Kitzbüheler Anzeiger

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Seite Kitzbüheler Anzeiger aller Oeffentlichkeit die wohlverdien- dem Gründungstage bei Großbränden, te Anerkennung zu zollen und ihr für Hochwasser- und anderen Katastro- ihr segensreiches Wirken zum Wohle phenfällen. Der Umfang der Aufgaben ihrer Mitmenschen in- und außerhalb in einer modernen Zeit hat sich beacht- Kitzbühels aufrichtig zu danken. lich erweitert und sehr viel ist in letz- Der Bezirkshauptmann ter Zeit an technischen Einsätzen da- Hofrat Dr. Trentinaglia zugekommen, ja hat sogar die eigentli- che Aufgabe der Brandbekämpfung Z in Gel • wesentlich überflügelt. Diese Entwick U • lung kann nur durch intensive Aus Im Jahre 1972 feiert die Freiwillige Feuerwehr Kitzbühel ihr 100jähriges Gründungsjubiläum. Ein Ereignis, das es verdient, würdig und festlich be- gangen zu werden. In einer Fest- schrift wird der Versuch unternom- men, ein Jahrhundert Feuerwehr- geschichte aufzuzeigen. Es ist selbst- verständlich, daß nur die wichtigsten Ereignisse und Begebenheiten aufge- zeigt werden können. Die Feuerwehr hat in dieser Zeit- spanne viele neue Erkenntnisse und Methoden, Umstellungen und Aende- rungen in ihrer Ausbildung und Ent- wicklung erfahren. Die Ausrüstung war einstmals schlicht und einfach. Jetzt in der Zeit der Technik, sind die Geräte und Fahrzeuge dem neuesten modernsten Stand angepaßt und kön- nen damit allen Anforderungen gerecht werden. Was trotz der vielen Verände- rungen in einem Jahrhundert gleich geblieben ist, ist der Geist der Kame- radschaft, das hohe Ideal im Sinne unseres Wahlspruchs „Einer für alle, alle für einen". Als Kommandant dan ke ich allen Feuerwehrkameraden für die bisher bewiesene Treue und allen Personen und Körperschaften. die zur In der Sitzung des Kitzbüheler Ge- Anschaffung neuer Geräte beicetragen meinderates unter dem Vorsitz von haben. Mit besonderem Stolz erfüllt Bürgermeister Josef Pirchl vom 1. Au- es mich, daß die Berufsfeuerwehr der gust 1870 wurde erstmals ein Gesuch Freien und Hansestadt Hamburg die des hiesigen Turnvereins um eine Bei- Patenschaft über unsere große Jubi- tragsleistung von Seite der Stadtge- läumsfeier übernommen hat. Möge der meinde zur Bildung einer Freiwilli- Aufstieg und die Entwicklung der Frei- gen Feuerwehr behandelt. Dieses Ge- willigen Feuerwehr Kitzbühel auch in such wurde aber abschlägig beschie- den nächsten hundert Jahren so gut den mit der Begründung, und erfolgreich verlaufen. Die Pflege „das die Stadtgemeinde gegenwärtig der Kameradschaft und der gute Zu- ohnedies mit anderen notwendigen sammenhalt in allen Situationen soll größeren Auslagen belastet ist und uns auch in Zukunft vornehmste Auf- nebstbei für die Feuerwehr schon gabe sein, um damit unserer Heimat- eine Spritze mit einem Werte von stadt Kitzbühel bestmöglich dienen 1000 Gulden angeschafft hat". zu können! Um welche Spritze es sich hier handelt Der Kommandant ist nicht ersichtlich, da in den bisheri- Stefan Brunner gen Chroniken der Freiwilligen Feuer- wehr (1932 Egid Moser), (1942 Al- 100 Jahre bert Primus), 1952 (wieder Egid Mo- Dienst am Nächsten ser) keine Notiz aufscheint. Das nächste Gesuch wurde dem Ge- Das einhundertjährige Gründungs- ineinderat in der Sitzung vom 28. Fe- fest der Freiwilligen Feuerwehr Kitz- her 1872 vorgelegt. Hierüber berichtet bühel ist nicht nur ein Markstein in das Protokoll: der Geschichte des Ortes, es ist auch „Um hierüber einen definitiven Be- eine Dokumentation echter Hilfsbereit- schluß fassen zu können, sind vor- schaft und Kameradschaft dem Näch- erst die nötigen Daten und die Feuer- sten gegenüber und zur Heimat. Sie wehrstatuten von Hall und Kufstein hat während dieses langen Zeitab- (1866) zu sammeln und ist eine all- schnittes die Treue zu den gestellten gemeine Versammlung von den da- Aufgaben, den Fleiß und die große igen Bürgern mit Beizug des Turn- Opferbereitschaft unter Beweis ge- vereins resp. der Turner zu veranlas- stellt. Zahlreich sind die Einsätze seit Samstag, 8. April 1972 schluß und ohne Bezahlung zu jeder Tages- und Nachtzeit Dienst für die Gemeinschaft zu leisten, wird damit Zeugnis abgelegt für die gemeindliche Selbstverwaltung und ihre ungebro- chene Leistungskraft. Ein solches Jubi- läum ehrt natürlich insbesondere auch die Feuerwehrmänner, die diesen Ge- meinschaftssinn durch ihre Bereit- schaft, im Notfalle für andere Gesund- heit und Leben zu wagen, in hervor- gehobener Weise. Die Feuerwehrmän- ner der Freien und Hansestadt Ham- burg gratulieren der Stadt Kitzbühel anläßlich der Feier des 100jährigen Bestehens ihrer Freiwilligen Feuer- wehr zu dem über 100 Jahre bewiese- nen Opfer- und Gemeinschaftssinn der Bürger von Kitzbühel. Sie beglück- wünschen die Kameraden der Freiwil- ligen Feuerwehr, sowohl die, die aktiv Dienst tun, wie jene, die aus Alters- gründen nach langer Dienstzeit im Ruhestand sind, zu ihrer erfolgreichen Arbeit für die Allgemeinheit und wün- schen der Freiwilligen Feuerwehr Kitz- bühel, mit der durch die Patenschaft ein besonders freundliches und kame- radschaftliches Verhältnis besteht, füi die kommenden Jahre Erfolg, Glück und Freude bei ihrer Tätigkeit. Oherbranddirektor der Berufsfeuer- wehr Hamburg Dipl.-Ing. Manfred Gebhardt sen, wie und auf welche Art und Weise eine solche Löschanstalt zu errichten ist." Die Bürgerversammlung hat vermut 'ich unverzüglich stattgefunden und war von durchschlagendem Erfolg, denn schon mit 7. April 1872 wurde vom Stadtmagistrat eine neue Feuer- löschordnung genehmigt, in welcher bereits die „Freiwillige Feuerwehr" einen wichtigen Bestandteil bildete. Direktor der bisherigen „Pflichtfeuer- wehr" und Kommandant der Freiwil- igen Feuerwehr war Bgm. Josef Pirchl in einer Person. Ihm unterstanden 49 Turner als Freiwillige Feuerwehrmän- ner sowie eine Anzahl von Kommis- sären der bisherigen Pflichtfeuerwehr die vermutlich vom Gemeinderat und vom Bürgermeister nominiert worden waren. An Geräten standen 1872 zur Ver- fügung: Die neue Saugspritze, die Druck- spritze Nr. 1, Druckspritze Nr. 2, 1 Rettungswagen, Schläuche und Leitern. Demolierwerkzeuge, die k. k. Bergamts- spritze, die k. k. Tragspritze des Be- zirksamtes, Wasserkübel zur Bildung der Wasser-Reich-Ketten. Bei dem „Rettungswagen" handelte es sich aber nicht um einen „Rot- Kreuz-Wagen" im heutigen Sinn, son- dern um „Bräufahrzeuge" oder Leiter- bildung und Modernisierung der Gerä- te erfolgreich unterbaut werden. In diesem Sinne wünsche ich als Landes- Feuerwehrkommandant von Tirol der jubilierenden Wehr für die weitere Zu- kunft alles Gute und viel Erfolg zum Wohl unserer Mitbürger und im Dienst der Heimat. Der Landes-Feuerwehrkommandant: Komm.-Rat Karl Glas Landes-Branddirektor Hamburg gratuliert Kitzbühel Das 100jährige Jubiläum einer Frei- willigen Feuerwehr ist nicht nur ein Festtag für die Feuerwehrmänner. Es ist vielmehr auch ganz besonders ein Ehrentag des bürgerschaftlichen Gei- stes einer Gemeinde. Solange es in einem Gemeinwesen Bürger gibt, die sich bereit finden, aus freiem Ent- 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kitzbu ""hel Hundertfünfzig Jahre Josef Pirchl, Gründer und erster Kommandant
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