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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Dezember 1971 OVP-Stadtparteivorstand Fremdenverkehrsverband Kitzbühel konstituiert Wichtige Mitteilungen an die Vermieter Am 23. November fand im Saal der Handelskammer unter dem Vorsitz des neugewählten Stadtparteiobmanns LA Vbgm. Hans Brettauer die Konstituie- rung der Stadtparteileitung statt. Obmann: LA Vbgm. Hans Brettauer (AAB) Stellvertreter und Organisations- leiter Dipl.-Vw. Michael v. Horn (Wi- Bund) Stellvertreter Peter Rettenwander (Bauernbund) Am Mittwoch, 24. November kam es zu einem tirolweiten Protest gegen die Bestrebungen des Statistischen Zentral- amtes und gegen die Bestrebungen be- treffend Novelle Meldegesetz. Die massive Vorstellung der Tiroler Bürgermeister und der Fremdenver- kehrsobmänner bewirkte eine vorläufi- ge Aufhebung des Anlaufens der Aus- füllung der „Betriebsbögen" (Haussta- tistik). Die Betriebsbögen brauchen bis auf weiteres nicht ausgefüllt werden, sondern es bleibt die alte Handhabung aufrecht, daß bei Ankunft des Gastes der bestehende Meldezettel auszufüllen und im Meldeamt abzuge- ben ist. Ebenso verhält es sich mit der Abmeldung des Gastes mittels des An- hanges. (Es wird ersucht, die bereits ausgesandten Formulare zu verwah- ren.) Wir hoffen aber, daß sie nie in Gebrauch kommen, dafür werden wir uns vehement einsetzen. Dr. Ziepi 1• „Großtiere in Ostuf rika . \ror trag von Dr. Burghart bei der Generalversammlung des Tierschutzvereins Schriftführer Martin Wörgötter Kassier Jakob Lackner Beiräte: Peter Brandstätter, Obmann des AAB, Josef Baldassi, Obmann des Wirtschaftsbundes, Josef Oberhauser, Obmann des Bauernbundes, Ferdinand Maier, Günther Huber, Landesbäuerin Anna Hechenberger, Jakob Filzer, Pe- ter Koidl, Gerd Demmer, Egid Knoll, Josef Brandstätter, Direktor Lisi Er- harter, Walter Mitterer, Gerd Ueber- all. Die Gemeindemandatare Stadtrat Walter Hirnsberger, GR Friedhelm Ca- pellari, GR Georg Berger, KR Wolf- gang Hagsteiner, KR Ing. Karl Berger und die Prüfungsorgane Sebastian Klingler und Ferdinand Brettbacher. An die Vermieter der Stadt Kitzbühel Der Fremdenverkehrsverband Kitz- bühel teilt mit, daß mit Beginn der kommenden Saison in Absprache mit der Bergbahn AG für die Reiseleiter der einzelnen Reisebüros wieder ent- sprechende Ermäßigungen auf den Seilbahnen und Liften ermöglicht wer- den. Diese Bonifikationen werden je- doch nur unter bestimmten Bedingun- gen ausgegeben und so werden die Vermieter, insbesondere Hotels, gebe- ten, die Reisebüros, mit denen Kon- trakte abgeschlossen wurden und die ständig in Kitzbühel vertreten sind und in ihrem Haus wohnen, dem FVV bekanntzugeben. Ferner teilen wir Ihnen mit, daß das beliebte Informationsheft ab sofort wieder im Büro des Fremdenverkehrs- verbandes abgeholt werden kann. Es wird gebeten, dasselbe wieder in den Zimmern bei Ankunft des Gastes auf- zulegen. Die Gästeehrung des FVV, die sich großartig durchgesetzt hat, beginnt ebenfalls wieder u. zw. mit der letzten Dezemberwoche. Die Ehrung findet je- de Woche am Freitag um 17 Uhr in der Halle des Grandhotels statt. An- meldung von zu ehrenden Gästen ab 10 Aufenthalte in Kitzbühel sind schrift- lich an den FVV zu richten unter An- gabe des vollen Namens des Gastes, Nation, Anzahl der Aufenthalte und seiner Unterkunft. Am Freitag, 3. Dezember um 19.30 h wird Dr. med. Burghart im Rahmen der Jahreshauptversammlung unseres Tierschutzvereins im Hotel Klausner einen Film- und Dia-Vortrag über seine letzte Ostafrikareise bringen. Ich möch- te mich an dieser Stelle gleich bedan- ken, daß er sich mit seinem einmali- en Filmwerk für uns zur Verfügung stellt. Das Thema und dasWeltproblem ‚Schützt die Tiere, ehe sie ausgerottet werden" paßt in unsere Jahreshaupt- versammlung und zehnjähriges Be- standsjubiläum wie bestellt. Nun könnte man freilich sagen, was ist denn schon Sensationelles an eini- nigen Filmrollen, die man auf einem Afrikatrip gedreht hat? Denn es ist richtig, daß unter zehn Amateurkame- raleuten bestimmt einer ist, der schon da drunten war. Ich sah viele derartige Filme und kannte mich mit der Zeit an verschiedenen Fixpunkten gewisser Rastplätze, Baumhotels u. dgl. fast schon aus. Wenn ich auch als schreck- licher Angeber gelten mochte, so be- hauptete ich dennoch fest und unbe- irrt, im Hause eines Freundes, daß ich nun einige Löwen bestimmt wie- dererkannt habe. Dr. Burghart startete seine Afrika- reise unter ganz anderen Vorsätzen und brachte auch ein wahrscheinlich anderes Material mit. Der Arzt Dr. Burghardt gehört wahrscheinlich zu den wenigen Idealisten von Schrot und Korn, die man in der modernen Kon- sumgesellschaft noch findet. Nur we- nie seiner Freunde haben die letzten Vorbereitungen seiner weiten Reisen beobachten können. Denn jedes Jahr packt dieser Arzt aus Brixen seinen Puch bis auf einen Zentimeter Raum- ausnützung mit Campinggerät voll und fährt bis in die Wüsten Lybiens, bis in die russischen Tundren. Tausend Kilometer sind für Dr. Burghardt nicht sehr weit. So scheint es. Die Ausbeute dieser Reisen besteht dann in vielen Rollen Filmmaterials. Das sind nicht die üblichen Schmalfilme für Onkel und Tante daheim, sondern ein ausgereiftes Werk persönlicher Do- kumentation über fremde Länder und Kulturen. Durch diese vielen Jahre der Perfektion ist ein Film von Dr. Burg- hart nur scheinbar ein Amateurfilm. In diesem Herbst, als ihn wie all- jährlich das Reisefieber packte und die Ordination in Brixen für einige Wochen geschlossen wurde, die Perle einer Ordinationsassistentin ‚Resi' sich in ihrer Zillertaler Heimat erholte, blieb der „Expeditions-Puch" in Bri- xen. Nach Ostafrika war es denn doch zu weit. Mit dem Puch. Und sogar für einen Dr. Burghart. Und so flog er, gleichsam einem alten Traum fol- gend, in die letzten Tierreservate Af- rikas. Mit den Augen und der echten Gesinnung des Tierfreundes. Ich sah unwillkürlich, infolge meiner spezifischen Tätigkeit in der Tierschutz- arbeit, schon viele und ausgezeichnete Filmdokumente über das Problem der letzten freien Tiere. Ich sah kaum so einen guten Vortrag. Das Problem des restlosen Ausster- bens der Tierwelt, über welches man noch vor wenigen Jahren gelacht hat, wird von Tag zu Tag brennender. Der Mensch, so sieht es aus, bringt die eigene Welt um. Die eigene Umwelt, von der er lebt und in der er „leben" und nicht vegetieren sollte. Die Pro- bleme rund um die Umweltverschmut- zung sind so gewaltig geworden, daß dagegen ein lokaler Krieg irgendwo, dumm wie ein Indianerspiel wirkt. - Weise Männer behaupten, daß die nächste Generation dieselben Mittel zum Ueberleben hernehmen muß, die heute Wohlstand bedeuten. Uns Tierfreunde geht nur das Pro- blem Tier an. Freilich im Rahmen des allgemeinen Weltproblems. Aus die- sem Grunde sah ich es als eine ge- wisse Verpflichtung an, zum zehn- jährigen Geburtstag unseres Tierschutz- vereins das Zentralthema „Rettet die Tiere" breit in die Versammlung zu steilen. Ich bitte alle Tierfreunde um ihr Erscheinen und ich bitte außer- dem um pünktliches Erscheinen. Neh- men Sie ihre Freunde mit und versäu- men Sie diesen Film und Vortrag nicht, Dr. Ganster
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