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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Oktober 1971 Olymp,*0*IbrenneriK'itzbu ""hel liefert Überraschung 5:4 (1:3 4:1 0:0)-Sieg über Meister KAC Man hatte sich einen harten Kampf erwartet, man war der Meinung gewe- sen, Olymp-Oelbrenner werde alles ver- suchen, um dem KAC den Sieg so schwer als möglich zu machen. Und nach dem ersten Drittel sah es auch ganz so aus: nach einigen vergebenen „Hundertprozentigen" seitens der Kitz- büheler nützt KAC Sparkasse die Chan- ce, als Lilyholm auf der Strafbank saß, zum 1:0 und genau 30 Sekunden spä- ter heißt es schon 2:0 für den Meister. Das erste Kitzbüheler Tor von Bachler schien nur die oben erwähnte Annah- me zu bestätigen, nämlich das Olymp- Oelbrenner seine Haut so teuer als möglich verkaufen wollte. Und als in der 19. Minute König zum 3:1 für den KAC einschießt, scheint dieser einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Doch man hatte nicht mit Olymp- Oelbrenner gerechnet. Bereits in der 2. Minute des Mitteldrittels erzielt Lilyholm auf Zuspiel von Bachler das 2:3 und in der 3. Minute schießt Strobi auf Zuspiel von Jöchl den Ausgleich. Großer Jubel herrschte am Lebenberg, als in der 11. Minute Bachler auf Zu- „Ueberbiickt man die Gegenwarts- kunst Tirols in ihrer Gesamterschei- nung, so erweist es sich, daß die künst- lerischen Kräfte durchaus nicht in der Landeshauptstadt Innsbruck allein konzentriert sind, sondern daß man ih- nen auch in den verschiedensten Tä- lern unseres Landes begegnen kann. Ja man kann sogar die Behauptung aufstellen, daß entscheidende und we- sentliche Züge der tirolischen mo- dernen Kunst von Künstlern geprägt wurden, die in den Landesbezirken außerhalb von Innsbruck tätig waren. Für die neueste Entwicklung mag auch der Fremdenverkehr zu einem Teil bewirken, daß sich die in den Tälern gelegenen Orte dem künstlerischen Geschehen, so wie es sich außerhalb Tirols in den europäischen Kulturzen- tren vollzieht, bereitwilliger aufschlie- ßen. Das kulturelle Leben in den einzel- nen Bezirken wird mit Hinblick auf die billige Kunst jedoch nicht nur durch die Künstler selbst bestimmt, sondern vielmehr auch durch die In- itiatoren, die die Tätigkeit der Künst- ler der Oeffentlichkeit bewußt ma- chen. Wenn auch das Mäzenatentum von einst ausgestorben ist und die kul- turellen Verpflichtungen, so wie in früheren Jahrhunderten Kirche und Adel sie hatten, von der öffentlichen Hand zum Teil übernommen wurde, spiel von Lilyholm das erstemal die Führung erzielt. Dann wird Unterral- ner ausgeschlossen und prompt fällt der Ausgleich. Doch noch einmal nimmt Olymp-Oelbrenner Kitzbühel alle Kraft zusammen und wieder ist es Bachler, der ein Zuspiel von Lilyholm zum 5:4 nützt. So geht es zum zweitenmal in die Kabinen. Alles hatte sich auf einen stürmisch angreifenden KAC im Schluß- drittel vorbereitet, doch zunächst ist es wieder Olymp-Oelbrenner, der die gefährlicheren Angriffe vorträgt. Das Spiel wird zusehends härter, auf bei- den Seiten gibt es Ausschlüsse. Der KAC wird nervös, verliert an Linie, verzettelt sich in Einzelaktionen und Puschnigg und König gefallen mehr durch Kritik am Referee als durch Lei- stung. Auf beiden Seiten werden gute Möglichkeiten vergeben. Den Höhe- punkt der KAC-Nervosität erlebt man in der 18. Minute: Ein Ausschluß eines KAC-Spielers läßt sogar Torhüter Pregl mit dem Stock auf die Zeitnehmung vorgehen, eine weitere 2-Minutenstrafe ist das Ergebnis. Doch selbst diese numerische Schwächung vermag Kitz- ein Vorgang, dessen Problematik und Fragwürdigkeit offensichtlich ist, so zeigt es sich immer wieder, daß auch heute noch die Privatinitiative in der Kunst eine sehr wesentliche Rolle spielt." Was wäre ein Stadtbuch Kitzbühel ohne einen Beitrag über den Schi- sport. Martin Wörgötter, der Verfas- dieses Artikels, meint dazu: „Kitzbühel verschrieb sich dem Schi- sport um etwa ein Jahrzehnt früher und auch kontinuierlicher und ist seit nun bald 80 Jahren mit Erfolg gegenüber den anderen Schisportplätzen auf den Vorrang bedacht. Kitzbühel wurde zum Hauptbegründer der alpinen Schi- technik und zum Mekka der Schisport- ler aus allen Ländern der Erde. Franz Reisch schrieb den ersten alpinen Schi- text in deutscher Sprache, und von ihm bis zum Schiwunderteam mit Toni Sai- 1er als dem erfolgreichsten Schirenn- fahrer aller Zeiten und Länder reihten sich Marksteine von internationaler Be- deutung. Von 1954 bis 1960 wäre das Kitzbüheler Skiwunderteam praktisch in der Lage gewesen, sämtliche Natio- nalmannschaften der Welt im Schi- lauf zu besiegen, und Anderl Molterer dominierte in der Weltrangliste von 1952 bis 1962, ein Erfolg, wie ihn eben- falls noch kein Schirennläufer je zu bühel nicht zu nützen, die herrichsten Möglichkeiten werden vergeben. Man ist zu sehr auf Torsicherung bedacht, man will das 5:4 über die Runden brin- gen. Und so bleibt es beim sensationel- len 5:4 für Olymp-Oelbrenner Kitzbü- hel und die rund 1500 Zuschauer sind begeistert. Morosow, Nikitin, Zneni und Co. gegen Olymp Ölbrenner Kitzbühel Samstag, 30. Oktober, 20.30 h, Kitzbühel Nach der Heimpremiere gegen Kla- genfurt folgt ein weiterer Schlager: Olymp-Oelbrenner Kitzbühel erwartet den Aufsteiger und die Ueberraschung der Saison Brau AG WAT Stadlau. Die Mannschaft, von Walter Znenahlik sy- stematisch aufgebaut, hat in ihren Rei- hen neben den Oldboys Zneni und Ba- chura durchwegs junge Leute. Und da- zu zwei Kanonen: die UdSSR-National- spieler Morosow und Nikitin. Wenn Olymp-Oelbrenner an diesem Abend in guter Form sein wird, sollte es ei- nen Eishockey-Leckerbissen geben. - Grund genug, am Samstag wieder im Lebenbergstadion dabei zu sein. Kar- tenvorverkauf in der Toto-Lottokollek- verzeichnen hatte. Der Reichtum Kitz- bühels an Schipionieren und Vorbil- dern sei der Jugend Ansporn zu neu- en Erfolgen." Gelegentlich sind den verschiede- nen Ortsbüchern Landkarten beige- fügt. Kitzbühel ist auch hier wegwei- send. Seinem Stadtbuch liegt ein „Kitzbühel-Atlas" bei, der eine Som- mer- wie eine Wintertopographie um- faßt, der die Bodentypen bildlich fest- hält, die potentielle wie die aktuelle Vegetation aufzeigt, der einen Bau- alterplan enthält und der im Aus- schnitt eine Tirolkarte von Wolfgang Lazius aus 1561, die Karte von War- mund Ygl aus 1605, die Landtafel von Matthias Burglechner aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts und den Atlas Tyrolensis von Peter Anich und Bla- sius Hueber aus dem Jahre 1774 umfaßt. Die Ausstattung des Werkes ist, wie von den anderen drei Bänden her ge- wohnt, hervorragend. Die einzelnen Abschnitte sind durch farbige Titel- blätter gut auseinandergehalten. Der Druck ist übersichtlich, die Ausstat- tung mit Grafiken, mit Schwarzweiß- und Farbbildern ist reichlich und qua- litätsvoll. Im gesamten gesehen also ein Groß- werk, das sowohl drucktechnisch, die- se besorgte der Tyroliaverlag Inns- bruck, wie ausstattungsmäßig und be- sonders inhaltlich internationale Maß- stäbe setzt. Auch damit hat der Autor- des utor des Stadtbuches Kitzbühel für sich und seine Vaterstadt eine Goldmedaille ge- wonnen! Stadtbuch Kitzbühel - einmalig in Tirol Besprechung im Sender Oesterreich-Regional vom 15. Juli 1971 von Doktor Friedrich Haider - Fortsetzung und Schluß von Nr. 42 des „Kitzb. Anzeiger"
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