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Samstag, 13. Feber 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Buchdruckereimeister Rudolf Grobstimm zum Gedenken 1 Am 30. Jänner 1971 starb in der Uni- versitätsklinik zu Innsbruck nach kur- zer Krankheit der Teilhaber der be- kannten Kitzbüheler Buchdruckerei R. Grobstimm & L. Heininger (vor- mals H. Beimpold) Buchdruckereimei- ster Rudolf G r o b s t i m m im Alter von 64 Jahren, Zehn Tage vorher wurde er wegen eines erlittenen Herzinfarktes in das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel ein- geliefert, Nach baldiger und erfreulicher Besserung wurde er zu einer Trombose- operation nach Innsbruck geschickt, der er Sich, wie die Aerzte berichteten, in guter körperlicher Verfassung un- terzog. Interessiert sah er den Ärzten bei der ersten Operation zu, um dann bei der zweiten, plötzlich und uner- wartet, mit einem Neigen des Kopfes die Augen für immer zu schließen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Ver- storbenen, den die Familie im trauri- gen Schmerz unwiderruflich befolgte, wurden die sterblichen Ueberreste dem Krematorium in Salzburg übergeben. Die Beisetzung der Urne auf dem Kitz- büheler Bergfriedhof, wo auch sein ältester Sohn Rudolf bestattet liegt, erfolgt ebenfalls in aller Stille. Wie er zu Lebzeiten jeglichem öffentlichen C-efühlsausbruch abgeneigt war, SO sollte sein Tod an den Mitmenschen unpersönlich vorübergehen. Rudolf Grobstimm wurde am 19. März 1907 in Wien geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule trat er 1921 in die Buchdruckerei Chri- stoph Reissers Söhne in Wien als Lehr- lL-ig ein. Heuer hätte er sein goldenes Berufsjubiläum gefeiert. Wien bot ihm ausreichende Gelegenheit, sich in der „Schwarzen Kunst" auszubilden. Er besuchte neben der Berufsschule auch die wichtigsten Fachkurse und galt lald in allen Bereichen seines viel- szitigen Berufes als hervorragender Fachmann. Mit 1. August 1937 nahm er das An- gebot der Druckerei H. Beimpold, die d.mals von der Witwe Kuni Beimpold geführt wurde, in Kitzbühel an und übernahm die Stelle eines Maschinen- setzers und in der Folge auch die Funk- tion des Schriftleiters und Korrektors für die damaligen „Kitzbüheler Nach- richten". Im September 1939 erwarb er mit seinem Berufskollegen Leopold Heininger die Druckerei, die in der Folge unter der Firmenbezeichnung „R. Grobstimm & L. Heininger" ge- meinsam zu einem angesehenen Unter- nehmen im Lande emporgeführt wur- de. Freilich gab es zwangsläufige Rück- scUäge: Im Sommer 1940 wurde die Herausgabe der „Kitzbüheler Nach- richten" behördlich eingestellt und der Kompagnon Herr Heininger, wurde zur.-i Wehrdienst einberufen. Im Fe- bruar 1943 wurde auch Rudolf Grob- stimm zum Kriegsdienst einberufen. In Salzburg wurde er zum Funker aus- gebildet und dann bei einer Pionier- einheit im Osten eingesetzt. Beim Zu- sammenbruch geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst zu Weihnachten 1946 entlassen wurde. Die unvorstellbaren Strapazen des Krieges und der Gefangenschaft gin- gen an seiner Gesundheit nicht spur- los vorüber, Photo Toni Rothbacher, Kitzbühel Im April 1947 wurde der Druckerei- betrieb wieder aufgenommen und am 15. Juli 1950 wurde die erste Ausgabe des „Kitzbüheler Anzeiger" gedruckt. Ueber 20 Jahre widmete sich Rudolf Grobstimm unserer Heimatzeitung und verbesserte und modernisierte den Druckereibetrieb nicht zuletzt im Dien- ste der Zeitung, die heute in Tirol und IOütj cterokatndtIitjtcn - Geboren wurden: ein F r a n z dem Elektriker Franz Pokerschnig und der Gattin, Heidi geb. Koch, Wörgl, Wildschönauer Straße 15; ein A n - d r e a s dem Landwirt Josef Berger und der Gattin, Cäcilia geb. Seitlinger, Kitzbühel, Ried Hagstein 10; ein M a n- f r e d der Kellnerin Martha Hechen- bichler, Oberndorf 232; eine C 1 a u- d i a Susanne Rosalinde dem Maurer Franz Bucher und der Gattin, Marian- na geb. Eigner, Kitzbühel, Högirain- mühle 4. - Getraut wurden: der Gastgewer- bebedienstete Sebastian R itt e r mit der Hotelangestellten Dagmar M i - cheli, Reith 31. - Gestorben sind: am 5. Feber die Hausfrau Ursula Gschwendtner geb. Friesinger, Kitzbühel, Ehrenbach- ganz besonders im Unterland gerne gelesen wird. Grobstimm oblag in der Aufgabenteilung mehr das Kaufmänni- sche und Herrn Heininger das Druck- technische. Trotzdem war der Verstor- bene bis an sein Lebensende an der Heranbildung von Lehrlingen in ho- hem Maße beteiligt. Er stellte sich bei Bedarf auch zur Setzmaschine, arbei- tete als Maschinenmeister, als Schrift- setzer und nicht zuletzt als Korrektor. Immer aus ganzem Herzen und gan- zer Seele seinem Beruf, den er wie sein Leben liebte, stolz und treu ergeben. Die Landesinnung des graphischen Ge- werbes, der er auch mehrere Jahre als Ausschußmitglied zur Verfügung stand, verliert in ihm nicht nur einen der ältesten, sondern auch einen profilier- ten Vertreter. In der Oeffentlichkeit war Rudolf Grobstimm von 1952 bis 1968 im Aus- schuß des Fremdenverkehrsverbandes als Vertreter des Gewerbes tätig. Ob- wohl er seiner Vaterstadt stets die Treue hielt, trat er freudig für das öffentliche Wohl der Fremdenverkehrs- stadt Kitzbühel ein und sein Rat wurde in den Unterausschüssen gerne befolgt. Wenn er eine Sache für gut hielt, trat er kompromißlos dafür ein. Seine ein- zige Freizeitgestaltung suchte er im Chorgesang des Männergesangvereins, wo er als zweiter Tenor und mehrere Jahre auch als Sängerrat zu den belieb- testen im Kreise gehörte. Der Verstorbene hinterläßt neben der Gattin und der Tochter auch einen Sohn und einen Schwiegersohn, die beide als anerkannte Fachkräfte im Druckereigewerbe gelten. Der Drucke- reibetrieb und insbesondere der Druck unserer Heimatzeitung wird in der bis- herigen guten Weise fortgesetzt. Die Berufsleidenschaft, welcher Rudolf Grobstimm ergeben war, übertrug sich auf alle seine Mitarbeiter, die ihm, wie auch seine vielen Freunde in Stadt und Land, in Ehre gedenken werden. gasse 9; am 8. Feber die Hausfrau Hedwig D a w i d geb. Rother, Obern- dorf 20, 79 Jahre; am 9. Feber die Hausfrau Anna D a b e r e r, Kitzbühel, Graggaugasse 7, 88 Jahre. - Prominente Gäste sind abgestie- gen: In der Pension „Ludwig" der tür- kische Botschafter in Wien Exzellenz Nureddin Vergin sowie die Sängerin Marianne Mendt. Ø Im Namen der Blutspende- zentrale des Oesterr. Roten Kreuzes, der Klinik Innsbruck, den Krankenhäusern und in meinem Namen danke ich herzlichst den 284 Spendern, die bereit waren, 1/3 Liter ihres Blutes und die Zeit für die Ab- nahme zugunsten der Kranken und Verunfallten zur Verfügung zu stellen. Rotes Kreuz Kitzbühel Leiter Blasius Salvenmoser
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