Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Dezember 1971 habe nur den Wintermarkt kennen- gelernt, aber dieser allein ist schon Fremdenverkehrs- verband Kitzbühel Wichtige Mitteilung an die Vermieter beeindruckend. In Los Angeles war es, wo ich erstmals mit ihm hautnah in Am Mittwoch, 24. November kam es bis auf weiteres nicht a u s g e f ü 11 t Berührung gekommen bin. Die US-Ski- zu einem tirolweiten Protest gegen die werden, sondern es bleibt die alte Show 1971 war das Territorium. Eine Bestrebungen des Statistischen Zentral- Handhabung aufrecht, daß bei Ankunft Wintersportmesse, wie wir sie in Eu- amtes und gegen die Bestrebungen be- des Gastes der bestehende Meldezettel ropa nicht kennen. Eine Schau und treffend Novelle Meldegesetz. auszufüllen und im Meldeamt abzuge- Werbung von gigantischem Ausmaß für Die massive Vorstellung der Tiroler ben ist. Ebenso verhält es sich mit der Abmeldung des Gastes mittels des An- den Skisport, und zwar für den Ski- sport in den Staaten vor allem. Wir Bürgermeister und der Fremdenver- hanges. (Es wird ersucht, die bereits kennen Sun Valley, unsere Schwester- kehrsobmänner bewirkte eine vorläu- ausgesandten Formulare zu verwah- stadt, wir hatten bisher noch von fige Aufhebung des Anlaufens der Aus- ren.) Wir hoffen aber, daß sie nie in Squaw Valley, Stow und Aspen gehört; füllung der „Betriebsbögen" (Haus- Gebrauch kommen, dafür werden wir wir wußten nicht, daß sowohl im Osten statistik). Die Betriebsbögen brauchen uns vehement einsetzen. Dr. Z:epl aber noch mehr im Westen, in den Rocky Mountains, nicht mehrere, Son- Mehr als 8000 Pflichtschöler im Bezirk K*ItzbU'O"hel dern Dutzende von Wintersport-Places aus dem Boden wachsen - und alle wollen sie leben und gedeihen. Dieser Konkurrenzkampf (in Amerika ist er härter wie in unseren Breiten) führte dazu, daß in einer der Ski-Show vor- ausgegangenen Convention für die ame- rikanischen Reisebüros, von den Rocky Mountain Ski Ressorts (auch dort sind Zusammenschlüsse und Werbegemein- schaften kein Geheimnis mehr) ein Werbefilm gezeigt wurde, in dem diese aus der Schneearmut des vergangenen europäischen Winters anhand von Sta- tistiken in Schneemengen und Höhen- lagen Kapital zu schlagen versuchten. Ob diese Art der Werbung zielführend und erfolgversprechend ist, bleibt da- hingestellt, aus diesem Exempel allein aber ersieht man wie gearbeitet wird. Zielfthrender erschien mir da schon der AuStritt der charmanten Gitti Schatz us „Kitz". Auf der schneewei- ßen Kuaststoffpiste inmitten promi- nenter Stars wie Pepi Stiegler, Roger Staub und Stein Eriksen, wedelte die zierliche „Rote Teufelin" im Pullover der Skisciule Kitzbühels für die Garns- stadt, daß es nur so eine Freude war. Mit den Leitern der Oesterreichischen Fremdenverkehrswerbungen bzw. den österreichischen Handelsdelegierten, die sich urr, die Belange des Touris- mus für umer Land sehr kümmern und einsetzen, konnte ich zahlreiche Gespräche führen, zukünftige Aktionen besprechen ur.d natürlich von ihrer großen Kenntnis der Märkte viel profi- tieren. Ich darS berichten, daß nicht nur die Herren Direktoren sich stets zur Verfügung hielten, sondern auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll in den Dienst der Besuche stellten. Die Verdichtung bestehender Kontakte und die Anknüpfung neuer Verbindun- gen, aus denen in den kommenden Jah- ren Erfolge resultieren werden, sind zu einem beachtlichen Teil ein Produkt ihrer Vor-, Mit- und Zusammenarbeit, für die wir heute aus „Kitz" herzlich danken und ebenso herzlich grüßen. Dir. Dr. Josef ZiepI Finentümer -leruereber und Verleger: Kltzbflhe!er An7e1er eUqehnft mhl-1, Kltzbhel. Vorderstadt 16: Verw&tunn (itzbrihel. Schwerzsee,traße 2. Tel. 2576; vprenb,jr,rjflcher SchrlfHMter Martin W5rqtter, K1t7- bb.I Hinfersterlt 17, Tel 2236- Druck- Druckerei Rii- rolf Grobsimm & Leo Heininner, Kltzbhel, Wehrgasse 8. Tel. 25 15. Im Schuljahr 1971-72 verzeichnen die Pflichtschulen des Bezirks Kitzbühel mehr als 8000 Schüler; es sind genau 8013, um 254 mehr als im vergangenen Jahr. Wie im ganzen Land ist die Zahl der Hauptschüler stark steigend, was auf die bevorstehende Auflassung aller Volksschuloberstufen zurückzuführen ist. Die Hauptschulen werden die Nor- malform der Pflichtschule vom 5. bis 8. Schulbesuchsjahr sein. Die Zahl der Volksschüler ist sinkend, was auf die genannte Klassenauflassung und auf schwächere Geburtenjahrgänge zurück- zuführen ist. Eine Sonderheit stellt die Tatsache dar, daß die Zahl der Polytechniker leicht ansteigt, dies stellt praktisch in ganz Oesterreich eine Aus- nahmeerscheinung dar. Die Zahl der Sonderschüler konnte nicht der Not- wendigkeit entsprechend ansteigen, weil die notwendigen neuen Klassen nicht errichtet wurden. Insgesamt gibt es im Bezirk 160 Volksschul-, 90 Haupt- schulklassen, 11 Sonderschul- und 12 Klassen an Polytechnischen Lehrgän- gen. Die Schülerzahlen: Volksschulen 4821 (Vorjahr 4994), Hauptschulen 2690 (2272), Sonderschulen 148 (157), Polytechnische Lehrgänge 354 (346). Die größten Sorgen von Bezirksschul- inspektor Bodner sind der Lehrerman- gel und die in einigen Orten drücken- de Enge in den Schul- und Behelfs- räumen. So konnten drei Sonderklas- sen wegen des Mangels an qualifizier- ten Lehrern für diese Schulsparte nicht eröffnet werden, der Ausbau des Sonderschulwesens ist aber eine zwin- gende Notwendigkeit beim Auflassen der Oberstufen an den Volksschulen. 44 Dienstposten, vorwiegend an den Hauptschulen, werden als „Mehrdienst- leistungen" für den Dienstgeber einge- spart. Eine zusätzliche Lehrverpflich- tung bei fünf Lehrern an einer Haupt- schule wird als „legal" angesehen. 15 aus pädagogischen und administrati- ven Gründen freigestellte Direktoren unterrichten, 43 Klassen an den ver- schiedenen Schultypen haben überhöh- te Schülerzahlen und müßten geteilt werden. Hier geht es nicht in erster Linie darum, dem Lehrer günstigere Arbeitsbedingungen zu schaffen, son- dern um die maximale Ausbildung für die Kinder. Leider sind die Schü- ler im nicht-großstädtischen Bereich auch hier meistens benachteiligt. 15 Lehrkräfte im Bezirk unterrichten nur vorübergehend, 12 Posten sind einfach unbesetzt. Als Mindestfehlbestand wer- den 132 Lehrer an den Pflichtschulen des Bezirks angegeben. Die Schulraumnot ist durch den Ausbau der Hauptschulen, die Aende- rung der Klassenschülerzahl sowie die Einführung des 9. Schuljahres entstan- den. Manche Gemeinden stehen inner- halb weniger Jahre das zweite-mal vor der Notwendigkeit, eine zeitgemäße Schule auszubauen, um den Bedarf decken zu können. Davon sind die Hauptschulorte Hopfgarten, Westen- dorf, Kössen, Fieberbrunn und St. Jo- hann betroffen, in Kitzbühel und in Kirchberg zeigt sich, daß die großzügi- gen Neubauten richtig geplant waren. In St. Johann ist noch eine Durst- strecke zu überwinden, bis die Spren- gelhauptschule gebaut wird, der An- bau an die Hauptschule wird in Kürze sechs Klassen aufnehmen, so daß die Behelfsräume aufgelassen werden kön- nen. Eine Klasse der Hauptschule Fie- berbrunn ist in der Volksschule Hoch- filzen untergebracht. Die Gemeinden Jochberg und St. Ulrich a. P. sanieren ihren Schulraum durch Neubauten. Der Bezirk Kitzbühel weist seit Jah- ren keine einklassigen Schulen auf. Die Auflassung der Oberstufen macht die Hauptschulen zu Zentralschulen; bisher wurden die Volksschuloberstu- fen nur in St. Jakob i. H., Erpfendorf und Jodler völlig aufgelassen, in den anderen Orten werden sie binnen ei- niger Jahre abgebaut. Der Lehrermangel hängt nicht nur damit zusammen, daß die Zahl der Lehrer zufolge des raschen Ausbaues des Schulwesens zu wenig rasch an- steigt, sondern auch damit, daß die Voraussetzungen für den Besuch eines musisch - pädagogischen Realgymnasi- ums sehr ungünstig sind und bei den Junglehrern ein Gebiet ohne entspre- chend günstige Wohnungsangebote vor allem dann nicht verlockend erscheint, wenn es in der Peripherie liegt. Hier entstehen den Gemeinden noch große ,Aufgaben durch die Schaffung von Ledigenappartements und sozial geför- derten Wohnungen.
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