aufgabe bewußt sein, hier in Tirol, te der Musikkapellen in allen Ecken Fahnenbänder, die besonders mit den sei es südlich oder nördlich der von und Enden der Stadt. Im Garten des Südtiroler Frauen und Mädchen Menschenhand geschaffenen Grenze, Gasthofs Neuwirt konzertierte die Bun- Freundschaft geschlossen hatten. nur unseren Geist sprechen zu lassen, desmusikkapelle Jochberg, wahrend im Als Spenderin eines Fahnenbandes, den Geist, den wir gestern und heute Saal die Ehrengäste mit den Fahnen- und zwar für die Schützenkompanie aus dem Munde so vieler geehrter patinnen das Mittagessen einnahmen. Schenna (Südtirol) konnte auch Frau und geschätzter Volksvertreter gehört Vor dem Grandhotel gaben die Stadt- Antonia Klingler gewonnen werden. haben, den Geist, der uns bestimmt, - über die Zeiten hinweg und in diesem Sinne laßt uns gemeinsam stolz sein D • s Silbernes . rIesterIu k I Iaum von darauf, daß wir Tiroler noch eine Hei- mat haben, die es mit allen geistigen Pfarrer Geistlicher Rat Johann Danninger Mitteln zu verteidigen gilt, und daß In Kitzbühel werden Priesterfeste Die Predigt hielt Weihbischof Jakob wir uns nicht nur grämen müssen von altersher ohne Pomp, aber festlich Mayr. Er bemerkte eingangs, daß ihm um den täglichen Broterwerb und um und gehaltvoll gefeiert. So hielt es die der Jubilar jede Lobhudelei verboten die tägliche Beschäftigung. Und daß Pfarrgemeinde auch anläßlich des Sil- habe und als ehemaliger Kooperator wir schließlich alle nur deshalb aktiv bernen Priesterjubiläums von Pfarrer Danningers sei er gewohnt zu gehor- sein können und nur deshalb für un- Geistl. Rat Johann Danninger. Eine chen. In der mit viel Interesse aufge- sere Aufgabe den Mann stellen können, schlichte Feier war zudem der aus- nommenen Predigt zeigte der Weih- weil wir beseelt sind von einem Ideal drückliche Wunsch des Seelsorgers. bischof das Lehr-, Hirten- und Priester- und weil wir, wie bereits gesagt, eine Trotz dieser „Bedingung" war das Fest amt auf. Der Priester trage ein Präge- Heimat haben und nicht nur einen Anlaß für viele Pfarrangehörige und mal als Siegel der Zugehörigkeit zu gewöhnlichen Wohnsitz. Und in diesem frühere Seelsorgsgerneinden, dem be- Christus, er sei die Stelle in der Ge- Sinne komme ich zum Schluß und liebten Priester in dankbarer Würdi- meinde, an der Gott sein Siegel auf- weise noch einmal da-rauf hin, daß gung der Leistungen ein schönes Fest setzt, schließlich aber auch das Binde. ein Volk nur dann überlebt, wenn es zu bereiten. mittel zwischen den Gliedern der Ge- den Willen hat zu überleben. Auch ein Kranker lebt noch lange, wenn er Am Samstagabend nach dem Vor- meinde, den Pfarreien, der Diözese und selbst leben will. Und wir Tiroler dür- abendgottesdienst gab die Stadtmusik der Weltkirche. Schließlich verlangt fen diesen Geist und diesen Ueberle- unter Kapellmeister Josef Gasteiger 'ein das Priesteramt Opferbereitschaft. henswillen auch in einer modernen kleines Konzert vor dem Pfarrhof und Am Schluß des Gottesdienstes dank- Zeit nicht verlieren. Wir danken den leitete damit die Gratulationen von Ge- te Pfarrer Geistl. Rat Danninger für Kameraden und den politischen Ver- meinde, Pfarrgemeinde und Bevölke- die Mitfeier und Gestaltung des Got- tretern Nordtirols, daß sie uns, die rung ein. In einer kurzen Ansprache tesdienstes und für die vielen guten wir südlich einer von Menschen ge- dankte Pfarrer Danninger für die Wünsche. schaffenen Grenze um unser Volkstum ten Wünsche und versprach seinen wei- Von den Kirchenbesuchern wurde ringen, mit zeitgemäßen Mitteln rin- teren Einsatz in Kitzbühel. die iin.iiff11i'abe r s1-iv t-'hir12 ( gen. daß Ihr hinter uns steht und wir danken für die Kameradschaft, die wir immer wieder durch gemeinsame Treffen hier und jenseits der Grenze unterstreichen können, wir danken Euch, daß Ihr zu uns haltet. Liebe Ka- meraden, ich wünsche Euch heute ei- nen schönen Tag und möchte noch einmal bekräftigen: lassen wir künst- liche und von Menschenhand geschaf- fene Grenzen ihren Zweck und Ihren Sinn erfüllen, lassen wir Tiroler uns aber nichts aus dem Herzen reißen, bleiben wir die, die wir sind, jahrhun- dertelang verbunden, genauso wie die beiden Städte, die heute die Verschwi- sterung gefeiert haben. Nach diesen Ansprachen übergaben die Patinnen die von ihnen gespende- ten Faiinenbnder den Koman1en und Musikkapellen und nach der Intonle- run.g der Landeshymne durch die Am Sonntagmorgen waren zum Ein- zug vorn Pfarrhof in die Pfarrkirche neben der Geistlichkeit auch die Frau- en im Kassettl gekommen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu Beginn des Dankgottesdienstes be- grüßte der Jubilar vor allem Weihbi- schof Mayr, seine Angehörigen aus dem Salzburgischen und aus Tirol und an der Spitze der Behördenvertreter Hof- rat Dr. Trentina-glia. Der Dankgottes- dienst wurde in Konzelebration mit De- kan Geistl. Rat Alois Dialer und Pfar- rer Josef Sterr gefeiert. Gesungen wur- de die „Salzburger Messe", die sehr sinnfällig Chor und Volk zu verbinden vermag. Den Chor leitete Andreas Fel- 1er, Vorsänger war Hugo Bonatti, an der Orgel spielte Leo Tschurtschentha- 1er, der im letzten Augenblick für die verhinderte Organistin Prof. Maria Ho- fer eingesprungen war. Als Schlußlied sang der Chor einen Psalm. staltung des Hochaltars für das Prie- sterfest bewundert, sie war ein Ver- dienst von Pfarrmesner Toni Kili. Das Festmahl wurde beim „Egger- wirt" eingenommen. Dazu konnte GR Josef Oberhauser als Pfarrkirchenrats- obmann neben dem Jubilar und seinen Familienangehörigen begrüßen: Weih- bischof Mayr, Dekan Dialer, Geistl. Rat Pfarrer Mayrhofer aus Zell bei Kuf- stein und Guardian Stephan Raich, die Pfarrer Sterr und Ranninger sowie den Vertreter des verreisten Gemeindepfar- rers der evangelischen Christuskirche Pfarrer i. R. Anders, Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. Trentinaglia, Bürger- meister Reisch, Vbgrn. Härting, Bgm. Kommerzialrat Moser sowie die Ab- ordnungen aus Zell am Ziller, Kufstein und Alpbach. In Tischreden wurden die Verdienste des Pfarres besonders gewürdigt. Zu-
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