Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
die stattliche Summe von mehr als 1,5 Millionen Schilling. Nun aber trat erst das Unerwartete und Unwahrscheinliche ein! Trotz die- ser eindeutigen, durch persönliche fi- nanzielle Opferbereitschaft untermau- erten Willenskundgebung der Bevölke- rung beschloß der Gemeinderat von Fieberbrunn mit der knappen Mehr- heit von 8:6 den Vertragsabschluß mit der deutschen Kapitalgesellschaft zur Errichtung von Appartementhäusern. Damit ist der in Tirol wohl einmalige Fall eingetreten, daß ein Gemeinderat ein Geschenk der Bürger seines Ortes in Höhe von über 1,5 Mio Schilling zurückweist und die Eigeninitiative und Opferbereitschaft der Bevölkerung einfach nicht zur Kenntnis nimmt. Der vorgenannte Betrag ist etwa die Hälfte der Summe, welche für den Ausbau des Lauchteiches erforderlich wäre. Dieser doch sicherlich nicht klei- ne Betrag wurde von einem Gemeinde- rat als „ein Tropfen auf einen heißen Stein" bezeichnet. Zu diesem Beschluß des Gemeinderats von Fieberbrunn ist noch lange nicht das letzte Wort ge- sprochen: weder seitens der Landes- regierung noch von seiten der Fieber- brunner selbst. Die Opferbereitschaft der Fieberbrun. ner Bürger, dafür einzutreten, ein wert- volles Eigentum der ganzen Gemeinde nicht in fremde Hände zu geben, kann nicht hoch genug gewertet werden. Deshalb sei an dieser Stelle der gan- zen Bevölkerung von Fieberbrunn der herzliche Dank ausgesprochen. Die Vereinigung zur Erhaltung des Erholungszentrums Lauchsee für Fieberbrunn Dir. Otto Broschek sen. Dir. Erich Rettenwander Heinrich Leitner Simon Trixl Dr. Günther Much Hans Dandler Franz Widmann Nachfahren des Kaisers in der Inns- brucker Hofkirche aufgestellt. (Her- mann Wiesfiecker im Katalog „Ausstel- lung Maximilian 1., Innsbruck 1969"). Kriegerdenkmal in Brixen wird erneuert Bei der Ende November abgehalte- nen Jahresversammlung der Heimkeh- rer-Kameradschaft, an der auch Bgm. Franz Podesser und Schützen-Hptm. Toni Stegmaier teilnahmen, sprach der Landesobmann des Tiroler Kamerad- schaftsbundes Vzbgm. Arthur Haidl. Wobei er besonders die Forderungen aller im OeKB vereinigten ehemaligen Soldaten nach einer umfassenden Lan- desverteidigung und die Eingliederung der abgerüsteten Jungkameraden des Bundesheeres in die Gemeinschaft al- ler gedienten Waffenträger betonte. Die Hauptversammlung wurde in- folge Erkrankung des Obmannes Vize- bürgermeister Sepp Kaufmann vom Kommandanten des Kriegervereines Friedl Wailner mit Unterstützung des 2. Obmannes Mathias Pirchmoser in exakter Weise geleitet. Den Berichten der Ausschußmitglieder zufolge hat die Kameradschaft im abgelaufenen Jahr eine rege Tätigkeit entfaltet und ist bestrebt, möglichst alle Gemeindeange- hörigen, die jemals einen Waffenrock getragen haben, in ihre Reihen auf- zunehmen. Der Bürgermeister dankte den Kriegsteilnehmern und Heimkeh- rern für ihre Ausrückungen und ver- sprach, das Ehrenmal der Gefallenen, das dringend einer Instandsetzung be- darf, zu erneuern. Wobei die Gefalle- nen und Vermißten des zweiten Welt- kriegs ebenbürtig den Kriegstoten von 1914-1918 aufscheinen sollen. Mit der Entlastung des Kassenverwalters und des Ausschusses und dem Dank an alle ausrückenden Mitglieder wurde das neue Vereinsjahr begonnen. Leipert Seite 4 lUtzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Dezember 1971 errichteten Bezirkshauptmannschaft sehen König gewählt und im April zu ten vor der Möglichkeit dieses Schis- Kitzbühel. Achen in altheiligen Formen gesalbt, mas. 1518 verweigerten die Wirte von 1937. Mit Landgesetz vom 6. Dezem- gekrönt und auf den Stuhl Karl des iilrisbrucK der .Laiseruchen Begleitung ber 1937 und mit Wirkung vom i. än- Großen gesetzt. Mit Jubel wurde er aiter bcilulcLen wegen das Quartier. Zu- ner 1938 wurden die Gemeinden Kitz. vom Volk begrüßt, das sich von seiner tielst verietzt bestieg Maximilian das bühel-Land (5222 ha, 1834 errichtet, blühenden Jugendkraft die Erneuerung Senil unct turir lnnabwarts nach und Kitzbühel-Stadt (579 ha) zur Stadt- des alten Reiches erwartete. Um den Oesterreich. In Wels warf ihn schließ- gemeinde Kitzbühel vereinigt. Anspruch auf das Römische Kaiser- licn aluter Darmkrebs auf das Kran- MAXIMILIAN tum L für die deutsche Nation zu si- kenlager. Da er den Tod nahen fühlte, ehern, ließ er sich am 4. Feber 1508 ließ er den gelehrten Karthäuser Gre- wurde am 22. März 1459 in der Burg im Trienter Dom von Matthäus Lang gor Reisch herbeirufen, der ihn auf zu Wiener Neustadt als einziger Sohn zum „Erwählten Römischen Kaiser" den Tod vorbereitete. Er starb am 12. Kaiser Friedrichs III. und seiner Ge- ausrufen. 1511 spielte Maximilian mit Jänner 1519 in der Weiser Burg. In sei- mahlin Eleonore von Portugal geboren. dem kühnsten Plan seines Lebens, er nem Testament gründete er Armen- Als Taufpate fungierte der von den wollte sich, da er verwitwet war (Her- häuser. Es redete sich bald herum, daß Türken vertriebene Fürst von Bosnien, zogin Maria v. Burgund war bei der Fal- das kaiserliche Testament vor allem Nikolaus Ujlak. Im April 1477 heiratete kenjagd durch Sturz vom Pferd verun- der armen Leute gedacht habe. Die er Maria von Burgund. Am 16. Feber glückt), der päpstlichen Würde be- Tiroler Bauern wollten wissen, der 1486 wurde er in Frankfurt zum römi- mächtigen und die Zeitgenossen zitter- Kaiser habe ihnen das Wild geschenkt, - und begannen es treuherzig abzuschie- Kampf gegen AppartementhäuserGeorgs-Kirche ßen. Beigesetzt wurde er in der St.- in Wiener Neustadt. Das Dank an die Bevölkerung von Fieberbrunn Grabdenkmal wurde aber nicht dort, sondern auf Verlangen der Tiroler In der Fremdenverkehrsgemeinde Fieberbrunn im Bezirk Kitzbühel hat sich in den letzten Monaten ein erbit- terter Kampf darüber entwickelt, ob in diesem Ort durch die deutsche Ka- pitalgesellschaft DOMROPA Apparte- menthäuser im Umfang von ca. 800 Betten errichtet und an Ausländer ver- kauft werden sollen oder nicht. Dieses Bauvorhaben soll am Lauchsee, in ei- nem landschaftlich besonders reizvol- len Gebiet, weiches vor Jahren wid- mungsgemäß als Erholungszentrum für die Fieberbrunner und deren Gäste bestimmt wurde, verwirklicht wer- den. Der Gemeinderat handelte mit der deutschen Baugesellschaft einen Erschließungsvertrag aus, der im Lauf der Zeit immer neuen Revisionen un- terzogen werden mußte. Inzwischen verstärkte sich innerhalb der Bevölkerung von Fieberbrunn der Widerstand gegen das von einem Teil des Gemeinderates betriebene Vorha- ben immer mehr. Spontan wurde eine „Vereinigung zur Erhaltung des Lauch- sees für Fieberbrunn und seine Gä- ste" gegründet. Diese Vereinigung ver- suchte mit verschiedenen Argumenten ideeller Natur, wie Erhaltung des Er- holungsraumes, Landschaftsschutz, Ueberfremdung u. dgl., die drohende Entscheidung des Gemeinderates zu beeinflussen. Um unter Beweis zu stellen, daß die Bevölkerung zum überwiegenden Teil das geplante Appartement-Projekt ab- lehnt und darüber hinaus bereit ist, unter persönlichen finanziellen Opfern den vorhandenen Lauchteich zu einem richtigen Badesee für die Fieberbrun- ner und deren Gäste auszubauen, wurde von der genannten „Vereini- gung" eine Bausteineaktion gestartet, die einen ungeahnten Erfolg zeitigte. Ueber 700 Gemeindebürger zeichneten innerhalb der kurzen zur Verfügung gestandenen Zeit von 6 Tagen verlo- rene Bausteine und erbrachten so
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >