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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Dezember 1971 Zeughauses betrifft, so wird die Ge- meinde bestimmt ihren Teil dazu bei- tragen! Nur, so fuhr Reisch fort, sehe sich die Stadt zur Zeit auch mit gro- ßen anderen Aufgaben konfrontiert. - Neben den bisher errichteten Objek- ten (Krankenhaus, Hauptschule, Hoch- behälter usw.) komme nun auch noch der Ausbau und die Errichtung der Handelsschule und die finanzielle Be- lastung beim Bau der Westumfahrung. Trotzdem, so schloß Bgm. Hermann Reisch seine Ausführungen unter gro- ßem Applaus, wird es sicherlich mög- lich sein den Ausbau des Zeughauses auf dem Kreditwege schon in nächster Zeit ermöglichen zu können! Auch GR Blasius Salvenmoser befaß- te sich mit diesem Thema und sprach sogar die Hoffnung aus, schon 1972 den ersten Spatenstich durchführen zu können. Was die finanzielle Situa- tion in der Gemeinde betrifft, so wird tatsächlich nur die Finanzierung auf Der Verein zum Schutze der Land- schaft und der heimischen Wirtschaft hielt im Saal des Hotels Klausner die ordentliche Vollversammlung ab. Ob- mann Komm.-Rat Rudolf Witzmann konnte dazu die Vertreter der Ge- meinden und Fremdenverkehrsverbän- de der Kitzbüheler Alpen begrüßen. In seinem Tätigkeitsbericht erinner- te Witzmann an den zielbewußten Kampf der im Frühjahr 1970 gegrün- deten Vereinigung und nannte als Pro- ponenten LAbg. Christian Huber und Direktor Dr. Ziepl. Das Echo auf den Verein war verschieden, es gab viele, die zurückhaltend reagierten. Am Ende und zwar innerhalb weniger Monate - stand der Bezirk in Oberndorf ge- schlossen gegen das Bergwerk im Bich- lach, dem der erste Kampf des Ver- eins gegolten hatte. Bald habe sich gezeigt, daß sich die Vereinstätigkeit nicht in der Abwehr eines die Wirt- schaftsstruktur gefährdenden Berg- baues erschöpft, sondern für die Zu- kunft eine Novellierung des Bergrech- tes erkämpft werden muß. Ein Gut- achten der Bundeskammer der gewerb- lichen Wirtschaft sieht nur ein Anhör- recht, aber keine Parteistellung für Länder und Gemeinden vor. Auf der FremdenverkehrsverbandStagl-lflg 1971 hat Obm. Komm.-Rat Witzmann einen neuen Vorstoß unternommen, um auf die Notwendigkeit des Schutzes für Landschaft und Wirtschaft hinzuwei- sen. Ein waches Auge werde, wie der Obmann betonte, der Schutzverband der „Landesgesellschaft zur Förderung des Bergbaues in Tirol" widmen. Beim Industriebetrieb Egger hat der Schutz- verband weitere Auflagen urgiert. In jedem Fall ist der Verein für die Be- schreitung der gesetzlichen und recht- liehen Wege. In Kirchberg-Spertental wurden Bergbaupläne rasch abgebla- sen. dem Kreditwege möglich sein. Denn von den 42 Mio Gemeindebudget sind nur noch 5 Millionen frei verfügbar. Der Rest ist durch Personal und Sach- aufwand sowie Tilgung und Verzinsung von bereits aufgenommenen Krediten fest gebunden. Zum Abschluß der Generalversamm- lung meldete sich auch Altkomman- dant Peter Wieser sen. zu Wort: „Im kommenden Jahr wird die Feuerwehr Kitzbühel durch das 100jährige Be- standsjubiläum sicherlich viele schöne, aber auch arbeitsreiche Stunden erle- ben. Oft sind aber gerade solche Höhe- punkte der Anfang von Streit und Zwi- stigkeiten. Nach dem Höhepunkt kann allzu leicht ein großes Tief folgen. Daß dies bei der FF Kitzbühel nicht so wer- den möge, muß unser aller Streben und Wunsch sein. Das kommende Jubi- läumsjahr soll, so wie die bisherigen, Jahre, in Harmonie und Kamerad- schaft angefangen und enden!" Nach der Vorlage des Rechnungs- abschlusses durch Geschäftsführer Di- plomkaufmann Dr. Josef Ziepl bean- tragte Rechnungsprüfer Bgm. Josef Sojer (Elimau) die Entlastung der Funktionäre. Er verwies darauf, daß von der Delegation seinerzeit auch die Fahrt zur Vorsprache bei Minister Dr. Staribacher und sämtliche Kosten selbst getragen wurden. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt. Ebenso ein- stimmig wurde über Vorschlag des Vorstandes Hans Wirtenberger zum neuen Geschäftsführer bestellt, der Dr. Ziepl, der aus Arbeitsüberlastung das Amt abgab, nachfolgt. Im „Allfälligen" informierte Vor- standsmitglied LAbg. Dr. WendUng über die Landesgesellschaft zur Förde- rung des Bergbaues und die Entwick- lung im Raum Fieberbrunn-Hochfilzen, Verkehrsverbandsobmanfl Felix Madi über die Verschlimmerung der Rauch- Kössen, Bgm. Reisch über die Not- entwicklung im Raum St. Johann— Berggesetzes und Bgm. Sojer sprach wendigkeit einer Novellierung des über die Straßenprobleme in den Kitz- büheler Alpen. Obm. Witzmann beant- wortete die einzelnen Anfragen und sicherte zu, daß der Schutzverband die Körperschaften und die Öffentlich- keit über Pläne zum Uranabbau in- formieren werde, hinter der Gemeinde St. Johann hinsichtlich der Bekämp- fung der Rauch- und Lärmplage stehe, die zuständigen Gremin um die Be- schlußfassung der Berggesetznovelle bitten werde und mithelfen wolle, eine Lösung des Straßenproblems zu errei- chen. Im Schlußwort stellte Obm.Witz- mann ausdrücklich klar, daß die Ein- mütigkeit des Bezirks zum Erfolg in der Bergwerksf rage geführt habe. Der Verein zum Schutz der Landschaft und der heimischen Wirtschaft wird sich entschieden auf seinen Bereich be- schränken, aber weiterhin die Gefah- ren der Umweltverschmutzung und einer Verindustrialisierung und die Frage Uranabbau in Fieberbrunn - Hochfilzen behandeln und versuchen, auch dabei zu einem für den Bezirk optimalen Ergebnis zu kommen. Anschließend an die Sitzung des Schutzverbandes fand die Vollver- sammlung der Fremdenverkehrsver- bände Kitzbüheler Alpen statt. Dar- über werden wir gesondert berichten. Handelsschuldirektor Dr. Hans Philipp Mit Beginn des Schuljahres 1971-72 wurde durch die Stadtgemeinde Kitz- bühel eine private Handelsschule er- richtet, die vorerst in der Doppelhaupt- schule Kitzbühel untergebracht wurde. Die städtische Handelsschule wird im ersten Jahr mit zwei Parallelklassen geführt. Zum ersten Direktor der Handels- schule wurde Prof. Dr. Hans Philipp ernannt. Er war vorher durch 13 Jahre Professor an der Bundes-Handelsaka- Engel, Solbad Hall demie und Bundes-Handelsschule in Innsbruck. Der Lebenslauf des neuen Handelsschuldirektors: Geboren als Sohn des Kaufmanns Johann Philipp und der Maria geb. Laurer am 26. September 1934 in Solbad Hall, Volks- schule in Innsbruck, ab 1943 in Hopf- garten im Brixental. 1944-45 Besuch der Essener Humboldt - Oberschule, die kriegsbedingt nach Kitzbühel verlegt worden war. 1945 bis 1953 Besuch des Realgymnasiums Kufstein, im Schul- jahr 1953-54 Abiturientenkurs an der Bundeshandelsakademie in Innsbruck, dann Tätigkeit in Tiroler Wirtschafts- betrieben, gleichzeitig Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni- versität Innsbruck, im Oktober 1956 Diplom-Volkswirt, im Mai 1958 Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Ab dem Schuljahr 1958-59 unterrichtete Prof. Dr. Philipp an der Bundes-Handelsaka- Vollversammlung des Schutzverbandes
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