Kitzbüheler Anzeiger

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Zu den Festtagen Samstag, 11. Dezember 1971 Kitzbiifleler Anzeiger Seite 13 Der hohe Elektrifizierungsstand in Tirol und die einer Verdoppelung in- nerhalb von 10 Jahren entsprechende Entwicklungstendenz für den Bedarf an elektrischer Energie hat bereits vor Jahren erkennen lassen, daß die Ver- sorgung der Stadtwerke Kitzbühel mit Zusatzenergie aus dem TIWAG-Netz in technisch einwandfreier Form in der herkömmlichen Weise über die 25 kV- Leitungen der TIWAG für die nächste Zukunft nicht mehr zu gewährleisten war. In gemeinsam mit den Stadtwer- ken durch die TIWAG schon 1964 er- arbeiteten Prognosen zeichnete sich die Notwendigkeit ab, den Raum Kitz- bühel etwa ab den Jahren 1970-71 aus dem übergeordneten 110-kV-Netz der TIWAG durch Errichtung eines 110- 25-kV-Umspannwerkes in Kitzbühel selbst zu versorgen. Auf Grund eingehender, in engstem Einvernehmen mit den zuständigen Stellen der Stadt durchgeführter Ge- ländestudien fiel die Platzwahl im Jahr 1964 auf den bekannten Standort am Klausnerfeld. - Dieser Standort ent- sprach der vorwiegend industriellen Zwecken dienenden Widmung dieses Raumes und der Möglichkeit, die 110- kV-Leitung unter weitgehender Scho- nung des Landschaftsbildes heranzu- führen. Ueberdies trug der Standort in optimaler Weise den bedarfsbeding- ten internen 5-kV-Netzplanungen der Stadtwerke Kitzbühel Rechnung. Nach eingehender technischer Pla- nung wurde das Projekt im Frühjahr 1966 durch die zuständige Landes- behörde verhandelt und genehmigt. Die Richtigkeit des gewählten Stand- ortes wurde durch die Landesplanung ausdrücklich bestätigt. Dem Abschluß des Errichtungsver- trages zwischen den Stadtwerken Kitz- bühel und der TIWAG im Jahre 1967 für das Umspannwerk folgte unverzüg- lich die Aufnahme terminbestimmen- der Vorarbeiten. Im besonderen wurde sehr bald mit den als Schutz gegen Hochwassergefährdung durch die be- nachbarte Ache notwendigen Schüttun- gen auf dem 2800 qm umfassenden Umspannwerksgrundstück begonnen. Des weiteren mußte für die später er- forderlichen Schwertransporte (Trans- formatoren) im Bereich des Umspann- werks der Weg längs der Ache ange- hoben werden. Nach Abschluß der ge- samten Detailplanung, die wieder zwischen den Stadtwerken und der TIWAG in engstem Einvernehmen er- folgte, konnte im Herbst 1969 der Bau des Schalthauses, das eine Kuba- tur von ca. 2100 cbm aufweist, in An- griff genommen werden. Die Montage der elektrischen Innen- raum- und Freiluftanlagen folgte ab 1970 in Teilabschnitten, die dem jewei- ligen Baufortschritt angepaßt waren. Gleichlautend mit den Arbeiten in Kitzbühel wurde ab 1968 der Bau der 1 10-kV-Leitung St. Johann - Kitzbühel sowie deren Einbindung im Umspann- werk St. Johann vorangetrieben. Ab Dezember 1968 stand der 110-kV-Lei- tungszug, vorläufig mit 25 kV bespannt, der Stadtversorgung Kitzbühel als zu- sätzliche Anspeisungsreserve zur Ver- fügung. Den gemeinsamen Bemühungen al- ler Beteiligten ist es zu danken, daß der gesamte Umspannwerkskomplex einschließlich aller Leitungseinbindun- gen am Samstag, 27. November end- gültig dem Betrieb übergeben werden konnte und seit diesem Zeitpunkt die Stadt Kitzbühel unmittelbar an das 1 10-kV-Landesnetz angeschlossen ist. Zur technischen Ausgestaltung der neuen Anlagen ist zu erwähnen, daß diese einerseits den 110- 25-kV-Umspann- und Umspannteil der TIWAG und an- dererseits die 25-5-kV-Umspann- und Schaltanlage der Stadtwerke Kitzbühel umfaßt. Die 1 10-25-kV-Umspannanlage ist derzeit mit einem Regelumspanner von 15 MVA Durchgangsleistung be- stückt läßt späterhin eine Erweiterung auf eine Umspanngesamtleistung von 40-50 MVA zu, womit auch für fern- ste Entwicklungen vorgesorgt ist. Die 110-kV-Anlage wurde in allen Teilen in üblicher Weise als Freiluftschalt- anlage erstellt, die 25- und 5-kV-Ein- richtung finden als Innenraumanlage im Schalthaus des Umspannwerkes Platz; eine Ausnahme bilden lediglich die gleichfalls auf dem Areal der Frei- luftanlage untergebrachten drei 25-5- kV-Umspanner der Stadtwerke, von welchen vorerst nur eine Einheit von 3,15 MVA Durchgangsleistung zur Auf- stellung gelangt ist. Die 25-5-kV-Schalt- und Umspann- anlage der Stadtwerke gestattet es, die 1 10-kV-seitig zufließende Energie dem Stadtnetz zuzuführen und zwar bedarf- angepaßt unmittelbar mit 25 kV oder die vorerwähnten 25-5-kV-Umspanner mit 5 kV. Abgesehen von turnusmäßigen Kon- trollen läuft das gesamte 110-25-5 kV- Umspannwerk Kitzbühel ohne örtliche Bedienung. Alle betriebsnotwendigen Schaltungen usw. erfolgen mit Fern- steuerung, soweit es die 110-25-kV-TI- WAG-Anlage betrifft, aus der TIWAG- Warte des Kraftwerks Kirchbichl, so- weit es sich um die 25-5-kV-Anlagen der Stadtwerke Kitzbühel handelt, aus deren zentraler Warte beim Rathaus. Zur Beurteilung des Betriebszustan- des werden beiden Steuerstellen Meß- geräte über Spannung, Strom, Lei- stung und sonstige betriebswichtige Daten, insbesondere auch allfällige Störungsmeldungen laufend zugeführt. Für eine ausreichende Einregelung des 25- und 5-kV-Spannungsniveaus sorgen örtliche selbsttätige Steuerungen; im übrigen sind alle Anlagenteile dem heu- tigen Stand der Technik entsprechend gegen Ueberspannung, Ueberstrom, Erdschluß und sonstige Fehlervorgän- ge geschützt. Mit dem unmittelbaren Anschluß an das 110-kV-Lanclesnetz beginnt ein neu- er Entwicklungsabschnitt der Stadt- versorgung Kitzbühel und es darf mit Recht unterstellt werden, daß die neu- en Anlagen mit dazu beitragen werden, die weitere wirtschaftliche Entwick- lung von Kitzbühel zu fördern und zu sichern. Die 110»kVmUmspannstation in Kitzbühel Von Dipl.-Ing. Hermann Tundler
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