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Samstag, 15. April 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 1 Erkrankungsfälle in Paris, 1930 einige Fälle in Schweden, 1932 bis 1935 Pok- kenepidemie in Aegypten, 1943 bis 47 neuerliche schwere Pockenepidemien in Nordafrika, 1945 Pocken in engli- schen Häfen, 1948 13 Pockenfälle in New York, daraufhin Massenimpfung von 6,350.000 Personen und sofortige Beherrschung dieser Krankheit. Zum Abschluß meiner flüchtig her- ausgegriffenen kurzen geschichtlichen Schilderungen über Pockenepidemien und die Einführung von Schutzimpfun- gen gegen diese ansteckende Seuche erlaube ich mir, einen Teil eines Rund- schreibens des Volksgesundheitsamtes im Bundesministerium soziale Verwal- tung vom 27. August 1923 an alle Lan- desregierungen wörtlich wiederzuge- ben: „Seit Juni 1923 sind in Vorarlberg im Anschluß an die Schweizer Blat ternepidemie Blatternfälle aufgetreten, ferner wurde je ein Fall in den Bun- desländern Salzburg, Oberösterreich und in der Bundeshauptstadt Wien festgestellt. Erfahrungsgemäß bietet nur die Schutzimpfung gegen Blattern, wie auch im Laufe der gegenwärtig in der Schweiz herrschenden Epidemie und in England neuerlich bestätigt werden konnte, den einzig wirksamen Schutz gegen die Erkrankung an Blat- tern (Pocken). Es kann also nicht ge- Am 8. April wurden in Wien die Oesterreichischen Staatsmeisterschaf- ten im Zimmergewehr ausgetragen. Tirol nahm bei diesen Wettkämpfen mit 32 Schützen teil. Der Sieg bei fünf Einzelbewerben und vier Mann- schaftskämpfen, d. s. neun Staatsmei- stertitel, ist eine Rekordbilanz der Ti- roler Schützen. Aus der Siegerliste: Schützen-Kl.: 1. Martin Freisinger (Kufstein) 381 R., 2. Bruno Stadler (Innsbruck) 374 R. Damen: 1. Brigitte Vylet (Schwaz) 375 R. Jungschützen: 1. Josef Schwen- ter (St. Johann) 370, 9. Andreas Reiter (Jochberg) 344. Junioren: 1. Gerhard Krimbacher (Jochberg) 370, 7. Helmut Hörl (Jochberg) 353. Senioren: 3. Rudi Hörl (Jochberg) 366. Altschützen: 1. Jakob Pahl (Hötting) 342. Mannschaft: Schützen-Klasse: Tirol, Damen: Tirol, Jungschützen: Tirol, Junioren: Tirol, Senioren: 4. Rang, Altschützen: 2. Der Bezirksschützenbund Kitzbühel war bei den Staatsmeisterschaften in Wien mit sechs Schützen vertreten, davon stellte die Gilde Jochberg fünf erfolgreiche Schützen. Daß der Tiroler Schießsport heute wieder auf so hohem Leistungsniveau steht, ist höchst erfreulich und erfüllt uns alle mit Begeisterung. An dieser nug betont werden, wie wichtig es gerade bei Auftreten von Blatternfäl- len ist, für eine rechtzeitige Impfung Vorsorge zu treffen." Jeder von uns allen soll bedenken, daß wir uns seit dem zweiten Welt- krieg gleichsam mitten im Stadium einer Völkerwanderung befinden,wenn wir über das Gastarbeiterproblem und über die ständige Zunahme des Touris- mus nachdenken. Damit wir in unse- rem schönen Land auch über gewisse Kehrseiten dieser Tatsachen orientiert sind, wurden diese Worte an die in- teressierte Bevölkerung unseres Be- zirks gerichtet. OSR. Dr. W. Puelacher, Amtsarzt KIRCHBERG - Kleidernähen für Fortgeschrittene Kursbeginn 17. April, 30 Stunden, Ta- ge: Montag, Mittwoch, Freitag, 19 h, Gebühr: 180.— S, für Gewerk.-Mitgl. 120.— S. Ort: Hauptschule Kirchberg. Kursleiterin: Frl. Margarethe Schwai- ger. WAIDRING - Club Frohsinn CDGB Waidring hält am 16. April 1972 seine 2. Jahres hauptversammlung ab. Stelle sollen wir auch die unermüdli- chen Trainer (Oberschützenmeister un- serer jungen Staatsmeister) nicht ver- gessen, die als beruhigende Geister mit ebenfalls nervlicher Belastung unsere Burschen mit dem Sportgewehr zu Staatsmeistern geformt haben. Dan- ken wir auch an dieser Stelle den Schützenfunktionären, die sich um die Jugend kümmern und von den Spiel- Club-Lokalen fernhalten. Den erfolg- reichen Schützen bei der Staatsmei- sterschaft und allen vorausgegangenen Meisterschafts- und Qualifikationswett- kämpfen sagen wir den herzlichsten Glückwunsch. Dazu aber einmal ein offenes Wort über die schweren Aufstiegsrunden der ‚.Amateur-Wettkampfschützen" vom kleinen Preisschießen einer Gilde bis zu den internationalen Schießwett- kämpfen bei Staats-, Europa-, Welt- meisterschaften und den Olympischen Wettkämpfen 1972 in München. Der Schießsport hat sich in den letzten Jahren, so wie viele Sparten des Sportes, zum hochqualifizierten Leistungssport entwickelt. Nur mehr Spitzenleistungen sind gefragt. An die se Leistungsspitze kann aber nur ein von Jugend auf talentierter, willens- starker und sportbegeisterter Schütze sich emporarbeiten. Daher ist eine Addition von guter Veranlagung, die erforderliche Liebe zum Schießsport und ein geschultes, planvolles und hartes Training erforderlich. - Das Schießen war und ist kein zugkräftiger Publikumssport, es gibt kaum Zu- schauer, daher auch keine Sensatio- nen. Das gilt auch für die stille Trai- ningsarbeit des erfolgversprechenden Sportschützen. Der Begriff „Training" beim Schießsport schließt wiederum eine Menge von gezielten Aufgaben in sich. Grundvoraussetzung ist großer Fleiß und eine zeitraubende Ausdauer, innere Verkraftung von Rückschlägen und mutiger Auftrieb zu neuen Lei- stungen. Der Weg zur schießsportli- chen Spitze vollzieht sich bekannter- weise nicht steil nach oben, sondern ist enflastert mit vielen Widerwärtig- nem Leistungssportler erspart. Scherzhafterweise wird aber der Wettkampfschütze nicht immer als „Sportler" ernst genommen und in die gesellschaftlichen Ranglisten eingetra- gen. Die dabei vertretene Ansicht, daß der Wettkampfschütze, was Kondition anbelangt, mit anderen Sportarten nicht gleichzustellen ist, kann wider- legt werden. Moderne Sportpsycholo- gen, die sich bei internationalen Wett- kämpfen mit diesem Fragenkomplex befaßt haben, haben eindeutig fest- gestellt, daß gerade Sportschützen einer Nationalmannschaft nicht nur die gleichen Konditionswerte mitbrin- gen müssen, sondern darüber hinaus noch ein Höchstmaß an nervlichen Kraftreserven zur Verfügung haben müssen. Nach dem Startschuß kann z. B. ein Sprinter sich körperlich austoben, Bruchteile von Sekunden aufholen und im Endkampf noch die letzten Kräfte mit aller Willensenergie einsetzen. Der Wettkampfschütze muß dagegen bei seinem Start ein nicht beschreibendes Maß an nervlicher Ruhe und Ausgegli- chenheit, die volle Atemkonzentration und Zielsicherheit mit den technischen Einrichtungen aufbringen. Diese Bela- stung, wie man früher sagte, mit Herz und Hand muß der Sportschütze bei Meisterschaftskämpfen in allen Anschlagsarten stundenlang durchhal- ten. Nur ein einziger, nicht ganz kon- zentriert oder bei äußeren Einflüssen (Witterung, Sonne, Regen, Wind usw.) abgegebener Schuß kann bei den heu- tigen hohen Limitleistungen Sieg und Platz kosten. NA - Gefunden wurden: 1 Damen- und 1 Herren-Knirps, 1 Geldtasche mit Inhalt, 1 gold. Armband, 1 Schlüssel- bund mit Postschlüssel, 1 Damen-Woll- weste, 1 Kopftuch, 1 Stoff-Handtasche, 1 Schultasche. Fahrradversteigerung am Samstag, 29. April ab 10 h. Bezirk Kitzbühel stellt zwei Staatsmeister im Zimmergewehrschießen 1972 Josef Schwenter (St. Johann) Österreich. Jungschützenmeister Gerhard Krimbacher (Jochberg) Österreich. Juniorenstaatsmeister Kurse aes berursIurLwru'1y!JIbLILuL3 iiiese Hürden bleiben ja kei-
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