Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. April 1972 ÖWB Reith wählte wieder Josef Jöchl jun. zum Ortsobmann bad) Sektor davon weitgehend abhän- gig sind. Die Abklärung der künftigen Ausbau der Landesstraße erstes Gebot! Trassenführung wäre also vordring- 1_11c!.- _. Wir können und wollen nicht erst auf die Schnellstraße warten, die Rei- ther Straße muß auf 6 m verbreitert werden; das war der Tenor der Wirt- schaftsbundversammlung in Reith bei Kitzbühel. In der kleinen Fremdenver- kehrsgemeinde am Rande Kitzbühels ist man nicht gewillt, abzuwarten, bis der Bund die vorgesehene Schnellstra- ße von Going Richtung Paß Thurn baut, man fordert energisch die Ver- breiterung der bisherigen Landesstra- ße auf 6 Meter. Bgm. Ritter ersuchte den LAbg. Komm.-Rat Christian Hu- ber, diesen Standpunkt der Wirtschaft von Reith im Land entsprechend zu vertreten und zu unterstützen. Dane- ben waren die steuerliche Belastung der gewerblichen Wirtschaft, Fragen der Wirtschaftsförderung und die kommende Mehrwertsteuer Diskus- sionspunkte in dieser Vollversamm- lung des Wirtschaftsbundes. Seitens des Handels wurde darüber Anschluß an Bergbahn AG Kitzbühel erwünscht Neuwahlen, ein Referat von LAbg. Komm.-Rat Christian Huber und Dis- kussionen waren die drei wichtigsten Tagesordnungspunkte der Vollver- sammlung des OeWB in Aurach. Da Georg Aufschnaiter, der bisherige Obmann, im Laufe dieser Periode in Pension gehen wird, stellte er sein Amt zur Verfügung und die Vollver- sammlung wählte den Gastwirt Alois Pletzer zum neuen Obmann, während FVV-Obm. Georg Heinrich zu seinem Stellvertreter gewählt wurde. In den Ausschuß wurde außerdem Georg Auf- schnaiter berufen. Die dem Referat von LAbg. Komm.- Rat Huber folgende Diskussion be- schäftigte sich zunächst mit den Fra- gen Mehrwertsteuer, Raumordnungs- gesetz, Steuerreform sowie Straßen- fragen allgemein, ging dann bald auf reine Auracher Probleme über. Zunächst wurde ausführlich über die Frage Liftbau diskutiert und dabei die Sorge herausgestrichen, die sich aus der letzten Entwicklung ergibt. Als Fremdenverkehrsort braucht Aurach dringend einen Lift. Die Kitzbüheler Bergbahn, die bekanntlich in diesem Raum ein dichtes Netz von Bergbahnen errichtet hat, wollte dieses Projekt im Rahmen ihrer Gesamtplanung erst spä- ter in Angriff nehmen - was den Aurachern verständlicherweise nicht sonderlich zusagte. Daher erhielten je- ne Leute in Aurach, die diese Frage auf- griffen und ein eigenes Projekt in An- griff nahmen, volle Unterstützung in der kleinen Gemeinde. Als es ihnen dann gelungen war, die Konzession für Beschwerde geführt, daß man immer und immer wieder den Handel als Sündenbock für Preissteigerungen her- anzieht. Die Bevölkerung werde viel zu wenig darüber aufgeklärt, daß der Kleinhandel keinerlei Schuld an die- sen Preissteigerungen trägt, vielmehr mit kleinsten Verdienstspannen aus- kommen muß und trachten muß, sei- ne wichtige Verteilerrolle auszufüllen. Dieser Diskussion war ein Referat von LAbg. Komm.-Rat Christian Hu- ber vorangegangen. Man hat auch Neu- wahlen der Ortsgruppe durchgeführt. Gastwirt Josef Jöchl jun. wurde dabei einstimmig für eine weitere Funktions- periode gewählt. Stv.: Hans Höck, Tischlermeister; Ausschuß: Keusch- nigg Josef, Kaufmann, und Alois Rit- ter, Bgm., Gastwirt. Mit der Bitte, künftig noch enger zusammenzustehen beschloß der alte und neue Orts- obmann diese interessante Veranstal- tung des Wirtschaftsbundes. eine Sesselbahn zu erhalten, wurde die Bergbahn in Kitzbühel aktiv und er- klärte sich nunmehr bereit, die Sessel- bahn sofort zu bauen. Das Ziel der Au- racher schien somit erreicht. Doch plötzlich ist dies anders. Die Projek- tanten des eigenen Liftes, im Besitz der Konzession, sind nicht mehr be- reit, diese der Kitzbüheler Bergbahn Gesellschaft abzutreten. Und hier sto- ßen diese verständlicherweise auf Un- verständnis bei der Auracher Bevölke- rung, denn inmitten der Kitzbüheler Bergbahnen und Lifte eine eigene Bergbahn zu errichten, erscheint un- verständlich. Die Kitzbüheler Gesell- schaft hat ihr Lift- und Bergbahnnetz vom Paß Thurn über Jochberg, Kitz- bühel, Kirchberg und in die Aschau er- streckt. Mit einer einzigen Saison-, Zeit- oder Punktekarte können die Gä- ste alle Anlagen benützen. Was soll al- so dieser Unfug, hier eine private Bahn zu errichten - das ist die Mei- nung der Auracher Wirtschaft. Vom Standpunkt des Fremdenverkehrs ist dies genauso abzulehnen, wie die Not- wendigkeit einer Sesselbahn in Aurach zu befürworten ist. In Aurachs Wirtschaft hofft man je- doch noch immer, daß die gegenwärti- ger. Konzessionsinhaber zur Vernunft kommen und diese Rechte der Kitzbü- heler Gesellschaft abtreten, sofern die- se sich bereiterklärt, das Projekt so- fort durchzuziehen. Ein weiterer Punkt ist die Frage der kommenden Schnellstraße. In Au- rach wartet man noch immer auf die Vorlage des Projekts dieser Schnell- straße zum Felbertauern, da Fragen der Raumplanung sowohl am privaten als auch am öffentlichen (Schwimm- . u zeigte uie Diskussion uieei Wirtschaftsbundveranstaltung deut- lich, daß auch in kleinen und kleinsten Gemeinden große Fragen einer Erle- digung harren. Wirtschaftsbund- versammlung in St. Jakob „Gewehr bei Fuß!" in Sachen Uranbergbau St. Jakob in Haus, die kleine Piller- seetalgemeinde zwischen Fieberbrunn und St. Ulrich, ist bestrebt, im Frem- denverkehr aufzuholen. Der Bau der Sesselbahn auf die Buchensteinwand, neue Fremdenverkehrsbetriebe und ein rühriger FVV-Obmann versuchen ver- lorenes Gebiet aufzuholen. Das waren die Vorzeichen, unter de- nen die Vollversammlung des Wirt- schaftsbundes in St. Jakob stand, auf der LAbg. Komm.-Rat Christian Huber zunächst ein Referat hielt und u. a. be- sonders die Notwendigkeit heraus- strich, daß sich alle Wirtschaftstreiben- den über die kommende Mehrwert- steuer bestens informieren und alle Schulungsveranstaltungen besuchen. LAbg. Huber betonte die weittragen- den Folgen dieser Steuer und unter- strich die Notwendigkeit der richtigen Behandlung ab dem ersten Tag der Einführung dieser grundlegenden Steuerreform. Bei den Neuwahlen erhielt der bis- herige Obmann, der Schmiedemeister Emmerich Pfeiler das Vertrauen seiner Mitglieder und wurde neuerlich zum Obmann gewählt. Sein Stellvertreter wurde der junge Gastwirt Anton Ober- moser, in den Ausschuß wurden die Gastwirte Clemens Frank und Wilhelm Lauck sowie der Kaufmann Hans Gru- ber berufen. In der Diskussion wurden fast durch- wegs Fragen des Fremdenverkehrs die- ser kleinen Gemeinde besprochen. Die Errichtung eines Musikpavillons steht am Wunschzettel und damit in Verbin- dung ist eine Neugestaltung des Dorf- platzes eine aktuelle Frage, die aller- dings bei der bäuerlichen Bevölkerung noch nicht volle Gegenliebe gefunden hat. Im Interesse des aufstrebenden Ortes darf man jedoch hoffen, daß auch hier eine einvernehmliche Lö- sung gefunden wird, die sowohl dem aufstrebenden Fremdenverkehr als auch dem Gemeindesäckel Rechnung trägt. Weitere Diskussionspunkte waren Straßenfragen (Fieberbrunn—St. Jo- hann; diese Strecke schreit zum Him- mel!) und die Frage Uranabbau in Fieberbrunn. Wenn sich die Pillersee- gemeinden auch darüber einig sind (wir stehen Gewehr bei Fuß), daß die- ser nie kommen darf, so muß man doch sagen; Gott sei Dank hat hier Wirtschaftsbund Aurach tagte!
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