Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Jänner 1971 und ich sind Skisportanfänger, jedoch sind wir sehr interessiert, uns in die- ser Sportart zu verbessern und freuen uns darauf sehr. Wir werden Anfang März 1971 nach Kitzbühel kommen. Das Ehepaar Lovell wird im schön- sten Appartement des Schloßhotels Le- benberg untergebracht und Gast des Hotels sein. Das Ehepaar Lovell wird mit den Austrian Airlines fliegen und TCH I ER RS KT BUH L Dr. Oskar Ganster: Jahresbericht unserer Tierambulanz Unser Tierschutzverein hat bekannt- lich beschlossen, die Jahreshauptver- sammlung 1970 im Frühjahr 1971 ab- zuhalten. Wir wollen dann diese ge- wissermaßen außerordentliche Haupt- versammlung im Rahmen der 700-Jahr- Feiern entsprechend festlich gestalten. Wir begehen aber als Verein das inti- mere Jubiläum der 10-Jahr-Feier unse- rer Gründung. Damit keine Irrtümer entstehen mögen, denken wir dabei nicht an kostspielige Zeremonien, zu- mal unsere karitative Widmung einzig und allein den Tieren gestiftet wurde und ich mich persönlich dafür verbür- ge, daß diese Zweckgebundenheit nicht verfälscht wird. Wir haben bisher be- wiesen, daß wir mit bescheidenen Mit- teln und ohne überflüssige Vereins- meierei Veranstaltungen guten Stiles durchzuführen vermögen. Wir werden auch unser zehnjähriges Vereinsjubi- läum entsprechend einfach, aber wür- dig gestalten. Weil aber diese Veran- staltung nicht unter den routinemäßig vorgezeichneten Vereinsberichten lei- den möge, sei mir gestattet, über die wesentlichen Tätigkeitsberichte unse- res Vereines im Anzeiger zu berichten. Gleichzeitig darf ich wie alljährlich dem „Kitzbüheler Anzeiger" und sei- nem Redakteur Martin W ö r g ö t t e r den Dank unseres Tierschutzvereines dafür aussprechen, daß wir immer und mit sympathischer Unterstützung unse- re Tierschutzprobleme publizieren durften. Andererseits möge man uns auch zubilligen, daß wir mit der Fülle der Publikationen aus dem modernen Tierschutz irgendwie zu einem inte- grierten Teil des Lokalkolorits wurden. Unsere Tierambulanz hat in 1240 Ki- lometer Außeneinsatz 213 Behandlun- gen kostenlos durchgeführt. Im ver- gangenen Jahr wurden 61 Katzen, 26 Hunde, 25 Vögel und ein Karnickel euthanasiert. Diese kostenlosen Ein- schläfemungen wurden in der Regel an unrettbar verletzten Tieren, deren Be- sitzer nicht festgestellt werden konn- hat die Strecke New York—Wien— New York bereits gebucht. Kneißl-Ski trägt Sorge für die sportliche Ausrü- stung. Und Kitzbühel selbst wird den prominentesten Gast des Jubiläums- jahres mit allen dieser Stadt zu Ge- bote stehenden Mitteln verwöhnen. Ganz Kitzbühel freut sich schon heu- te auf den für zwei Wochen geplanten hohen Besuch. ten, durchgeführt. Es sei mir zur nüch- ternen Zahl der fachliche Tierschutz- kommentar gestattet. A priori möchte ich nachdrücklichst feststellen, daß wir unter Euthanasie den richtigen Begriff verstehen und auch praktizieren. Nach den Empfehlungen des Welttierschutz- bundes bzw. seines Direktors, meines englischen Berufskollegen Dr. C a r - d i n g ist eine einwandfreie Euthanasie der Tiere nur mit Barbizuraten anzu- erkennen. Diese Präparate sind nicht billig und müssen intravenös(!) einge- spritzt werden. Andere Methoden des Tötens, ob ohne oder mit Spritze, kön- nen nach dieser Empfehlung nicht als einwandfreie Euthanasie angesehen werden. Denn es gibt derzeit auch Mit- tel, welche, von Laien angewendet, zu einem gräßlichen Todeskampf und nicht zu einer Einschläferung führen können. Wir sind aber fachkundigen Personen wie Jägern, Gendarmen und dgl. dankbar, wenn sie einem Tier im Todeskampf die erlösende wohlgezielte Kugel geben. Bei uns werden Tiere mit den modernsten Präparaten schmerz- los eingeschläfert. Wir legen Wert dar- auf, daß sich immer wieder Mitbürger davon persönlich überzeugen. Wir sind als moderner Tierschutzverein der Mei- nung, daß die richtige Anwendung der schmerzlosen Einschläferung von Hun- den und Katzen ein wesentlicher Teil der Tierschutzarbeit ist. Es ist diese Art Tierschutz als letzte gute mensch- liche Tat einem Kamerad Tier gegen- über nicht zuletzt ein Stück mensch- licher Ethik. Wir bedauern innigst, der Praxis des Erschlagens nicht die ge- ringste Sympathie entgegenbringen zu können. Wenn man bedenkt, daß wir in die Tierambulanz oder im Einsatz der Tier- ambulanz nur einen Bruchteil des tat- sächlichen täglichen Tiertodes auf den Straßen bekommen, dann spricht die nüchterne Zahl doch eine tragische Fre- quenz aus. Die Straße wird immer mehr zu einem Schlachtfeld! Der täg- liche Autofahrer ist bereits an den An- blick plattgefahrener Katzen gewöhnt. Auch dazu sei eine immer wieder von Uns gemahnte Konsequenz nochmals unterstrichen. Lassen Sie die Kätzin- nen und Kater sterilisieren! Die steri- lisierten Katzen streunen zumindest viel weniger. Und noch eine Mahnung sei mir er- laubt: Wenn Sie eine überfahrene Kat- ze auf der Straße liegen sehen, halten Sie am Straßenrand an. Ist die Katze tot, dann heben Sie das Tier bitte am Schweif hoch und legen es in den Stra- ßengraben. Ich selbst erlebte jedoch, daß manche Katze gar nicht tot war. Ziehen Sie sich Handschuhe an und tragen Sie das Tier an den Straßen- rand. Manche Katze hat nur eine Ge- hirnerschütterung und erholt sich von selbst. Nehmen Sie sich diese Zeit und bringen Sie das Tierchen zu uns. Le- gen Sie es in den Kofferraum. Wir er- lösen es schmerzlos. Dann gibt es leider Mitbürger unter uns, die nachgewiesen Tiere absichtlich überfahren. Man glaubt es kaum, aber es ist die pure Wahrheit. Es gibt Men- schen unter uns, Bürger ohne bürger- lichen Tadel, die in Autoslaloms Jagd auf flüchtende Katzen machen. Es gibt aber zur Menschenehre auch Autofah- rer, welche anhalten und die überfah- rene Katze zur Hilfeleistung ins Auto nehmen. Die Arbeit in der Tierambulanz ist so reichhaltig, wie es eben in einer Kleintierordination zugeht. Wir steri- lisierten im abgelaufenen Jahr 4 K.ät- zinnen und 18 Kater kostenlos an Rent- ner. Auch eine Hündin. Wir impfen all- jährlich vielen Kleinpensionisten Hun- de und Katzen gegen die spezifischen Tierseuchen. Wir nähen die Wunden verletzter Tiere und verabreichen ih- nen Präparate, wenn sie krank sind. Es soll bei uns jedes Tier in Not Schutz und Hilfe bekommen. Gleichgültig, ob es sich um herrenlose Tiere handelt oder um Tiere bedürftiger Mitbürger, denen das normale Tierarzthonorar schwer fällt. Es ist bei uns noch kein Tier hilflos gelassen worden. Mit dieser Praxis haben wir einen konzentrierten modernen Tierschutz eingerichtet, welcher eigenartigerweise keine Parallele in irgend einer anderen Tierschutzorganisation hat. Es gibt wohl teure und immer defizitäre Tier- heime, aber es gibt keinen relativ klei- nen Tierschutzverein, welcher in so di- rektem Kontakt und so prompter Form zum Tier in Not moderne sachkundige Hilfe leistet. Und das dürfte doch in erster Linie die Widmung des Mitglied- geldes und der Spenden sein. Was kostet die Tierambulanz dem Tierschutzverein? Im Jahre 1970 wa- ren es knapp 10.000 Schilling. Da ich die Tierambulanz selbst leite, darf ich mich dazu gleich verantworten. Die Tierambulanz wird nach einem Tage- buch über die Behandlungen und Ein- sätze geführt. Die Vereinskasse über- nimmt die Kosten der Medikamente und einen Ersatz der Fahrkilometer mit je S 1.50. Die Abrechnung der Tier- ambulanz wird von Sprengelarzt Dr. Josef F i s c h e r in Kirchberg über- prüft. Ich verwende in der Tierambu- lanz dieselben modernen Medikamen- te wie in der Privatpraxis. Es gibt bei uns bei den Tieren also keine Klassen- unterschiede. Selbst wenn es subjek- tiv klingen mag, zeigt ein oberfläch-
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen