Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Jänner 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 licher Vergleich der Leistungen und der Summe, daß es sich tatsächlich nur um den Ersatz der Unkosten handeln kann. Trotzdem gebe ich hierorts offen zu, daß diese Tierambulanz einen kleinen Schönheitsfehler besitzt. Objektiv wä- re es besser, wenn der Tierarzt, der Lei- ter der Tierambulanz, nicht gleichzeitig der Vereinsobmann wäre. Trotz der eingebauten Kontrolle, die ich selbst gewünscht habe. Der Fall läge aber einfacher, wenn ich nur Obmann der Lokalorganisation wäre. Mit meiner Berufung in den Welt- tierschutzbund wäre es für den Verein zweifellos ein vereinspolitischer Un- sinn, SO einen Schönheitsfehler pedan- tisch ernst zu nehmen. Trotzdem ich selbst, wie erwähnt, nicht immer dar- über glücklich bin und auch prinzipiell gerne nach zehn Jahren meine Obmann- stelle abgeben würde. Unser Tier- schutzverein hat mit einem Obmann im Rat des Welttierschutzbundes zwei- fellos eine Trumpfkarte in der Hand, die im Bedarfsfall von unschätzbarem Wert sein kann. Vergessen wir nicht, daß z. B. das Tierschutzgesetz in der Strafrechtsreform, welche die derzeiti- ge Bundesregierung ausgearbeitet hat, mit der Assistenz dieses kleinen Kitz- büheler Tierschutzvereines zustande kam. Wir haben bis in die Ministerien, in die Presse und bis in internationale Organisationen (F. A. 0., 0. E. C, Eu- roparat u. dgl.) ständige Beziehungen. Wir besitzen heute nach zehn Jahren ein so gutes Fundament, daß man uns jedenfalls ernster nimmt, als vor die- sen zehn oder vor acht Jahren noch. Und wir im Verein sind auch fachlich fundamentierter geworden. Wie jeder im Anfang, machten wir zweifellos manchmal Fehler. Heute sind wir ein gereifter Verein, der genau weiß, wie und was er wann tun soll. Am Ende dieses Berichtes über unse- re Tierambulanz möchte ich mich be- sonders bei der Exekutive bedanken. Wir sind sowohl von der Gendarmerie wie von der Stadtpolizei Kitzbühel je- derzeit prompt und aufrichtig unter- stützt worden. Die Zusammenarbeit zwischen der Exekutive und unserem Tierschutzverein hat sich immer mehr bewährt. Wir bemühen uns laufend in gegenseitigen Konsultationen, entlaufe- ne Hunde aufzuspüren und zugelaufe- ne Tiere wieder ihren Eigentümern und Heimen zurückzuführen. Diese Tierschutzaufgaben sind oft gar nicht so einfach. Mancher Hund am Gen- darmerieposten hat schon mehr Auf- regung verursacht als mancher aufge- griffene Mensch. Unsere Stadtpolizei hat immer wieder Hunde in ihrem ein- zigen Dienstraum über Nacht liebevoll behalten und mit gemeinsamer An- strengung ist es uns immer wieder ge- lungen, den Besitzer ausfindig zu ma- chen. Und wenn ich schon von einem Schönheitsfehler sprach, so sei auch ein bitterer Tropfen nicht vergessen. Wir bekommen keinen Schilling Sub- vention, obwohl wir wohl nachweis- lich einen echten praktischen Beitrag sogar innerhalb des Fremdenverkehrs tagein tagaus üben. Denn so mancher Fremdengast war froh, sein verletztes entlaufenes Tier bei uns versorgt wie- derzufinden. Dafür besitzen wir in Kitz- bühel meines Wissens die teuerste Hun- desteuer der Welt. Ich kann hierorts ehrenwörtlich versichern, daß ich bei Testfragen in allen Städten und Län- dern höchste Verwunderung auslöste, wenn ich die Höhe der Kitzbüheler Hundesteuer aussprach. Desto inniger danken wir den Nach- bargemeinden Kitzbühels, denen wir mit unserer Tierambulanz natürlich ge- nauso zur Verfügung stehen, daß sie die Hundesteuer in den üblichen Gren- zen behalten haben. Und es sei mir die boshafte Bemerkung verziehen, daß diese Gemeinden ohne Rekordhunde- steuer auch Schulen gebaut haben u. dgl. und trotzdem nicht aufgehaust ha- ben. 910 Hob tier £ohglna (",rieten - Geboren wurden: Ein M a n f r e d dem Zimmermann Johann Schwaiger und der Verkäuferin Christa geb. Eg- ger, Westendorf, Schulgasse 10; eine M o n 1 k a Adele dem Maurer Georg Koidl und der Gattin, Magdalena geb. Schuchter, Aurach Nr. 194; ein R o - b e r t Michael der Kaffeeköchin Johan- na Schmiederer, Jochberg Nr. 66; ein F 1 o r i a n Markus dem Kunstschmied- meister Heinrich Sohler und der Gat- tin, Anna geb. Schott, Kitzbühel, Eh- renbachgasse Nr. 22. - Getraut wurden: Der Arbeiter der Wildbachverbauung Adolf Straßer, Bri- xen im Thale Nr. IV/3 und die Maria Koidl, Hausmädchen, Kitzbühel, Bock- berg Nr. 3; der Kasinoangestellte Kurt Albrecht, Wien X., Herndlgasse 4 mit Elisabeth Bundschuh geb. Landwerth, Wien II., Praterstraße 21. Gestorben ist: Am 14. Jänner 1971 der hintergebene Bauer Josef 0 r t- n er, Kitzbühel, Ried Henntal 37, Ha- moos, 77 Jahre. - Unterhaltungsabend der Jung- bauern. Die Kitzbüheler Jungbauern- schaft lädt hiermit die Bevölkerung zum Besuch des Unterhaltungsabends mit Tanz am Samstag, 23. Jänner 1971 im Kolpingsaal freundlichst ein. Be- ginn 20 Uhr. Die „Lustigen Kitzbühler" führen Sie mit flotten Tanzmelodien durch den Abend. Dazwischen Einlagen der Jung- bauerngruppe, Kath. Bildungswerk St. Johann und Kitzbühel „Als Augenzeuge bei der Kulturrevolution in China" Den Kath. Bildungswerken von St. Johann und Kitzbühel ist es gelungen, den Münchner Univ.-Dozenten Dr. Hans Gille für Farblichtbilder-Vorträge über China zu gewinnen, das der Referent selbst durch acht Monate hindurch kreuz und quer bereisen konnte. Der Vortrag trägt den Titel: „Als Augenzeuge bei der Kulturrevolu- tion in Rotchina". Samstag, 23. Jänner um 20 Uhr im Bundesgymnasium St. Johann; Dienstag, 26. Jänner um 20 Uhr im Kolpingsaal Kitzbühel. Dr. Gille bringt neben fesselnden Be- richten auch eine Reihe von einmali- gen Farblichtbildern über die Gescheh- nisse und die Situation in diesem volk- reichsten Staat der Erde. Er sprach bisher schon in den Diözesen Feldkirch und St. Pölten und erwies sich vor al- lem bei der Beanwortung von Fragen im Anschluß an seine Ausführungen als souveräner Kenner der Verhältnis- se in Maos Reich. Die Kath. Bildungs- werke laden die Bevölkerung zu zahl- reichem Besuche dieser sicherlich ein- maligen hochaktuellen Veranstaltung freundlich ein. Es werden an den Vor- tragenden u. a. folgende Fragen ge- stellt werden: Sind Sie irgendwelchen Spuren noch bestehender oder frühe- rer christlicher Missionstätigkeit be- gegnet? - Hat irgend ein religiöses Le- ben in Rotchina noch einen Spielraum oder muß es in Katakomben vegetie- ren? - Wann werden wir Europäer von der Gelben Gefahr überrannt wer- den? - Wie steht es um das freiheits- liebende Volk der Tibetaner und wel- ches ist das wahre Schicksal des Pant- schen-Lama? 5 Schilling Regiebeitrag an der Abend- kasse erbeten. - Finderlöhne abholen: Wieser Ma- ria, Traunsteinerstr. (177/70), Smolin- ger Johann, Bichlnweg 173 (195/70), Bartl Brandstätter, Staudach (211/70), Ritter Alois, Reith, Münichau (226/70), Taxer Johann, Stadtarbeiter (233/70), Foidl Hans, Jochbergerstr. 111 (248/70), Gailberger Günther, Jochbergerstr. 25 (257/70), Reiter Josef, Reith 178 (2/71), Filzer Margarethe, Badhaussiedlung 7 (7/71), Raß Gerhard, Hornweg (11/71), Wessner Leo, Schulwart (15/71), Brug- ger Maria, Badhaussiedl. 7 (225/70). - Gefunden wurden: 2 Paar Ski- schuhe, 1 einzelner Skistock, 2 opt. Brillen, 1 gold. Brosche, 2 Damen-Arm- banduhren, 2 Armreifen, 1 gold. Da- men-Armband, 1 Fotoapparat, 4 Woll- mützen, div. Handschuhe und Fäust- linge in Wolle und Leder einzeln und paarweise, 1 Rodel, 1 Einkaufstasche, 3 Skibrillen, diverse Schlüssel.
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