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Stue 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Oktober 1971 Dieser schrieb, um die Almwirtschaft verbessern zu können, besonders ge- eignete Samensorten vor, die in An- betracht der verschiedenen Höhen- lagen jeweils die geeignete Zusammen- setzung aufweisen. Die größte Erd- bewegung fand in der Gegend des so- genannten „Teufelssteines" statt. Der Teufelsstein (1816 m) wurde früher auch Pengelstein genannt und erst bei der Landvermessung vor zirka 100 Jahren erhielt der jetzige seinen Na- men. Die Erdbewegungen erfolgten zum Großteil auf mehr oder weniger stark verschotterter Braunerde und auf pod- soliger Braunerde (Bodentypenkarte bearbeitet von Walter Rotter, 4. Band, Kitzbüheler Stadtbuch) und es waren nur wenige Felssprengungen erforder- lich. Außer im Gebiet des Pengelsteins wurden heuer noch folgende Skiabfahr- ten verbessert: Die Fleckalmabfahrt, einschließlich der Umfahrung der Almhütten auf der Niederalm; die Streifalmabfahrt im Bereich des Seidlalmkopfes bis Oberhausberg so- wie eine ganze Reihe weiterer Detail- verbesserungen, darunter auch, wie be- reits oben angegeben, die Querverbin- dung vom Jufen zur Silberstube. Alle heuer durchgeführten Arbeiten an den Skiabfahrten erforderten Ge- ländekorrekturen auf einer Gesamt- fläche von nahe 16 Hektar und viele tausend Kubikmeter Erde und Steine mußten verschoben werden. Durch die- se Maßnahmen wurden z e h n Kilome- ter neue Skiabfahrten geschaffen, die nun genußreicher und sicherer befah- ren werden können. Es sind nun auch die Voraussetzungen für eine einwand- freie Pistenpräparierung geschaffen worden. Darüber hinaus wurden im abgelau- fenen Sommer zirka 9 Hektar bereits früher bearbeiteter Bodenflächen nach einem Spezialverfahren begrünt. den Monarchen aus und sangen die Volkshymne. Dann zelebrierte Pfarrer Johann Thurner von Jochberg die Fest- messe. Anschließend wurden die Erin- nerungsbänder verteilt und die Verei- ne defilierten vor dem Gnadenbild. Ein gemütliches Beisammensein beim Joch- bergwald-Wirt beschloß die Veranstal- tung, die deutlich unter dem Motto „Für Gott, Kaiser und Vaterland" ge- standen war. Der „Bote für Tirol und Vorarlberg" vom 3. November und der „Grenzbote" vom 5. November 1904 berichten, daß der Statthalter den Veteranen den Dank des Kaisers für die Huldigung übermittelte. M. Rupert 67. ordentl. General- versammlung des Kitzbüheler Ski Clubs am Samstag, 6. November um 20 Uhr im Speisesaal des Hotel Tiefenbrunner Die Jubiläumspilgerfahrt der Veteranen nach Jochbergwald am 9.Oktoberi904 Vor etwa zwei Jahren fand Museums- kustos Martin Wörgötter auf dem Dachboden der Volksschule ein inter- essantes Fahnenband. Das jetzt im Hei- matmuseum verwahrte Band in den Farben Grün und Weiß trägt die Auf- schrift: „Maria die Unbefleckte, schüt- ze Oesterreich! Erinnerung an die Ju- biläumspilgerfahrt der Veteranen Pinz- gaus und Tirols nach Jochbergwald am 9. Oktober 1904." Welches Jubiläum wurde damals be- gonnen? Zunächst war an den Jahres- tag eines Veteranenvereins zu denken. Der Veteranenverein Kitzbühel kam als Jubilar nicht in Frage; er hatte sich am Sonntag, 26. März 1876 im Gasthaus „Oberaigner" (heute „Golde- ner Greif") konstituiert. Aus mehre- ren Berichten, in den Neuen Tiroler Stimmen erfahren wir den Anlaß des Festes. Die Veteranen feierten nicht den Jahrestag eines Vereins, sondern das 50-Jahr-Jubiläum des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis Mariens. Am 8. Dezember 1854 hatte Papst Plus IX. in der Bulle „Ineffabilis Deus" den Glaubenssatz formuliert, daß Ma- ria „im ersten Augenblick ihrer eire- nen, sie selbst ins Dasein einführen- den Empfängnis durch eine besondere Gnade und Auszeichnung, mit Blick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menscheneschlechts, vor jedem Makel (Schaden) der Erbsünde bewahrt blieb." Am 22. September 1904 war die er- ste Ankündigung der Wallfahrt zu le- sen. Die religiös-patriotische Festfeier anläßlich des Immaculata-Jubiläums, veranstaltet von den Veteranen Pnz- gaus und Tirols, sei gedacht als Huldi- gung an die Immaculata und oberste Schutzfrau der christlichen Heere, heißt es in der Zeitungsnotiz. Am 1. Oktober 1904 veröffentlichten die Neuen Tiroler Stimmen die „Ein- ladung zur Jubiläums-Wallfahrt der Veteranen Pinzgaus und des angren- zenden Tirols nach Maria-Jochbergwald am Sonntag, 9. Oktober 1904, um Schutz und Segen Mariä, der unbe- fleckten Gottesmutter und mächtigen Schutzfrau Oesterreichs, auf das ge- liebte Vaterland und dessen Kaiser- haus herabzuflehen". Es folgte das Fest- programm der Feier, die bei jeder Witterung stattfinden sollte. Die Ein- ladung ging von den Veteranenverei- nen Bramberg und Neukirchen aus. Trotz schlechten Wetters mit Schnee und Kälte folgten an die zehn Vetera- nenvereine mit sieben Fahnen und die Musikkanellen von Bramberg, Joch- berg und Kitzbühel dem Ruf und gin- gen größtenteils zu Fuß nach Jochberg- wald. Zu den Klängen der Musikanten und unter dem Knallen der Böller nah- men die Wallfahrer vor der festlich geschmückten Gnadenkapelle Aufstel- lung. Jochbergwald dürfte wohl lange nicht mehr so viele Pilger versammelt sehen, schrieb der Berichterstatter. - Nach dem gemeinsamen Absingen ei- nes Pilgerliedes hielt um 11 Uhr der Kooperator von Bischofshofen Gabriel Kellinger die Festpredigt. Er zeigte auf, daß die Soldatentugenden Treue, Ge- horsam und Mut auch für den Chri- sten ganz allgemein von Bedeutung seien. Dann ergriff ein Veteranenfüh- rer das Wort und hielt eine zündende Rede. Die Versammelten sandten hier- auf Huldigungstelegramme an den Kai- ser, an den Thronfolger und an den Salzburger Erzbischof Kard. Katsch- thaler ab, brachten ein „Hoch!" auf Tageordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung der GV durch den Präsidenten. Feststellung der Beschlußfähigkeit. Gedenken an die verstorbenen Mit- glieder 1970-71. Tätigkeitsbericht erstattet durch Pressereferenten M. v. Horn. Bericht des Kassiers und der Rech nungsprüfer. Entlastungsantrag für den Vorstand. Neufestsetzung des Mitgliedsbei- trages für Schüler. Ehrung langjähriger Mitglieder. Freie Aussprache. Anträge an die GV müssen laut § 7 der Satzungen bis 2. November bei der Klubleitung eingebracht werden. Sollte die ordentliche Generalversammlung um 20 Uhr nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später eine 2. GV statt, die ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden beschlußfähig er- klärt wird. Die Klubleitung Mit Kondition in die Skisaison Man denkt wieder an gut präparierte Ski und sichere Bindungen, an Super- skischuhe und modische Skikleidung. Wer denkt aber schon daran, daß das beste Material nichts nützt, wenn der- jenige, der es verwenden will, nicht fit ist. Elastizität und Kondition sind Voraus- setzungen für rasanten und genußvol- len Skilauf. Genießen auch Sie den heu- rigen Winter und holen Sie sich die dafür notwendige Kondition beim Kon- ditionsturnen. Für Männer findet es am Montag statt und zwar von 20 bis 22 Uhr; für Frauen am Mittwoch von 20 bis 22 Uhr, jeweils in den Turnhal- len der Hauptschule. Turnlehrer
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