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Skiwanderm.Splitter Dkfm. Erwin Steidl Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Jänner 1971 Spät aber doch hat nun auch in Kitz- bühel der Mode- und Gesundheitssport „Skiwandern und Skilanglauf" Einzug gehalten, nach dem es sich herumge- sprochen hat, daß diese Sportart ein idealer Ausgleich zur harten und oft spannungsgeladenen Arbeit des Alltags darstellt. Besonders in den schneearmen letz- ten Wochen konnte man auf den land- schaftlich herrlich gelegenen Loipen (so werden die präparierten Wander- pisten genannt), die der versierte Ri- chard Schlehmaier im Weichbild des Schwarzsees angelegt hat, Könner und Anfänger des Skiwanderns beobachten. Ausgangspunkt aller Touren ist das Verwaltungsgebäude am Campingplatz hinter dem Bruggerhof. Man findet es leicht, wenngleich bis jetzt kein Hin- weis vorzufinden ist. Eine Rundspur führt um den Schwarzsee herum, eine andere Spur geht vom Bruggerhof in Richtung Oberhaus und von dort wie- der zurück. Für ausgesprochene „Ge- nußläufer" führt eine Loipe von der schwarzseeseitig gelegenen Eisenbahn- kreuzung in westlicher Richtung an der Eisenbahn entlang bis zur Reither Ache und von dort an der Ache ent- lang bis zum Tischlerwirt. Die Rück- spur geht über die Felder von Münich- au und Seebach. Die Streckenlänge die- ses sonnenüberstrahlten und mit kei- nerlei Anstrengungen verbundenen Kurses beträgt ca. 7 km und eignet sich vorzüglich für eine Halbtagstour. Wer aber ob des mühelosen Glei- tens nicht mehr zu bremsen ist, dem sei angeraten, von der Brücke vor dem Tischlerwirt rechtsseitig der Reither Ache bis zum Bodenbauer und zurück zu laufen, immer in der ozonreichen Luft des Baches, und wird so neben dem Landschaftserlebnis weitere sechs Kilometer Gesundheit tanken. Prominentester Neu-Langläufer ist der vielfache Olympiasieger und Welt- meister Toni 5 a i 1 e r, der öfters seine einsamen Runden um den Schwarzsee und entlang der Reither Ache dreht. Altmeister Dr. T i r a 1 a Siegfried hin- gegen trainiert wiederum für den schwedischen Vas-Loppet, der über 85 km führt und eine Beteiligung von rund 9000 Läufern aufweist, von de- nen ein Drittel mehr als 40 Jahre alt ist! Zwei Damen, 70 Jahre jung geblieben, die noch nie zuvor einen Ski ange- schnallt hatten und es nunmehr mit dem Skiwandern versuchten, waren so begeistert von ihrem ersten Versuch, daß sie sich nicht genug wundern konn- ten es nicht schon früher versucht zu haben. Unter der geduldigen Anleitung von Richard Schlehrnaier machten sie aber auch bald Fortschritte. Richard scheint überhaupt viel Herz und Am- bition in diese lobenswerte Sache zu legen. Wenn die Leihskier und Schuhe nicht mehr ausreichen, so stellt er sei- ne persönlichen Sachen zur Verfügung, hilft beim Wachsen und sieht zu, wo er Verbesserungen und Erleichterun- gen anbringen kann. Einige Anregungen: Wie wäre es, wenn man schon im Stadtgebiet Hinweise auf die Skiwan- dermöglichkeiten fände? Im Schaufenster des Fremdenver- kehrsbüros würde sich eine Uebersicht- karte oder besser noch eine Panorama- aufnahme mit den gekennzeichneten Loipen gut ausmachen. Es müßten aber auch die Sport- geschäfte neben dem Hinweis, daß Langlaufausrüstung erhältlich ist, Uebersichtspläne aufliegen haben. Die Kennzeichnung und Markierung der Loipen sowie die Angabe der ge- nauen Kilometeranzahl wurde schon ins Auge gefaßt und es ist zu hoffen, daß die Realisierung nicht lange auf sich warten läßt. Sehr angenehm findet der Skiwande- rer die Anlage einer Doppel-Rundspur, wie sie z. B. auf der Anlage in Kössen besteht. Die Idee, das regenerationsfördernde Skiwandern (die harmonische Einheit von Seele, Geist und Körper) mit den in Kitzbühel mehr als anderswo zur Verfügung stehenden Einrichtungen des Kur- und Hallenbades zu verbin- den, müßte aufgegriffen und ausgebaut werden. Die vom Hölzlfeld an der Marchfeldgasse weg nach Mahlern und zurück führende Loipe bräuchte nur bis zur Hahnenkamm-Talstation ver- längert werden. - Nach gelaufener oder gewanderter Runde könnte, ohne in ein kaltes Auto steigen zu müssen - die untertags ohnehin nicht voll aus- genützte Sauna oder das Hallenbad be- nutzt werden, um einem Ganzheits-Ge- sundheitstag zum vollen Erfolg zu ver- helfen. Oder wie wäre es mit einer Massage nach der wohltuenden An- strengung? Vielleicht läßt man sich ein „Halbtags-Gesundheits-Arrangement" zu Pauschalpreisen einfallen? Schließlich will so viel Skiwander- fleiß auch belohnt werden. Anderswo hat sich die Einführung von Wander- abzeichen nach einer bestimmten Kilo- meteranzahl bestens bewährt. Warum auch nicht bei uns? Bei einer Skiwander-Demonstrations- veranstaltung, die abzuhalten gerade jetzt sehr günstig wäre, will man die für die Entwicklung unseres Ortes Ver- antwortlichen sehen; dabei spielt es keine Rolle, ob sie, so wie der finni- sche Ministerpräsident Kekkonnen, der bei 60-km-Langläufen häufiger Teilneh- mer ist, schnell oder langsam, gekonnt oder unerfahren laufen. Das Motto „Dabeisein ist alles" gilt, um der Be- geisterung für diese schöne und unge- fährliche Sportart Bahn zu brechen und sie neben den anderen Sportmög- lichkeiten in Kitzbühel so heimisch zu machen, daß unsere Gäste und auch die einheimische Bevölkerung zu treu- en Freunden des Skiwanderns werden. Das 25.Arbeitsjubil 00 aum Die Kitzbüheler Bergbahn feierte zwei Jubilare und mia stand'n da wea bin i, wea war i. Golddukaten, Ehrengeschenke lob'n, preis'n und gedenken Gratulant'n aus Stadt und Land feierten mit uns das Silberband und d' Musikanten spielten auf oa Tusch folgt dem andern drauf auch da Landtag wia dö Kammern hab'n unser Fest vernommen Bürgermeister und Be Ha auch da Aufsichtsrat war da Prominenz und Redakteure war'n füa uns koa Affäre und die vielen Kamerad'n dieses Fest is recht guat krod'n dafür danken wir allen sehr es war für uns a hohe Ehr. Die Jubilare Hans Hattenberger und Edi überall
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