Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 K 1 t z b ü h e 1 Samstag, 22. April 1972 Preis 2.— Schilling, Jahresbezugsgebühr 100 Schilling 23. Jahrgang, Nr. 16 Sa., 22. Wolfheim So., 23. Adalbert Mo.,24. Helmut Di.,25. Markus Mi., 26. Trudbert Do.,27. Petrus Fr., 28. Paulv.K. Altnationalrat Max Werner zum Gedenken Am 14. April 1972 starb im Kran- kenhaus der Stadt Kitzbühel der Kaufmann Max Werner sen. im Al- ter von 78 Jahren. Wenige Tage vor- her nahm er noch an einer Sitzung des Aufsichtsrates der Tiroler Han- dels- und Gewerbebank in Inns- bruck teil. Nach Hause zurückge- kehrt, mußte er in das Kranken- haus eingeliefert werden, wo ihn nach wenigen Tagen, trotz Anwen- dung aller ärztlichen Kunst, der Tod ereilte. Zu seinem 70. Geburtstag schrieb unsere Heimatzeitung: „Max Wer- ner gehört zu jenen Bewohnern der Stadt Kitzbühel, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, ihre Heimat- stadt schöner, größer und besser zu verlassen, als sie sie beim Ein- tritt in das öffentliche Leben vor- gefunden haben." Max Werner wurde am 1. Sep- tember 1893 in Kitzbühel als Sohn des Kaufmanns und Schlossermei- sters Anton Werner und dessen Gat- tin, Elisabeth geb. Brandtner, einer Bergmannstochter des alten Gebra- Eisenbergwerks, geboren. Sein er- ster Taufname lautet Josef. Als er jedoch nach seiner Rückkehr aus dem ersten Weltkrieg 1919 vom Va- ter das Geschäft übernahm, gab es in Kitzbühel zwei Geschäftshäuser „Josef Werner" und so nahm er den Vornamen Max an. Nach dem Besuch der Volksschule in Kitzbühel und der Realschule in Innsbruck trat er 1907 in Vöckla- bruck als Kaufmannslehrling ein. Bis 1916 war Werner kaufmänni- sche: Angestellter, teils im väterli- chen Geschäft in Kitzbühel, teils in Wien und Bozen. 1916 wurde er zum Kaiserschützenregiment Nr. 1 ein- berufen. Für die Eltern ein schwe- rer Schlag, war doch der älteste Sohn Anton bereits sei 1914 im Kriegsdienst und bei den ersten großen Kämpfen bei Lemberg gefallen. Max Werner kämpfte als Kaiserschütze auf den Schlachtfeldern Südtirols und wurde mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Am 1. Feber 1919 kehrte er aus italienischer Gefangenschaft in die Heimat zurück, übernahm vom Va- ter die Eisen- und Kohlenhandlung und sechs Jahre später auch das Seidlwirts- haus mit der darauf einverleibten „Ma- ria-Theresien-Wi rtsgerechtsame". Seit dem Jahre 1920 war Max Wer- ner führend im öffentlichen Leben tä- tig. 1920 wählte :hn die Ortsgruppe des Tiroler Handels- und Gewerbebundes zum Obmann; drei Jahre später wurde er Bezirksobmann und Präsidialmit- glied dieses Bundes, dann Obmann bzw. Aufsichtsrat der Handels- und Ge- werbebank, Obm. der Handelsgenos- senschaft und Obmann der Trans- portgenossenschaft und Präsidial- mitglied des Tiroler Genossen- schaftsverbandes. 1922 wurde er in den Ausschuß des damaligen Verkehrsvereins ge- wählt. In den Funktionsperioden 1924-25 und 1926-27 war er Verkehrs- vereinsobmann und später durch Jahrzehnte Kassier. 1955 gründete er den Fremdenverkehrsverband „Kitzbüheler Alpen" und wurde bei der Gründungsversammlung zu des- sen Obmann gewält. Diese Funktion hatte Max Werner bis heuer inne. Am 23. März 1958 wurde er zum Obmann des heutigen Fremdenver- kehrsvereins Kitzbühel gewählt und diese verantwortungsvolle Stellung übte er durch zehn Jahre aus. Als Obmann des Fremdenverkehrsver- bandes begann Max Werner seine Tätigkeit mit der Abfassung einer Resolution zur Förderung des Fel- bertauernstraße-Proj ekts. Diese Re- solution wurde von der Vollver- sammlung einstimmig angenommen. Er gründete als Obmann des da- maligen Verkehrsvereins ein Propo- nentenkomitee mit dem Ziel, einen für die Weiterentwicklung Kitzbü- hels dienlichen Mehrjahresplan auf- zustellen und durchzuführen. Auch dieses Komitee bestimmte Max Wer- ner zum Vorsitzenden. Auf dem Pro- gramm des Mehr-Jahres-Planes stan- den neben der Felbertauernstraße die Klobensteinstraße, die Brixenta- 1er Straße, die Errichtung eines Sportheimes, eines Stadtsaales, die Errichtung der Hornbahn, des Golf- platzes, des Campingplatzes und nicht zuletzt die Errichtung eines modernen Kurmittelhauses. Mit 37 Jahren wurde Max Werner vom bürgerlichen Ständebund in
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