Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 18. Dezember 1971 Kitzbtiheler Anzeiger Seite 7 Das legislative Organ blieb nach wie vor der Stadtrat, der sich mit dem Wachsen der Stadt seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in zwei Gremien teil- te, in einen Inneren und Aeußeren Rat, der dann sogar um die Mitte des 18. Jahrhunderts einen „Ausschuß der ge- meinen Bürgerschaft" zugesellt bekam. Doch besonders bemerkenswert ist, daß in verschiedenen Angelegenheiten der Stadtregierung auch immer Per- sonen aus der Bürgerschaft anwesend sein mußten. Man gewinnt den Ein- druck, daß damit eine ständige Kon- trolle gewährleistet war. Man könnte aber auch meinen, daß diese Tatsache ein Relikt aus der Zeit ist, in der die Stadtangelegenheiten von der Gesamt- heit der Bürger vollzogen wurden. Einer solcher Falle war die Bürger- aufnahme, die vor Augen der Bürger- schaft getätigt werden mußte. Ja, die- se Bürgeraufnahme unterlag strengen Bestimmungen und mußte sozusagen gemäß eines festgefügten Protokolles ablaufen. Wie wurde man überhaupt Bürger? Au! zweierlei Art: entweder durch Ersitzen oder durch eine aus- drückliche Aufnahme in den Bürger- verband. Ersitzen konnte man das Bür- gerrecht, wenn man Jahr und Tag un- angfochten in Kitzbühel wohnte und die Bürgerpflichten getreulich erfüllte. Doch scheint diese Möglichkeit nur in den Stadtrechten verankert gewesen zu sein. In der Praxis war die ausdrückliche Aufnahme die Regel. Allerdings war es nicht so einfach, Bürger zu werden. Es bedurfte allerhand, um die vorgeschrie- benen Bedingungen zu erfüllen. Eine wesentliche Bedingung war der Besitz einer Hofstatt. Hier gab es eine sehr zielführende Vorgangsweise: Man hei- ratete die Witwe eines Handwerksmei- sters. Weitere Bedingungen waren die eheliche Geburt und die unangefoch- tene Entlassung aus allfälliger Leibei- genschaft. Ein guter Leumund und, bei Kürzlich wurden in der Gold. und Silberschmiede Schroll in Kitzbühel aus ca. tausend richtigen Einsendun- gen unter Beisein von Noar DEr. Jo- hannes e hannes Poley die drei glücklichen Ge- winner e winner des Diamantenspiels ermi;teit. Schon am nächs:-en Tage erhielten die per Teleph n herbeigerufenen Sie- ger ihre Preise überreicht. In Form einer kleinen 7eier, bei der auch eine Flasche Sekt geeert wurde, nahmen Karin und Sepp Schroll die Preisvertei- lung vor: Preis: Diarnan:ring im Wert von 5300.—. Schling - FruJein Elisa- beth F r e c ‚ 8026 Irschenhausen in Bayern. Preis: Dianl2nt-r:ng im Wert von 3300.— SchEing - Frau Frieda H e - c h e n b e r g e r, 6370 Kit2bühel, Un- tere Gänsbacgasse 12. Preis: Dinmantrng im Wert von 2000.— Schilling - Fräulein Monika Moser, 6355 Kirchberg, Haus Monika. Die Gewinnerin des ersten Preises hat- te nur ein paa: Urlaubstage in Kitzbit- hei verbracht. Mit ihrem Verlobten kam sie nun wieder aus dem 15C km Handwerkern. das Lehrzeugnis waren weitere Bedingungen. Auch wenn der Aufnahmewerber alle Bedingungen rrfüllan konnte, ging diE Autnahrne in den Bürgerstand me stens über eine Vorstufe, nmiich über die Einwohneraufnahme, bei der vor Bürgermeister und Stadtrat das soge- nannte Inwohnergelübde, eine Eides- formel, abgelegt werden mußte. Dabei entfernten Irschenhausen in Bayern angreist. Ihr Kommentar: „Ja mal, so a Glück! Je:zt werd ich öfters nach Kttzbühel auf Erlaub Dmmen." Und der Verlobte ergänzte: ‚Die Ehen.nge werden auch hier gekauft!" Frau He- chenberger vui.o Eggerwirtin wollte cf.eri Anruf erst, gar nicht ernst neh- men und glaubte an einen Scherz: „Ich hab noch nie bei einem Preisausschrei- ben oder ähnlichem gewonnen.' Moni- ka Moser aus Kirchberg, seit vier Mo- caten kaufmännischer Lehrling bei Dr. Zener in Kitzbühel, glaubt-m- auch nicht so recht an ihren Gewinn. Sie kam mit Mutter und Freundin zur TJeberreichung. Der. wertvollen Preisen ist auch noch eh-.. Schmuckpaß bei- gegeben, der Cia Güte der Ware ver- breft und darüber das koscenlose Schroll-Service wie 3einigung, Kon- trolle der Fassung usw. umfaßt. Nachdem Freddy Herrgott noch ein paar Fotos zur Erinnerung auf den F--lm gebannt hatte, war die kleine Feier bi Karin und Sepp Schro] be- endet. Drei Wethnachsträumetl in Ir- schenhausen, Kit.zbiihe] und Kirchberg sind p1•tz1ic.h in Erftilung gegangen. Wir gratulieren herzlichst! war auch das „Geiselgeld", eine Auf- nahmetaxe, zu --eisten. rach einem Jahr fand dann, wenn keine Hindernisse auftraten, die Aufnahme als Bürger statt. Dabei mußte in feierlicher Form der Bürgerschwur, ein sehr ernster Eid, gesprochen werden. Damit ver- sprach der Neubürger dem Landesfür- sten die Treue. der Stadt, alle Gesetze zu beachten und alle Pflichten getreu- Preisverteilung in der Goldschmiede Schroll. V. 1. ii. r.: Karin Schroll, Frau Frieda Hech.nberger, Frl. Elisabet:-i. Frech, Frl. Monika Moser und Sepp Schro]. - Foto: Freiy Herrgott Strahlende Gesichter in der Goldschmiede Schroll
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