Kitzbüheler Anzeiger

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Die drei „Goldenen" der Stadtmusik: v 1. n. r.: Christian Achhorner, Paul Hochfilzer und Carl Planer Samstag, 25. Dezember 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Vom Cacilienkonzert 00 der Stadtmusik Kitzbühel Welt-Uraufführung des Jubiläumswalzers von Adolf Lorenz - Ehrung von Musikjubilaren Nach dem Einleitungsmarsch „Der Ti- roler in Wien", eine der ersten Kom- positionen (1961) des Dirigenten Sepp Gasteiger, hielt Obmann Paul Hoch- filzer eine kurze Begrüßungsansprache. Mit Freude konnte er die Anwesenheit von Bgm. Hermann Reisch, Ehrenmit- glied btadtrat Peter Sieberer, Stadtrat Josef Foidl und der Gemeinderäte Jo- sef Oberhauser und Josef Linde:bner. feststellen sowie jene der auswärti- gen Musikkameraden von Brixen und Kirchberg, Reith, St. Johann, Hochfil- zen, Aurach, Jochberg und Fieber- brunn. Zum Konzert selbst sagte Ob- mann Hochfilzer, daß er jedem einzel- nen Besucher die beste Unterhaltung dazu wünschte. Diese Voraussage traf auch buchstäblich ein. Die Stadtmusik konnte in voller Stärke mit 51 Mann, antreten. Alle Re- gister waren voll besetzt. Wiederum konnte Stadtkapellmeister Sepp Ga- steiger als Dirigent aus dem vollen schöpfen. Kaum waren die Klänge des „Tiroler in Wien"-Marsches verhallt und der Beifall verklungen, hob der Dirigent den Taktstock zum Praeludiurn von Paul Huber. Dank der Aufmerksamkeit der Zuhörer konn- ten alle Variationen, Tempis und Re- gister gut verfolgt werden. Wie viel- fältig und substanzreich das Jubiläums- Cäcilienkonzert ausgestattet wurde, er- wies sich bereits in diesem Stück. Concertino in Es-Dur von Carl Ma- rin Weber; Soloklarinettist Alois Schweinester. Das Orchester und der Dirigent bildeten mit dem Solisten eine Dreiheit und dieser gelang, auch wenn strengste Maßstäbe angelegt werden, ein Spitzenprodukt der Blasmusik. Als Solist war Schweinester technisch ver- siert und konnte sich auch inhaltlich der musikalischen Aussage des Kom- ponisten im Ausdruck, im Klang und Glanz einfügen; Gasteiger realisierte das Werk spannungsreif und feinner- vig. Die Ouvertüre zur Oper „Raymond" von Thomas wurde ebenfalls rhyth- misch musiziert und gilt als hinreißen- de Probe einer perfekten Blasmusik- kunst. Realistisch ausgedrückt kündig- te dieser „Raymond", konträr zu unse- rer Jahreszeit, einen „stadtmusikali- schen" Frühling an. Das Stück brach- te, wie die vorhergegangenen, viel Beifall. Nach dem 1. Teil des Konzerts nahm Obmann Paul Hochfilzer die Ehrung der Musikkameraden vor, für 10 Jahre, 25 Jahre und für 50 Jahre. Die Geehr- ten erhielten eine Schnitzerei mit auf Silberplatte graviertem Schild und die mit 50 Jahren jedoch den neu geschaf- fenen „Goldenen Ehrenring der Stadt-,\ musik Kitzbühel". Paul Hochfilzer gab vorerst bekannt, daß die Stadtmusik im Jubiläumsjahr ein Rekordjahr erlebte. Bis zum heuti- gen Tag wurden bereits 153 Proben und Ausrückungen registriert. wobei mehrmalige Ausrückungen an einem Tag nur als eine gezählt wurden. In Wirklichkeit also die Proben, Konzerte und Ständchen werden fast in die 200 gehen. 10 Jahre Stadtmusik: Josef Hirzin- ger, Andreas Erber, Franz Filzer, Josef Oberhauser. - 25 Jahre: Johann Raß Stefan Hofer, Simon Gasteiger, Fritz Binder, Dietheim Dünser, Gottfried Planer. 50 Jahre Stadtmusik: Hier übernahm den Vorsitz Organisationsleiter Lois Schweinester. Er sagte: „Man spricht oft vom Idealismus und vom Opfern der Freizeit! Aber ich glaube, treffen- der ist die Freude an der Musik, an der Gemeinschaft und Kameradschaft haben, um 50 Jahre durchzustehen und immer dabei zu sein, um Musik zu machen. Diese drei Kameraden haben uns bewiesen, daß man in all den Jahren alle Höhen und Tiefen einer Musikkapelle durchstehen kann und deshalb sind sie zu unseren großen Vorbildern in den Reihen der Stadt- musik geworden. Paul Hochfilzer, Carl Planer, Chri- stian Achhorner sind seit 1921 nicht nur aktive Mitglieder der Stadtmusik, sondern auch deren Funktionäre. Paul Hochfilzer ist seit nunmehr 23 Jahren Obmann unserer Stadtmusik; Car! Planer war in dieser Zeit Kassier, Schriftführer, Organisationsleiter und auch (zwischen Rothbacher und Kraus) besonderes Ereignis, wenn drei Män- Kapellmeister. Christian Achhorner Kassier und Ausschußmitglied. Alle drei haben auch in diesen Funktionen ihren Mann gestellt. Der Ausschuß der Stadtmusik Kitz- bühel hat daher einstimmig beschlos- sen, diesen drei Jubilaren den neu geschaffenen und von Goldschmied- meister Sepp Schroll angefertigten Goldenen Ring der Stadtmusik Kitzbü- hel für 50jährige Zugehörigkeit in Dank und Anerkennung zu überreichen. Ich bitte nun Bgm. Reisch, die Ehrenringe übergeben zu wollen. Bgm. Hermann Reisch: „Es ist ein ner, selbst kaum über 60 Jahre alt, als „Goldene Jubilare" der Stadtmusik gefeiert werden. Das danken wir auf der einen Seite, daß Vater Rothbacher eben auch vor 50 Jahren eine Buben- musik in Kitzbühel gegründet hat und diese drei waren Mitglieder die- ser Jungmusik. Es wäre uns wert, wenn sie einige Anekdoten erzählen würden, z. B. über die Fahrt nach Wien (siehe unsere vorige Ausgabe) und an vieles andere, was zu schön war. Wie schon Lois Schweinester sag- te, was wäre das, wenn sie nicht sel- ber Freude zur Musik und zum Musi- zieren und einen Idealismus in sich hätten, daß sie in den 50 Jahren im- mer wieder alles überwunden haben, sich so manchesmal einen Ruck gege- ben ege ben haben, zu den Proben zu gehen, während andere sonstigen Vergnügen huldigen konnten. Jeden Samstag, je- den Sonntag widmeten sie sich der Stadtmusik und es waren dies Opfer, die sie gebracht haben. Und wenn heu-
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