Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. November 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Aus Kitzbühel gebürtige Priester Aus: „Seelsorgegeschichte" von Monsignore Dr. Johannes Neuhardt, 4. Band des Kitzbüheler Stadtbuches (Auszug) Der Luggeischluf mit Blick über die Hauptstraße zum [ Katharinenkirche in die Hinterstadt. - Foto: Utto Eichhorn, Johannes von Kitzbichl, von 1366 bis 1380 Dekan des Klosters Neustift bei Brixen. Heinrich Fleckel, um 1360 aus einem alten Kitzbüheler Geschlecht geboren, erscheint er 1387 als Student in Bolo- gna, wird als Doktor der Dekretalien Salzburger Offizial, geht dann nach Wien, wo er 1407 bis 1411 Dekan der Juridischen Fakultät und 1408 Rektor der Universität ist. Am 4. November 1409 spricht er als Delegierter der Uni- versität bei Papst Alexander V. in Rom vor. Im August 1414 reist er als Gesandter des österreichischen Herzog Albrecht V. zum Konzil nach Konstanz. Dort gewann er einen Prozeß wegen einer Bulle des Gegenpapstes Jo- hannes XXIII. zugunsten der Wiener Universität. 1417 erhält er die Pfründe des Propstes am St.-Andrä-Stift in Freising. Seit 1415 Dom- herr in Passau, wird er dort 1419 Domdekan und hält als solcher am 20. November 1419 bei der Passauer Syno- de eine Rede. 1423 zum Bi- schof von Passau gewählt, erhielt er jedoch in Leon- hard von Laymingen einen Gegenbischof. Das Tauzie- hen zog sich bis zum 12. De- zember 1428 hin, da schließ- lich Heinrich Fleckel trotz der Gunst des Herzogs, die er stets besaß, weichen muß- te. Er stirbt als Propst von St. Andrä in Freising am 13. Oktober 1431. Vermutlich hat Heinrich Fleckel auch in seinem Te- stament Kitzbühel nicht ver- gessen. In der Urkunde Nr. 99 des Stadtarchivs Kitzbü- hel vom 29. Juli 1437 heißt es: „Ich Hainrich Penditter und ich Hans der jung Stolcz, paid puerger zu Kicz- puhel und dyzeit kirich- broebst des wirdigen gotz- haws sannd Andre daseibs, wir veriehren ... das wir kawffleich zu kauffen gegen haben den arm laewten, die yczo in dem spital ze Kyczpuhel sind ..‚ sand An- dreas zehent ... umb newnczigk Rei- nisch Guedlein, die hergent von dem erbirdigen hochgelertn hern maister Hainrichn von Kyzpuhel, dem got ge- nedig sey, und der obgent zehnt von ehafter not des paws des wirdigen gotzhawss sannd Andre verkaufft ist worden ..." Am 1. Mai 1438 verkauf- ten Tybolt Greyesenawer und seine Gattin dem Bürgerspital zu Kitzbühel ihr Gut Stegen im Chollental in der Kirchdorfer Pfarr um „hundert und vierthalben und sechzig guter guldein, die da hergent von dem erwirdigen hochgelehrten herren maister Hainrei- ehen von Fleckchen, dem Got genaedig sey." Ulrich der Arnolt tritt uns in einer Urkunde vom 1. Mai 1380 als Vikar in Zell im Zillertal entgegen. Er stiftet 76 Mark zu einer ewigen Messe in der Andreaskirche in Kitzbühel. Gillg Vinder erscheint am 13. Okto- ber 1429 als Student der Wiener Uni- versität und stiftet am 8. Dezember 1474 dem Heiliggeist-Spitaisgotteshaus in Kitzbühel 24 ungarische Gulden in Gold. P. Wilhelm aus Kitzbühel, von den Türken bei Wien ermordet am 25. Sep- tember 1529. Sebastian Wydmann war von 1512 bis 1551 Pfarrer in Taxenbach und hat den Dechantshof dort erbaut. Johannes Höfter (P. Benedikt OSB) Edler von Hohenburg, geb. um 1615, lebt als Benediktiner von St. Ulrich in Augsburg am 10. August 1639 Pro- feß ab. Er wird 1665 zum Abt des Stif- tes Fultenbach erwähnt, doch erst am 19. April 1672 benediziert. Als Abt re- signierte er 1683 und starb in St. Ul- rich (Augsburg) am 17. Juni 1685. P. Joseph Maria Heffter OFM, als Sohn des Pflegers Christoph Heffter um 1636 geboren, macht am 20. April 1653 Profeß, ertrinkt im Inn am 26. Juli 1661 bei einem Schiff- bruch an d.Volderer Brücke. Franz Aufschnaiter (P. An- gelicus OFMCap.) Guardian, Provinzsekretär, geb. am 12. April 1663, Baumeister des Kapuzinerklosters in Kitz- bühel, gest. in Meran am 25. Februar 1734. Franz Schiess (P. Michael OSM) geb. am 26. Septem- ber 1674 als Gastwirtssohn, legt als Servit Profeß ab am 23. August 1693, Priester am 22. Februar 1698, Prior auf der Waldrast. 1711 bis 1713 und 1720 bis 1723, Socius Provincialis 1723, Provinzial 1723 bis 1726, gest. am 1. Juni 1731 in Wien. )urchgang garten. Franz Joseph Rorpacher (P. Paulus OFM), als Sohn des Schulmeisters geb. am 25. Dezember 1678, Profeß am 11. Oktober 1696, Prie- ster am 4. Feber 1703, 1705 bis 1712 Lektor der Philoso- phie in Hall, Bozen, Schwaz und Innsbruck, hernach Pre- diger in Brixen, Reutte, Kal- tern und Waldsee in Vorder- österreich, gest. in Bozen am 1. August 1736. In Druck er- schien von ihm: die am 5. März 1721 gehaltene Lei- chenrede auf Johann Chri- stoph Reichsgraf zu Zell und Waldburg, gedruckt bei Joh. Benedikt Herkner in Wein- Kitzbühel Karl Joseph Ruedorfer (P. Eberhard OSB), geb. am 5. Februar 1701 als Sohn eines Wachsziehers und Lebzelters, legt in St. Peter in Salzburg Profeß ab, Pri- mhz am 12. März 1724, Dr. theol., wird 1738 Professor für Moraltheologie an der Universität Salzburg und fungiert 1739-40 als Dekan der Theologischen Fakultät. Im letzteren Jahr nahm er im sogenannten „Sykophantenstreit", bei dem es um die Verehrung der Heiligen ging, eine extrem koservative, strenge Haltung ein, die ihm die Ungnade des Erzbischofs Leopold Frhr. von Firmian eintrug. Pater Eberhard wurde veran-
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