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Seite 12 Kitzbtiheler Anzeiger Samstag, 27. November 1971 Brand im Bichlach Am Sonntag, 27. November gegen 17 Uhr brach im Bauernhof Unter schreibbühel im Bichlach, Gemeinde- gebiet Kitzbühel, aus bisher noch unbe- kannter Ursache ein Brand aus. Die rasch herbeigeeilte Freiw. Feuerwehr Kitzbühel konnte mit Hilfe der Freiw. Feuerwehr Reith und den Tankwagen von St. Johann und Kirchdorf den Brand, der insbesondere das ganze Dachgeschoß ergriffen hatte, mit Er- folg löschen. Die Löschaktionen ge- stalteten sich wegen der Wasserknapp- heit schwierig, da zu Oberschreibbühel nur ein kleiner Löschwasserbehälter zur Verfügung stand. Der Besitzer Jo- hann Schwabl befand sich zur Zeit des Brandausbruchs bei Familienange- hörigen in Reith und kam gerade zu- recht, um bei seiner Rückkehr, vom Oberschreibbühelsohn darauf auf- merksam gemacht, Feueralarm geben zu können. Der Alarm wurde über das Telefon der Familie Gasteiger zu Ober- haus ausgelöst. Das Eindämmen des Feuers verlang- te den ganzen Einsatz der Feuerwehr- männer, da es sich um einen schindel- gedeckten und aus Holz erbauten Hof handelte. Der Schaden ist beträchtlich; der größte Teil der Einrichtung und der Fahrnisse konnte gerettet werden. Im Sommer vorigen Jahres schlug der Blitz in den neuerbauten Stall des Brandgeschädigten ein, wodurch To- talschaden entstand. Schwabl wurde also innerhalb von etwas mehr als ei- nem Jahr zweimal schwerstens geschä- digt. Der Schrollhof am Isbühl im Sper- tental bei Kirchberg dürfte der einzige Hof des Brixentales sein, der seit über einem halben Jahrhundert immer sich im Mannesstamm des Geschlechts der Schroll vererbte. Diese Bodenständig- keit wird auf die Eigenart und Schol- lentreue der Familie zurückgeführt, de- ren Name Schroll sich von Scholle ab- leitet. Mit den Gütern Höcken, das nach dem Brand vor gut hundert Jahren im Schrollgut aufging - und Gaux ist Schrollen ein Drittelgut des alten Voll- gutes Nis- oder Isbühl am Usterberg und einst ein Lehen der Herren von Layminger. Ortolf Layminger, dessen gleichnami- ger Großvater, 1313 Adelheid, die Toch- ter Gebhart Velber und Schwester der Raubritter Otto und Eckart Velber, ge- heiratet hat, verkaufte - vor 1428 - den dritten Teil des Gutes Nißpühel mit einer Gilte von 19 Pfund an Sighart von Dorf und die zwei anderen Teile des Gutes mit einer Gute von 38 Pfund Ableben Sighart wurde am 2. Mai 1428 an Zacharias von Nyspuhei. Nachdem Neuartige Feuerlöschaktion in Kitzbühel Am Samstag, 27. November demon- striert Dipl.-Ing. Kern der Tiroler Was- serkraftwerke bei der neuen Umspann- station am Bahnhof, Klausnerfeld, ei- ne neuartige Löschaktion. Für 17 Uhr ist eine Uebung angesetzt, an welcher die Kommandanten und Hauptfunktio- näre sämtlicher Feuerwehren des Be- zirkes teilnehmen. Es wird dargestellt, wie und aus welcher Entfernung eine unter Starkstrom stehende Anlage mit Wasser gelöscht werden kann; weiters wird demonstriert, wie ein brennender Transformator gelöscht wird. Bisher war es ein Erfahrungsgrundsatz aller Feuerwehren, einer Hochspannungslei- tung im Falle einer Löschaktion aus- zuweichen. Dipl.-Kern steht für seine Demonstra- tion eine Schlauchmannschaft der Fw. Feuerwehr Kitzbühel zur Verfügung. Diamantenratespiel 3 wertvolle Diamantringe mit etwas Glück zu gewinnen Mit einer ganz besonderen Attrak- tion wartet dieser Tage die Gold- und Silberschmiede Schroll in Kitzbühel auf. Die Bevölkerung des Bezirks wird zum großen Diamantenratespiel aufge- rufen! In der Auslage der Firma Schroll in der Graggaugasse ist ein lo- ser, geschliffener Diamant von beson- derer Schönheit ausgestellt. Der Be- trachter soll nunmehr erraten, wieviel dieser Diamant wiegt (Karate) und den Wert auf einer vorgedruckten Karte eintragen. Für drei glückliche Gewin- ner gibt es schon am 4. Dezember 1971 auf der Schloßbrücke zu Itter die Wit- we Kunigund mit dem Gut und die Tochter Margareth mit der Gute vorn Erzbischof Eberhart von Salzburg be- lehnt. Am 16. Oktober 1429 vermacht Ort- olf Layminger der Kirche Kirchberg eine Gilte aus dem Gute Nispuhel. Nach dem alten Stiftbuch von 1558 und dem alten Grundbuch von 1695 war das Gut Schrollen am Nisbühl mit 2 Gulden, 42 Kreuzer dem St. Ul- richs-Gotteshaus in Kirchberg und den Herren Grand v. Thun mit „druckhner" (eingetrockneter) Gilt dienstbar. Um diese Zeit - 1429 - muß das Drittelgut Isbühl an die aufsitzende Baumannsfarnilie Schroll übergegan- gen sein, nach der es benannt und die es - in ununterbrochener Erbfolge - heute noch innehaben. Der Name Iß- oder Nißpuhl ist vor- römisch und bedeutet inselförmiger, von Wald umschlossener Weideplatz der vorrömischen illyrisch-keltischen Urbevölkerung. Die übrigen Güter am Usterberg sind erst in der hajuwari- schen Zeit nach Waldrodungen ange- je einen Diamantring (Solitär) im Wert von 5 5000.—, S 3000.— und S 2000.— zu gewinnen. Auch diese Gewinn-Ringe sind im Schaufenster ausgestellt. Dar- über hinaus zeigt Prof. Heinrich Har- rer von seiner letzten Expedition zwei echte Perlmuscheln, die vor der Insel Kaja (Borneo) gefischt wurden. Eine dieser Muscheln ist bereits völlig ge- öffnet und die Perle entfernt. Bei der zweiten ist die Perlmutterkapsel noch unversehrt. Die Gold- und Silberschmiede Sepp und Karin Schroll lädt alle ein, sich diese interessanten Leihgaben anzuse- hen und darüber hinaus unverbindlich beim großen Diamantenratespiel mit- zumachen. Ein Blick in die Auslage ge- nügt und man ist informiert. Viel- leicht gehören gerade Sie zu Weih- nachten zu den glücklichen Gewinnern eines Diamantringes? Darüber hinaus beteiligt sch Schroll auch noch an der dritten großen Kitzbüheler Weihnachts- tombola. 32.6 Prozent mehr Wüstenrot-Bausparer 32,6 Prozent beträgt die Zuwachs- rate bei den Neuabschlüssen der Bau- sparkasse Wüstenrot in den ersten neun Monaten 1971. Es wurden inner- halb dieses Zeitraumes 36.225 Bauspar- verträge mit einer Gesamtvertragssum- me von nahezu 5 Milliarden Schilling abgeschlossen. Die Bausparkasse Wü- stenrot führt die gute Geschäftsent- wicklung auf das ständig steigende Interesse am Wüstenrotbausparen und auf ihren Kundendienst mit bestge- schulten und einsatzfreudigen Außen- dienstmitarbeitern zurück. Sehr berner- legt worden. Usterberg mit der Alm Usterkar ist die Ostseite des Sperten- tales. Die Besitzfolge des Gutes Schroll am Isbühl: Wolfgang Schrol I. „von Nis- puhl", 1497 Leonhard Schrol 1., 1526 Wolfgang Schroll II., 1558 Hans Schrol 1., Hans Schroll II. „des Alten Schrol- len" Enichl" (Enkel), 1599 Leonhard Moßgruber „zum Schrollen" (für die hinterlassenen minderjährigen Kinder von Hans Schroll II.), 1616 Wolfgang Schroll III., Egid Schroll, 1693 Paul Schroll, 1695 Hans Schroll III. (Bruder des vorigen), 1727 Hans Schroll IV., 1760 Leonhard Schroll II., 1800 Leon- hard Schroll III., 1829 Josef Schroll, 1839 Leonhard Schroll IV. (Bruder des vorigen), Leonhard Schroll V., Leon- hard Schroll VI. (gefallen im ersten Weltkrieg), Stefan Schroll (Bruder des vorigen), Simon Schroll. Stefan Schroll baute nach dem er- sten Weltkrieg seinen Hof zu einem Alpengasthof aus und erbaute nach dem zweiten Weltkrieg das Alpenhotel Schroll. 1935 erhielt er den Erbhof- schild. Als wappen- und siegelführende Familie haben die Schroll eine gestütz- te Spitze mit steigendem Hirsch in ihrem Schilde. Flecksberger 500 Jahre Schroll am Isbühl in Kirchberg
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