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Seite 8 Kitzbtiheler Anzeiger Samstag, 25. Dezember 1971 medaille verliehen. Er war und ist der auftriebsfreudige „Motor" in der Schroll-Schützenkompanie und die ka- meradschaftlich und gesellschaftlich verbindende Kraft bei den Kirchberger Schützen. Die Ehrung nahm Mjr. Adolf Nagiler vor, der auch das Hauptreferat über die geschichtlichen Lebenssatzungen und zeitlich viel diskutierten Wesens- funktionen des Schützenwesens in den Bezirken und Dörfern hielt. Auch der 1. Vizepräsident des Tiroler Landtages Horngacher sagte in seiner Dankadres- Wolfgang: Wos is im großen Saal heut los? Do so viel Weiberleit! Margit, dös muaßt mir sagn glei! Du bist sonst a so gscheit! Margit: -Ja, Wolfgang, woaßt dös wirkli fit? Koa Mensch hat dir dös gsagt? Bäuerinnentag z, Kitzbichi ist, i hobs scho lang dafragt. (Die folgenden Strophen wurden ab- wechselnd von Wolfgang bzw. von der Margit vorgetragen) Griaß Gott, griaß Gott! Es paßt der Gruaß guat ins Tirolerland, drum sag i noch amol ganz laut: Griaß Gott! All' mitanand! Der Bauernstand, dös wissn all, der wichtigst is im Land, 's täglich Brot - a alte Gschicht - kommt aus der Bauernhand. Ja, ja, vor jeder Bäuerin 1 recht gern mei Hiatl lupf, woaßt Margit, lieber als a Brot ist mir a Guglhupf. Du bist so dumm, s' kimmt 's Woazen- mehl a aus der Bauernhand, drum so i latz grod noch amol: Der wichtigst Stand im Land. A Bäuerin so viel Arbeit hat im Haus und aufn Feld, sie arbat oft die halbe Nacht und hat doch wenig Geld. Am Sonntag in da Kirch si kniat, betet um Gottes Segen, se an die Schroll-Schützen. daß der Schützengedanke in den Dörfern drau- ßen einer besonderen Pflege bedarf und die Schroll-Schützenkompanie vom traditionellen, kulturellen und gesell- schaftlichen Geschehen von Kirchberg nicht mehr wegzudenken sei. Eine Farbfilmvorführung von Dr. Jo- sef Fischer „Kultur und Brauchtum un- serer Brixentaler Heimat" bildete nach einem harmonischen Verlauf der Jah- reshauptversammlung den gesellschaft- lichen Abschluß des Kirchberger Schüt- zentages. da Herrgott weard die Bäuerinnen wohl alle recht gern mögn. Und vo daho'am mecht si nit fort, ist stolz auf ihren Stand, ja, stolz grad wia a Königin, stet's drinn im Hoamatland. Siebenhundert Jahr steht unser Stadt, die Feiern warn so schön, und Bäuerinnen hat ma recht viel bei selbigen Feiern gsehn. Da hobn's große Augen gmacht und gschaut, die Mode-Fan, daß so viel Frauen in da Tracht z, Kitzbichl gwesen san. Und daß die Trachten wertvoll sein und ihnen so gut stehn, im Minirock und in Hot-Pants will ma koa Bäuerin sehn. Am Festwagn warn Drescher drauf, ja, Bauern groß und stark, Kitzbichl is - ma woaß es gwiß gwachsn aus Mauernmark. Die ersten Siedler Bauern warn, es war vor dreitausend Jahr. Sie habn gsagt: Ja, da ist's fein, da bleibn wir, das is klar. Sie habn grodet, Viecher zücht, Kitz, Schaf, Kalb und Kuah, habn Häuser baut - und Bergleut schließlich no dazu. Wo Bauern sein - dös wissn wir - is dö Bäuerin a dabei, sie hilft dem Mann so guat sie kann, und sorgt für Nachwuchs glei. 33eiIuadit Was macht das Weihnachtsfest so schön? Das Nehmen und das Geben, Geschenke, die von Herz zu Herz zarteste Fäden weben. Da fühlen wir uns nicht allein, doch freundschaftlich bedacht, solch eine Liebe ist so rein wie diese heilige Nacht. Borch Es kommen Wirt und Handwerksmann und Gschäftsleut a - ja, ja - und so entwickelt sich die Stadt, der Aufschwung war bald da. Buam und Madln fahren Ski, es kommen Fremde her, und Kitzbichl wird weltbekannt bis übers große Meer. Bauern und Bäuerin gebt's a no a ganz a nette Schar, und sie behauptn sich ganz fest, a, dös ist wirkli wahr. Send heut no stolz auf ihm Stand und iaßn sich nix gfalln. Sie sagn: Mir warn früher da und miaßn Steuer zah]n! Jo, freili - und sie haben recht - und wehrn sich um ihr Saci die Bauernkammer und a 's Land, dia helfen tüchtig nach. Da Landeshauptmann - ja, dös ist für uns der rechte Mann, er mag die Bauersleit so gern und hilft uns, wo er kann. Es send heut Manderleut a co. Warum? 1 di latz frag, neugierig bin alm - woaßt wohl - und Neugier is a Plag. Sie habn denkt, ganz ohne Mann, do ist es a fit fein, drum ladn mia zu unserm Tag a paar ganz hohe ein. Die wern halt den Bäuerinnen a eppas sagn miaßn. 1 glab, dia sein alle recht gscheit. Sohn mir sie a begrüaßn? Herr Bezirkshauptmann, grüaß di Gott Dös sag 1 latz scho glei, wo eppas los is im Bezirk, do is er a dabei. Er will, daß d'Häuser im Bezirk all sauber send und nett und viele Blumen sollten stehn draußn am Fensterbrett. Da Herr Pfarra, er ist a da, er steht ja auf da Listn, Griaß Gott! Die Bäuerinnen dia send alle guate Christn. Den Bürgermeister sich i a, hockt in der Mlttn drein, es bilden sich die Bäuerinnen auf ihn fit wenig ein. Die Herrn vom Land, dia mechtn latz no extra nett begriaßn, dia wern unseren Bäuerinnen a eppas sagen miaßn. So homb iatz wohl all' begriaßt, die Frauen - jeden Herrn, vergessen derfen mia schon neamb, sonst schimpft da Sekretär. latz wern a paar Vorträg sei. hoffentlich interessant, schlafn, das streng verbotn is. die Redner kriagn an Grant. Und nachmittags, da werds erst nett, so hab i sagn gheart, Weihnachten is ja nimmer weit, a bißl gfeiert werd. (Bericht wird fortgesetzt!) Vom 16. Bäuerinnentag in Kitzbühei Am Sonntag, 12. Dezember fand in Kitzbühel der Bäuerinnentag unseres Bezirks statt. Die Stadt trug Fahnen- schmuck und das umfangreiche Pro- gramm, vom Kirchgang bis zum ge- mütlichen Nachmittag, konnte unter der Führung der Landes- und Bezirks- bäuerin Anna Hechenberger zur Zu- friedenheit aller abgewickelt werden. Wir nehmen unserem Bericht die ori- ginelle Begrüßung vorweg. Diese wur- de nach einer Dichtung der Landecke- rin Luise Heinzinger gestaltet. Vortra- gende waren die Bauernkinder Wolf- gang Hechenberger von Schwendt und Margit Hechenberger von Unterbrunn.
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