Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 11. März 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 schlecht beraten sein, wenn sie in die- Mehr Straßen über die Alpen! die- sem Zusammenhang geschlossen auch auf den dringenden Ausbau des Fel- Was geschieht mit den Zubringerstraßen zum Felbertauern? bertauernstraße zwischen Kufstein Wie in der letzten Ausgabe des Kitz- Anzeigers bereits berichtet, trat die Interregionale Landtagskom- mission am 2. März zum erstenmal b Innsbruck zur Beratung gemein- samer Straßenverkehrsprobleme zu- sammen. Der Beratungskatalog um- faßt die Autostraße Mailand—Ulm, die Planung einer Schnellstraße durch das Drau- und Pustertal, die Pfitscher- iochstraße, den Uebergang Staller-Sat- tel, die „Alemagna" und die durch- gehende Verbindung Pustertal—Obe- res Vinschgau. Während man im Zuge der Beratung die letztgenannte Ver- bindung zurückstellte, war man sich über die Vorrangigkeit des Nord-Süd- ?rojektes Mailand—Ulm, einer vier- bahnigen Verbindung zwischen diesen beiden Städten, die Nordtirol auf der Linie Fernpaß-Reschenpaß, und Süd- :irol bis zum Durchstich des Ortler- .-nassivs (Stilfserj och) durchqueren wird, einig. Eine ebensolche Ueberein- stimmung erzielte man bezüglich der geplanten Schnellstraße durch das Dran- und Pustertal, während man bei den sogenannten „überregio nalen" Straßen die Alemagna von Ve- nedig nach München mehrheitlich erst auf den dritten Rang setzte. Die Alemagna ist im Süden bereits in den Alpenbereich hinein trassiert und zum Teil auch schon ausgebaut, soll die Do- lomiten in zwei großen Tunnels durch- queren und in Südtirol durch das Pu- stertal und das Ahrntal an den Alpen- hau'otkamrn herangeführt werden, um nach einem Durchstich der Zillertaler Alpen und im Verlauf des Zillertales selbst in die Inntalautobahn zu mün- den. Vom Süden her bis zur künftigen Schnellstraße im Pustertal zweifellos interessant, von wo aus der Verkehr über die bereits bestehenden Alpen- gänge (Brenner, Felbertauern etc.) weitergeleitet werden kann - durch die Zillertaler Alpen aus verschiede- nen Gründen jedoch problematisch. In der zweiten Gruppe der zur De- batte gestandenen sogenannten „regi- onalen" Alpenüberquerungen über das Pfitscherjoch und den Stauer-Sattel sprach man sich grundsätzlich für den Ausbau beider Straßen aus, wobei man jedoch einhellig den Vorrang der Straße über das Pfitscherjoch auf der Linie Mayrhofen—Sterzing gab. Die Straße über den Staller-Sattel wird das Defreggental in Osttirol mit dem Antholzertal in Südtirol verbinden. Diesen beiden letztgenannten Alpen- übergängen kommt etwa die gleiche Bedeutung zu, wie dem bereits beste- henden Uebergang über das Timmels- joch zwischen dem Oetz- und Passeier- tal. Der erste Rang wurde der Auto- straße Mailand—Ulm deshalb zuer- kannt, weil ihr nicht nur eine große europäische Verkehrsbedeutung zu- kommt, sondern weil sie auch im be- sonderen Maße geeignet ist, den in wirtschaftlicher Hinsicht stark zurück- gebliebenen westlichen Bezirken von Nordtirol, sowie dem oberen Vinsch- gau zwischen Meran und dem Reschm- paß die erforderlichen infrastruktu- rellen Voraussetzungen für eine wirt- schaftliche Aufwärtsentwicklung zu verleihen. Diesbezüglich wurde auf die bereits am 27. Feber 1967 gefaßte Entschließung des Tiroler Landtags hingewiesen. Mit der Planung der Drau-Pustertal-Schnellstraße soll zwi- schen Kärnten und Osttirol einerseits und Südtirol anderseits eine leistungs- fähige Ost-Westverbindung bis zur Brenner-Autobahn geschaffen werden. Die Pfitscherjochstraße ist auf Grund des neuen Bundesstraßengesetzes ein Teilstück der neuen Zillertal-Bundes- straße, die von Straß im Inntal bis zum Pfitscherjoch verläuft. Es muß vom Schlegeis-Speicher bis zum Pfit- scherjoch nur mehr eine 5,3 km lange neue Straße mit einem Kostenauf- wand von rund 25 Millionen Schilling errichtet werden. Durch die Verbin- dung über den Staller-Sattel verspricht man sich auf beiden Seiten die Er- schließung eines großen Fremdenver- kehrsgebietes. Die vorerst nicht mehr zur Debatte gestandene Verbindung Pustertal Oberes Vinschgau sah eine Untertc,- nelung des Jaufenpasses vor, wodurch eine südlich des Alpenhauptkammes gelegene Ost-West-Transversale von Osttirol bis zur Autostraße Mailand— Ulm verwirklicht werden könnte. In weiteren Interregionalen Kom- missionsgesprächen wurde südtiroler- seits auf die Notwendigkeit des Ausbau- es des Eisenbahnverkehrs über bzw. unter dem Brenner (Neunerprojekt und Marinprojekt), der kulturellen Entwicklung der deutschen Sprach- gruppe in der Provinz Bozen, der Ver- besserung der Fernsprechverbindun- gen, der Revidierung der Grenzkon- vention zwischen Oesterreich und Ita- lien bezüglich der land- und forstwirt- schaftlichen Probleme in den Grenzge- bieten, der Ueberlandbesitzungen usw. hingewiesen, die jedoch mit vielen an- deren Problemen Gegenstand weiterer Besprechungen sein werden. Vorerst wird sich nun der Tiroler und Südtiroler Landtag in einer ge- meinsamen Sitzung, die voraussicht- lich am 18. Mai in Bozen stattfinden wird, mit dem von der Interregiona- len Landtagskommision am 2. März beschlossenen Antrag über die ein- gangs erwähnten Straßenprobleme und ihre Rangeinstufung zu befassen haben. Dabei dürften die Abgeordneten der Bezirke Kufstein und Kitzbühel nicht und iviiLLerslll iunweisen, zumal uer Felbertauernverkehr, wenngleich nur am Rande der beiden Regionen Nord- und Südtirol, in nicht geringem Maße auch vom Verkehr dieser beiden Re- gionen beeinflußt wird. So wichtig und bedeutend die von der Interregionalen Landtagskomis- sion aufgeworfenen und angefaßten Straßenverkehrsprobleme auch sind, nicht minder wichtig ist die eheste Fertigstellung der Felbertauernstraße, wozu auch deren Zubringerstraßen gehören, damit die jährliche Misere zwischen Kufstein und Mittersill, wo- von der Bezirk Kitzbühel am meisten betroffen wird, endlich beseitigt wird. LAbg. Dr. Otto Wendung Maishofen: Flotter Saisonstart Zahlreiche Käufer - Hohe Leistungen Gute Preise Mit der am 27. Jänner in Maishofen abgehaltenen 330. Zuchtviehversteige- rung hat das diesjährige Absatzjahr des Pinzgauer Rinderzuchtverbandes Salzburg-Tirol sehr erfreulich begon- nen. Die Qualität und auch der Futter- zustand der aufgetriebenen Rinder wa- ren vor allem bei den Kühen erfreulich gut. 65 Prozent aller Rinder standen bereits in Milch und die Kühe der Pi eiskl. II wiesen eine Durchschnitts- leistung von fast 20 kg, bei Tages- inelken bis zu 24,5 kg Milch auf. Wie immer wurden Kühe mit hohen Tages- leistungen bevorzugt gekauft und auch entsprechend gut bezahlt. Gegenüber der letzten Versteigerung lagen die Durchschnittspreise als Folge der gu- ten Qualität bei den Kühen um 685 5 und bei den Kalbinnen um 605 Schil- ling höher. Im einzelnen wurden fol- gende Ergebnisse erzielt: Kühe: Auftrieb 148, bewertet 128, ver- kauft 118 zu Preisen von 8400 bis 16.900 S. - Kalbinnen: Auftrieb und bewertet 68, verkauft 53 zu Preisen von 7900 bis 15.100 S. Den besten Preis erzielte eine form- schöne, 6jährige „Rebus"-69.150-Toch- ter mit sehr gutem Euter. Sie wurde vom Lackenbauer Franz Maier (Gries- Pinzgau) gezüchtet und von der Ost- tiroler Viehverwertung angekauft. Verkaufsrichtung: Salzburger Flach- gau 69, Salzburger Gebirgsgaue 41, 11 Nordtirol, Oberösterreich 8, Osttirol 4, Kärnten 1. - Export: Italien 37 Stk. Die nächste Absatzveranstaltung füi Kühe und Kalbinnen findet am Don- nerstag, 2. März 1972 in Maishofen statt und es wird wieder ein Angebot an leistungsfähigen Rindern erwartet. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kltzb6heler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitt- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15.
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