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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. November 1971 Nordafrika: 140 0-m wse&eN wid Jis4 Dfr4a Afrikanischer Frühling, wenn bei uns Winter ist. Sonnenschein, wnn's bei uns schneit! Knapp 21/2 Stunden mit den modernen Düsenmaschinen liegt Tunesien von uns entfernt. Es ist dies das ideale Plätzchen zum Sonnentanken, Erholen, Spazierenge- hen, Kamelreiten, Baden, Faulenzen und Freundschaften-Schließen. Hier gelten ganz andere Maßstäbe, es ist ein kleines Stück 1001 Nacht, das sich vor den Augen aufmerksamer Besu- cher aus Europa öffnet. Der Norden Tunesiens ist verführe- risch, wie man es am Mittelmeer ge- wohnt ist. Am Kap Bon reifen Oran- gen und Wein, Bougainvilleas und Ro- sen ranken an Häusermauern. In Kar- thago und Kaiouran wird die Vergan- genheit des Landes lebendig, seine Gegenwart in der modernen Haupt- stadt Tunis. Aber auch hier finden Sie in den bunten und lauten Souks ein Stück arabischer Vergangenheit. Der Süden ist Afrika: Sehr viel Wei- te und Stille. Dattelpalmen vor blauen Horizonten. Kubische weiße Häuser im grellen Mittagslicht, Salzseen am Rande der Sahara. Die Karawanen und die Herden der Beduinen. Die inter- nationalen Ferienhotels sind noch kleine Oasen des Tourismus in einer faszinierend fremdartigen Welt. - Der Winter ist hier die Zeit für Ent- deckungen, für arabische Dorfmärkte, für römische Ruinen, für Kamelritte, Wüste und Fata Morgana. und feilschen Sie mit den Arabern, denen es genausoviel Spaß macht wie Ihnen. Erleben Sie die vielen klei- nen und großen Prachtbauten ver- gangener Zeiten. Es gibt genug davon. Und abends: Auf weißer Tischdecke mehrere Gänge kulinarischer Genüsse aus Europa und Tunesien. Probieren Sie Boukha - den Feigenschnaps. Etwas über Geschichte, Bevölkerung und Wirtschaft des Landes: Nach 75- jähriger französischer Schutzherr- schaft wurde dieses Land an den öst- lichen Ausläufern des Atlas-Gebirges 1956 eine unabhängige Monarchie und am 25. 7. 1957 eine Republik. Es hat eine Fläche von 125.000 qkm und 4,4 Mill. Einwohner. (Hauptstadt Tunis 800.000). ¼ der Fläche werden von Tiefebenen eingenommen. Im Norden greifen die Ausläufer des Atlas, zwischen denen fruchtbare Talzonen eingeschlossen sind, in das Land hin- ein bis zur Mittelmeerküste. Südlich folgt eine steppenhafte, von einzelnen Gipfeln überragte Hochebene. Die Küste begleitet die halbwüstenhafte Sahel, während der Süden mit dem Salzbecken des Chott ei Djerid (5000 qkm) und des Chott ei Fedjedj zur Sa- hara gehört. An der Küste herrscht Mittelmeerklima, nur dort wächst an den Berghängen in größeren Bestän- den Wald, während es nach Süden immer heißer und trockener wird. Neben islamischen Tunesiern, Ber- bern und Arabern - zum Teil ver- mischt— gibt es zirka 10.000 Weiße, vor allem Franzosen und Italiener so- wie eine jüdische Minderheit. Die Er- träge des das wirtschaftliche Leben bestimmenden Ackerbaues sind sehr unsicher, soweit der Boden nicht künstlich bewässert ist. Im Norden herrschen Weizen und Gerste, an der Ostküste Oel-, Dattel- und Feigenbäu- me vor. Daneben werden Wein, Süd- früchte, im geringen Umfang Tabak und Gemüse geerntet. Wertvoll für die Wirtschaft sind die Korkeichen- bestände. Exportiert werden vor allem die Güter der traditionellen Gewerbe, welche Teppiche, Gewebe, Leder- und Kunststoff schm i edearbeiten herstel- len. Alle einschlägigen Auskünfte erteilt das . Tiroler Landesreisebüro Kitzbühel, BichlstraLe Freizeit-Unfallversicherung f00 ür Gewerkschaftsmitglieder Eine Dattelpalmen-Oase, sehr ruhig, sehr sonnig, sehr ländlich. Kleine Dör- fer, einzelne Bauernhäuser verstreuen sich auf weite Flächen. Selbst die In- selhauptstadt Houmt Souk wirkt dörf- lich: Arabische und jüdische Händler, Tonkrüge und Strohwaren auf dem Markt, enge Gassen, weiße kuppel- gekrönte Moscheen. Ein Damm aus der Römerzeit verbindet Djerba mit dem Festland. Und von Houmt Souk fahren Busse zu den Strandhotels. Na- türlich gibt es Taxis und auch Fahr- räder. Der feinsandige Strand lockt auch im Winter zum Baden. Ist es ein- mal zu windig oder zu kühl, springt man in den geheizten Swimmingpool. Djerba ist regenarm und bekannt für sein mildes Winterklima. Abendliche Unterhaltung mit Tanz bieten die ein- zelnen Hotels selbst. Für einen Mond- scheinbummel empfiehlt sich die Mit- nahme warmer Kleidung. Erleben Sie die malerischen Souks Bei der am 11. November unter Vor- sitz des Bez.-Obm. GR Walter Ferian stattgefundenen ÖGB-Bezirksausschuß- sitzung referierte der Vorsitzende der OeGB-Landesexekutive Vzpr. Karl Gru- ber über den Ablauf des OeGB-Kon- gresses in Wien. Er kam dabei insbe- sondere auf die Berichte der leitenden Sekretäre sowie auf den Inhalt des großangelegten Referates, welches von Pater Prof. Walraff unter dem Motto „nur mit starken Gewerkschaften in die Zukunft" gehalten wurde. Der Refe- rent berichtete auch über den Antrag, der eine Freizeitunfallversicherung für alle Gewerkschaftsmitglieder zum Ziel hat. Danach sind alle Gewerkschafts- mitglieder, welche über drei Jahre Mit- glied sind, gegen Freizeitunfälle versi- chert und sollen entsprechende Leistun- gen bekommen. Anschließend berichtete Bez.-Sekre- tär Landtagsvizepräsident Christian Horngacher über die Tätigkeit des Be- zirkssekretariats und brachte seine Freude zum Ausdruck, daß im Bezirk Kitzbilhel im Herbst 1971 durch das Berufsförderungsinstitut fünf Kurse, und zwar Englisch für Anfänger und Fortgeschrittene, Französisch für An- fänger, Lohnverrechnung und Nähen für Anfänger, abgehalten werden konn- ten. Es wurden 106 Teilnehmer ge- zählt. In der Diskussion wurde von den Kollegen Ferian, Grauß, Tatzel, Lech- ner, Zöggeler, Staffner und Krenn zu Fragen eines Fremdarbeitergesetzes, der Freizeitunfallversicherung für Ge- werkschaftsmitglieder, der Arbeitszeit- verkürzung, der Raumordnung in den Kleinregionen, des Arbeitsmarktförde- rungsgesetzes sowie der Technisierung im öffentlichen Dienst Stellung genom- men. Kraus
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