Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 18. März 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Ki'tzbühel will umgehend neuen gen, aber auch, um die volle Ausnüt- zung der Unterrichtszeit zu ermögli- Flachenwidmungsplan ausarbeiten clien. In der 61. ordentlichen Sitzung, die unter dem Vorsitz von Bgm. Hermann fleisch abgehalten wurde, lag der Ent wurf für einen Dienstbarkeitsvertrag für Oberhausberg vor. Der Entwurf muß noch von den Partnern beraten werden, ehe er genehmigt werden kann. Ueber Antrag des Bezirkstier- arztes Dr. Much beschloß der Gemein- derat, die Kosten für den Antransport und die Verbrennung von Tierkada- vern, die in der Landwirtschaft im Ge- meindegebiet anfallen, zu übernehmen, sofern der Kadaver gegebenenfalls zu einer Abf uhrmöglichkeit gebracht wird, Im Finanzreferat schlug Stadtrat Hirnsberger vor, an zwei Bewerber Baukostenzuschüsse von zusammen S 12.000.— zu bezahlen. Im Baureferat stand zuerst das An- suchen von Michael Hofer, Ganing, zur Diskussion, den geforderten Beitrag für die Verbreiterung des Griesenau- weges auf die Hälfte zu verringern, so- daß ein Kostenbeitrag von S 50.— pro verkauftem Quadratmeter Baugrund zu bezahlen wäre. Straßenausschuß und Bauausschuß hatten die Angele- genheit gründlich vorberaten. Der Ge- meinderat stimmte einem Kompromiß zu und schrieb S 80.— pro Quadrat- meter Baugrund vor. Der Beschluß er- folgte mehrheitlich. - Neuerdings auf der Tagesordnung stand das Bauansu- chen Emilio Raubal (Appartementhaus am Aschbachweg), das seinerzeit im Devolutionsverfahren von der Baube- hörde 1. Instanz auf den Gemeinderat zur Entscheidung übertragen wurde. Der Gemeinderat hatte bis zu einer Be- sichtigung den Beschluß ausgesetzt, konnte aber die eingereichten Aus- wechslungspläne während des laufen- den Verfahrens nicht beraten. Nach überaus sachlicher Debatte wurde mit großer Mehrheit dem vorliegenden Plan die Genehmigung verwehrt, ein Antrag des Rechtsanwaltes des Bau- werbers wurde wegen Nichtzuständig- keit zurückgewiesen. Im Baureferat mußten mehrere Ta- gesordungspunkte wegen des in Kraft getretenen Tiroler Raumordnungsge- setzes abgesetzt werden, da keine Über- gangsbestimmungen vorgesehen sind. Vorgelegt wurden Bauansuchen von Herbert Etz, Bichlstraße (Schuster— Wernerhaus) und von Frau Saimhofer, Kirchgasse (Rendihaus). Bei diesem Ansuchen wurde die Durchfahrt auf Gemeindegrund abgelehnt, die fehlen- den Parkplätze wurden ohne Gebühr nachgesehen. TJeber Antrag von Vbgm. Brettauer wird zur raschestmöglichen Erstellung des neuen Flächenwidmungsplanes ein Techniker auf Zeit eingestellt, der Po- sten wird öffentlich ausgeschrieben. Einstimmig genehmigt wurde ein Grundverkauf an Oswald Stanger, Schulwart bei den Hauptschulen. Er erhält ein Grundstück unterhalb von Sedelboden zum Quadratmeterpreis von 5 120.—. Bgm. Reisch informierte den Ge- meinderat über eine notwendige Aende- rung im Kindergarten. Nach Mitteilung der Schwester Oberin erbrächte die Errichtung einer fünften Gruppe, die auch den Mittagstisch im Haus hätte nur Unterbringungsmöglichkeit für et- wa 30 Kinder, aber räumliche Schwie- rigkeiten chwie rigkeiten und Kosten von etwa einer halben Million. Der Gemeinderat stell- te in einer längeren Debatte fest, daß an den Bau von weiteren Kindergarten- räumen gedacht werden muß. Stadtrat Hirnsberger meinte dazu, die bisheri- ge Zentralisierung des Kindergartens in der Stadt sei angesichts der bauli- chen Entwicklung nahe einer Fehlpla- nung. Bisher konnte nicht anders er- weitert werden, doch nun müsse in den Wohngebieten Raum für Kinder- gärten entstehen. Der Gemeinderat be- schloß e schloß einstimmig, auf den Aufbau der 5. Gruppe zu verzichten und die Mit- tel zurückzulegen. Straßenreferent Stadtrat Sieberer berichtete über die Pläne zum Ausbau des Seebichiweges. Der Bau wird so erfolgen, daß die Straße bis Mitte Mai voll benützbar und bis Ende Septem- ber fertiggestellt sein wird. - Der Ver- kehrsausschuß wird über die Auswir- kungen der Verkehrssperre in der In- nenstadt beraten, dann hat der Ge- meinderat zu entscheiden. - In An- fragen von Gemeinderäten wurde der „Straßenstern" am Aschbachweg, die provisorische Ausleuchtung des ersten Teiles des Malernweges und eine Geh- steig-Kehrmaschine angesprochen Das erste Projekt scheiterte bisher an den Baukosten von 2 Mill. S, das zweite muß bis zu einer endgültigen Lösung im Zuge der Umfahrungsstraße zu- rückgestellt werden, für das dritte ist im Budget kein Geld verfügbar. Der Skiklub Brixen im Thale dankte der Gemeinde für die Bereitstellung eines Ehrenpreises für die österr. Ju- gendskimeisterschaft, die Ortsgruppe der Naturfreunde für die Pokalbei- stellung zu den Wintersportbewerben. Im Jugend- und Sportreferat beauf- tragte Bgm. Reisch den Referenten GR Gebetsberger, einen Bericht auszuar- beiten, um dem Gemeinderat über die Erfolge der Nachwuchsläufer des KSC berichten zu können. - Wegen der wei- ten Entfernung des neuen Sportplatzes von den Schulen wird man sich Ge- danken hinsichtlich des Zubringerdien- stes machen, um die Jugend zum Sportplatz rasch und gefahrlos zu brin- Vbgm. LA Brettauer teilte mit, daß die Hinweistafeln für die historischen Gebäude eingetroffen sind, die Situie- rung aber erst in einigen Wochen un- ter Mitarbeit von Hofrat Dr. Widmo- ser erfolgen kann. - Die Sitzung ende- te mit kurzen vertraulichen Beratun- gen. Nachruf auf einen alten Stadel Denen, die es eilig hatten, stand er im Weg, der alte schiache Stadl am Seebichiweg. Wenn man aber Zeit hat- te, vielleicht langsam mit dem Fahrrad vorbeifuhr oder gar vorbeiging, dann war er nicht mehr der alte schiache Stadi, sondern ein gewichtiges Möbel- stück in der Wohnung unserer Land- schaft, gegerbt von Sonne, Wind und Wetter und mit dem unvergleichlichen Duft von Hunderten Heuernten ausge- stattet. Wer kann diesen Duft beschrei- ben? Frisches Heu, älteres Heu, altes Heu, feuchtes Heu, moderndes Heu, altes Heubleamacht. Lind nun wird er abgerissen, der alte schiache Stadi. Er muß Platz machen, den Eiligen, die es immer zu eilig haben und nur un- angenehmen Benzindampf hinter sich lassen. Nichts wird mehr an ihn erin- nern, aber manchen wird der herrli- che anheimelnde Geruch einer noch unverdorbenen Landschaft, so wie er ihn ausstrahlte, fehlen. Aber erinnern wollen wir uns wenigstens an diesen Geruch. Dr. Tirala ESV- Riesentorlauf Am Dienstag, 29. Februar 1972 ve- anstaltete der Eisenbahn-Sportverein Kitzbühel in Oberndorf, Saueregg, den diesjährigen Riesentorlauf. Trotz Schneemangels und ungünstiger Wit- terungsverhältnisse konnte die Kon- kurrenz dank der guten Organisation seitens der Funktionäre des Skiklubs Oberndorf und des ESV-Kitzbühel rei- bungslos und unfallfrei abgewickelt werden. Für die Unterstützung dieses Rennens sei allen Mitarbeitern der Dank ausgesprochen. Dieser gelungenen Skiveranstaltung folgte am Samstag,abends im Penzing- hof in Oberndorf die Preisverteilung. Wie in den vergangenen Jahren konn- te man auch heuer wieder allen Teil- nehmern dieses Rennens schöne Prei- se überreichen. Der ESV-Kitzbühel möchte sich auf diesem Wege allen Gönnern für die schönen und wert- vollen Sachpreise bedanken. Der Ob- mann des Vereins konnte bei dieser Preisverteilung auch den Sportrefe- renten der Stadt Kitzbühel, Herrn GR Gebetsberger begrüßen, der in seiner Rede abschließend den Wunsch äu-
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